Hartmut Ulle

Die Flaggen der Landkreise und kreisfreien Städte des Freistaats Thüringen - Teil 1

 

Altenburger Land , Landkreis

 

118.673 Ew. (31.10.1997) in 5 Städten und 38 Gemeinden, Fläche 569 km²

 

Das Altenburger Land gehörte bereits im 11. Jahrhundert zur Markgrafschaft Meißen; 1826 entsteht das Herzogtum Sachsen-Altenburg, zu dessen "Ostkreis" neben dem Amt Ronneburg auch die Ämter Altenburg und Schmölln gehören; 1922 entsteht aus diesen beiden Ämtern der Landkreis Altenburg, 1952 in die Kreise Altenburg und Schmölln geteilt und dem Bezirk Leipzig zugeordnet, kamen diese 1990 wieder zu Thüringen und wurden mit der Gebietsreform 1994 wieder zum Landkreis Altenburger Land nahezu identisch mit den Kreisgrenzen des Amtes Altenburg des 15. Jahrhunderts vereint. Der Landkreis führt seit 27. Juli 1995 eine Flagge: rot-weiß-grün längsgestreift, belegt mit dem Kreiswappen. Das Wappen ist geviertet und zeigt im 1. Feld in Silber eine rote Rose mit goldenem Butzen und grünen Kelchblättern für die Burggrafschaft Altenburg, im 2. Feld in Blau einen aufrechten, von Gold und Silber geteilten Löwen für das Pleißenland, im 3. Feld das wettinische "Rautenkranzwappen" und im 4. Feld in Silber eine rote Eichel mit grünem Kelch, die "Skatstadt" Altenburg symbolisierend.

 

Eichsfeld

, Landkreis,

 

117.015 Ew. (31.12.1996) in 4 Städten und 95 Gemeinden, Fläche 940 km²

 

Die erste urkundliche Erwähnung des Gebietes des Eichsfeldes erfolgte 897 als germanischer Gau "Land der Eichen". Im 11. Jahrhundert wurde es als Exklave mit der Bezeichnung "Fürstentum Eichsfeld" Bestandteil des Erzbistums Mainz. Als Entschädigung für den Verlust linksrheinischer Gebiete kam es 1802 an das Königreich Preußen. Napoleon schlug das Eichsfeld 1807 zum neugeschaffenen Königreich Westfalen. 1816 schließlich wurde das Eichsfeld durch Preußen dreigeteilt: Während das Untereichsfeld zu Hannover kam, verblieb das in die Kreise Heiligenstadt und Worbis zerteilte Obereichsfeld in der preußischen Provinz Sachsen mit dem Regierungsbezirk Erfurt. 1945 erfolgte die Zusammenlegung der Kreise Heiligenstadt und Worbis zum Landkreis Eichsfeld; 1952 erfolgte die Trennung der beiden Kreise, bis die Gebietsreform von 1994 die erneute Zusammenlegung brachte. In der am 14. April 1994 beschlossenen Hauptsatzung wurde die Flagge wie folgt festgelegt: Die weiß-rot längsgestreifte Flagge trägt das Kreiswappen; die Genehmigung der Flagge erfolgte am 22. März 1995. Das Wappen zeigt im silbernem Schild einen golden bewehrten roten Adler mit einem silbernen sechsspeichigen Mainzer Rad auf der Brust. Mit diesem aus dem Majestätswappen König Friedrich Wilhelms von Preußen übernommenen Wappen erinnert das silberne Rad an die ungefähr 1000 Jahre währende Herrschaft der Kurfürsten und Erzbischöfe von Mainz über deren eichsfeldische Exklave und verdeutlicht der rote brandenburgisch-preußische Adler die nachfolgende Zugehörigkeit zum Königreich Preußen.

 

Eisenach

, kreisfreie Stadt,

 

43.500 Ew. (31.12.1996), 104 km²

 

Eisenach wurde vermutlich mit dem Bau der Wartburg von den Thüringer Landgrafen angelegt. 1485 kam Eisenach zum ernestinischen Teil Kursachsens; 1672 entstand das Fürstentum Sachsen-Eisenach. In der Folge entstand Sachsen-Weimar-Eisenach, welches 1815 zum Großherzogtum erhoben wurde. Nach der Gründung des Landes Thüringen wurde Eisenach 1922 kreisfreie Stadt; 1952 verlor die Stadt ihren kreisfreien Status. Im Ergebnis der Gebietsreform 1994 wurde Eisenach ab 1. Januar 1998 wieder kreisfreie Stadt. Das Stadtwappen und die Stadtfahne entstanden erst 1913, als die Handelskammer für das Großherzogtum Sachsen um Überlassung einer ästhetischen Darstellung des Eisenacher Stadtwappens für ihren Sitzungssaal in Weimar bat. Grundlage für das Wappen waren zwei alte Siegel, das eine aus dem Jahre 1433. Das Wappen zeigte auf blauem Grund den heiligen Georg in derjenigen Stellung, die er auf dem alten Stadtsiegel einnimmt mit Erlöserfahne, Palmenzweig und Märtyrerkreuz, die linke Hand auf dem spitzen dreieckigen, mit dem Kreuz belegten Schilde gestützt. Kreuz und zum Teil die Fahne sind rot, im übrigen zeigt das Wappen nur Silber (Schild, Panzerhemd usw.). Hiernach sind nunmehr auch die Stadtfarben endgültig heraldisch festgestellt: Blau, Weiß und Rot. Die Stadtfahne trug außen je einen einem Fünftel der ganzen Fahnenbreite entsprechenden blauen Längsstreifen, während die mittleren drei Fünftel der Fahnenbreite weiß und von einem g1eichmäßigen roten Kreuz, dessen Balken sich an den Enden verbreitern, bedeckt waren. Diese Fahne sollte am Kaisergeburtstag 1914 zum ersten Mal vom Rathaus herabwehen. Gemäß der am 25. Februar 1993 beschlossenen Hauptsatzung wird die Flagge in dieser Form weiter geführt.

 

Erfurt

, Landeshauptstadt,

 

203.697 Ew. (28.02.1998), Fläche 269 km²

 

742 erstmals urkundlich erwähnt, kommt Erfurt 755 zum Erzbistum Mainz. 1802 geht das Stadt- und Landgebiet Erfurt in den preußischen Staatsverband über. 1816 wird Erfurt Stadtkreis im preußischen Regierungsbezirk Erfurt der Provinz Sachsen. Erst 1945 wird die Stadt Thüringen zugeordnet. Von 1948 - 1952 wird Erfurt neben Weimar Sitz von Teilen der Landesregierung, ab 1952 Bezirksstadt des Bezirkes Erfurt und 1991 offizielle Landeshauptstadt des wiedergegründeten Freistaats Thüringen. Als Stadtflagge wurde nach Recherchen im Stadtarchiv die historische Form in der Hauptsatzung wie folgt festgelegt: Die Flagge zeigt drei gleichbreite Längsstreifen in den Farben Rot -Weiß -Rot und am Liek einen roten Querstreifen, dessen Breite einem Drittel der Flaggenlänge entspricht. In der Mitte dieses Streifens befindet sich das Rad des Stadtwappens in Weiß. Das Stadtwappen, ein silbernes sechsspeichiges Rad in Rot, führt die Stadt bereits seit dem 16. Jahrhundert.

 

Gera

, kreisfreie Stadt,

 

122.516 Ew. (30.06.1997), Fläche 152 km²

 

Gera wurde 995 erstmals urkundlich erwähnt. Stadtherren waren die Vögte von Weida. Mit der Vereinigung der drei reußischen Teilherrschaften Schleiz, Ebersdorf und Gera zum Fürstentum Reuß j.L. im Jahr 1848 wurde Gera Haupt- und Residenzstadt. Nach der Bildung des Landes Thüringen wurde Gera 1920 kreisfreie Stadt. Laut Hauptsatzung vom 16. Februar 1995 zeigt die Flagge der Stadt Gera die Farben Schwarz und Gold in zwei gleichbreiten Längsstreifen. Diese Farben sind aus dem bereits seit dem 14. Jahrhundert bestehenden Wappen - ein aufrechtstehender, nach rechts

gewandter, ungekrönter , doppelschwänziger goldener Löwe in Schwarz hergeleitet.

 

Gotha

, Landkreis,

 

148.868 Ew. (31.12.1996) in 5 Städten und 62 Gemeinden, Fläche 936 km²

 

1554 war die Geburtsstunde des Herzogtums Gotha: Johann Friedrich, der Mittlere aus dem Geschlecht der Ernestiner, wurde Herzog von Gotha. 1825 erlosch die Dynastie der Gotha-Altenburger, und es entsteht in der Folge durch Neuaufteilung das Herzogtum Sachsen-Gotha-Coburg. Nach der Gründung des Landes Thüringen erfolgte am 1. Oktober 1922 die Bildung des Landkreises Gotha. In der Kreissatzung vom 03. Dezember 1948 und 26. Juli 1949 wird das Wappen des Landkreises Gotha wie folgt beschrieben: ... im ... Schild auf goldenem Grund die grüne Silhouette des Inselsberges …, darunter sechs, je drei nach einer Seite hängende goldene Ähren an aufrecht stehenden Halmen. Daraus abgeleitet führte der Landkreis die Farben Gold-Grün. Seit 1991 ist die Kreisfahne rot-weiß längsgestreift und trägt in der Mitte das Kreiswappen. Dieses wurde am 28. Juni 1991 genehmigt und wird wie folgt beschrieben: Geteilt von Silber und Rot; oben das Schloss Friedenstein (Residenzschloss in Gotha) in Silber und mit schwarzen Dächern; unten über einem von Silber und Schwarz geschliffenen sechsstrahligen Stern (ehemaliges Thüringer Herzogtum Gotha) ein silberner Wellenbalken (Leinakanal Verbindung zwischen Stadt und Land).

 

Greiz

, Landkreis,

 

127.186 Ew. (31.12.1996) in 10 Städten und 65 Gemeinden, Fläche 843 km²

 

Im 12. Jahrhundert setzte das Staufergeschlecht zur Sicherung seiner Königsgewalt Vögte ein, die der Region den Namen "Vogtland" gaben. Ab 1209 nannten sie sich Vögte von Weida und ab 1244 Vögte von Weida, Gera und Plauen. Später war es das Fürstenhaus Reuß, dessen jüngere Linie ihren Stammsitz in Gera und Schleiz hatte und die ältere Linie in Greiz residierte. Beide Fürstentümer vereinigten sich 1919 zum Volksstaat Reuß, der am 1. Mai 1920 in das neugegründete Land Thüringen als Landkreise Gera und Greiz einging. Mit der Gebietsneugliederung 1952 entstanden die Landkreise Gera-Land, Zeulenroda und Greiz; mit der Gebietsreform am 1. Juli 1994 wurden diese zum jetzigen Landkreis Greiz zusammengeschlossen. Die am 16. Juni 1997 genehmigte Kreisflagge ist längsgestreift grün mit gelben Flanken und trägt in der Mitte das Kreiswappen. Dieses über einem Schildfuß geteilte Wappen enthält Symbole der Wappen der ehemaligen Landkreise Gera, Greiz und Zeulenroda: der goldene Löwe in Schwarz und der goldene Kranich in Silber wurden dem Wappen der Herren Reuß entlehnt; das auf eine schwarz-goldene Teilung und den schrägrechten Rautenkranz reduzierte Feld symbolisiert die Wettiner.

 

Hildburghausen

, Landkreis,

 

75.085 Ew. (31.12.1996) in 7 Städten und 39 Gemeinden, Fläche 937 km²

 

Ab dem 12. Jahrhundert herrschten im Gebiet des heutigen Landkreises Hildburghausen die Grafen von Henneberg. 1374 gelangten große Teile des heutigen Landkreises in den Machtbereich des Markgrafen von Meißen. 1680 entstand das Herzogtum Sachsen-Hildburghausen, der 1826 im Herzogtum Sachsen-Meiningen aufging. Mit dem Gesetz vom 15.04.1868 entstand aus den Verwaltungsämtern Hildburghausen, Heldburg, Eisfeld und Römhild mit Themar der Landkreis Hildburghausen. Dieser besteht seitdem ununterbrochen, jedoch mit territorialen Änderungen: Nach dem Thüringer Neugliederungsgesetz vom 16.08.1993 erweiterte sich der Landkreis um Gebiete der ehemaligen Kreise Suhl-Land und Meiningen. Die am 08. Mai 1996 genehmigte Kreisflagge ist weiß-rot längsgestreift und trägt das Kreiswappen. Dieses ist golden, geteilt durch eine eingebogene erniedrigte rote Spitze, die im Schildfuß mit drei silbernen Spitzen belegt ist und zeigt vorn einen schwarzen, rot bewehrten und bezungten linkssehenden Löwen und hinten auf einem grünen Dreiberg eine schwarze, rotbewehrte Henne mit rotem Kamm und rotem Lappen. Der Löwe der Markgrafen von Meißen verweist darauf, dass erhebliche Teile des heutigen Kreisgebietes im Besitz der Wettiner, nach 1485 im Besitz wechselnder Linien der Ernestiner, waren. Das redende Wappen der Grafen von Henneberg steht für die Zugehörigkeit weiter Teile des Kreisgebietes zur ehemaligen Grafschaft Henneberg. In geistlicher Hinsicht gehörte das heutige Gebiet des Landkreises Hildburghausen zum Bistum Würzburg. Aber auch in weltlicher Hinsicht gehörten einzelne Teile des Kreisgebietes eine Zeit lang zum Würzburger Bistum. Die Zugehörigkeit zu diesem fränkischen Bistum wird durch den sogenannten "Fränkischen Rechen" - drei silberne Spitzen in Rot - dargestellt.

 

Ilmkreis

, Landkreis,

 

122.890 Ew. (31.12.1997) in 7 Städten und 38 Gemeinden, Fläche 843 km²

 

Im 14. Jahrhundert standen Ilmenau und Arnstadt unter der Herrschaft der Käfernburg-Schwarzburger Dynastien. 1343 kam Ilmenau durch Verkauf an die Grafen von Henneberg; Arnstadt blieb unter Schwarzburger Herrschaft. Nach dem Erlöschen der Henneberger Herrscherlinie im Jahr 1583 fiel das Amt Ilmenau an das Haus Sachsen. Mit der Bildung des Landes Thüringen im Jahre 1920 wurde der Landkreis Arnstadt gebildet; Arnstadt war kreisfreie Stadt mit Sitz des Landkreises. 1951 wurde die Stadt Arnstadt in den Landkreis aufgenommen. 1952 erfolgte die Teilung in die beiden Kreise Arnstadt und Ilmenau; nach der Gebietsreform 1994 wurden beide Landkreise wieder zu einem Landkreis mit dem Namen Ilm-Kreis und der Kreisstadt Arnstadt vereint. Die am 01. Februar 1995 genehmigte Fahne des Ilmkreises ist geviertet von Schwarz und Gelb und trägt das Kreiswappen. Das Wappen ist geviertet von Gold und Blau und zeigt im Feld 1 einen schwarzen, rotbewehrten, rechtsblickenden Adler; dieser symbolisiert das Arnstädter Gebiet. Der goldene, rotbewehrte, rechtsschreitende, aufrechte Löwe in den Feldern 2 und 3 symbolisiert den ehemals im Besitz der Fürsten von Schwarzburg befindlichen Hauptanteil des heutigen Gebietes des Ilm-Kreises. Für die später in hennebergischen Besitz übergegangenen Gebiete steht im Feld 4 auf einem schwarzen Berg eine schwarze Henne mit roter Bewehrung sowie rotem Kamm und Lappen.

 

Jena

, kreisfreie Stadt,

 

100.278 Ew. (31.12.1997), Fläche 114 km²

 

Im 9. Jahrhundert erstmals erwähnt, erhielt Jena von den Herren von Lobdeburg um 1230 die Stadtrechte. Bis 1331 gelangte das Thüringer Landgrafenhaus in den Vollbesitz von Jena; 1332 erteilten sie Jena das gothaische Stadtrecht. 1741 kam der Ort an das Herzogtum Sachsen-Weimar. In der neuen, am 22. September 1999 beschlossenen, Hauptsatzung wird die Flagge wie folgt festgelegt: längsgestreift in den Stadtfarben Blau-Gelb-Weiß, belegt mit dem Stadtwappen. Dieses zeigt in Silber einen silbern-blau gekleideten Engel mit langen goldenen Haaren sowie Nimbus, Harnisch, Helm und Flügeln in Gold; mit der Rechten stößt er einem grünen Drachen eine Lanze in den Rachen, in der Linken hält er einen goldenen Schild mit aufgerichtetem schwarzen Löwen; der linke Fuß steht auf dem Drachen. Unter dem Drachen befindet sich ein kleiner silberner Schild mit blauer Weintraube. Dieses aus dem historischen Siegel des Jenaer Stadtrates hervorgegangene Wappen zeigt den Erzengel Michael. Als Hinweis auf den einst blühenden Weinanbau in Jena ist unter dem Drachen Jenas altes Wahrzeichen, die blaue Weintraube auf silbernem Grund, zu finden. Als die Landgrafen von Thüringen die Stadtherrschaft von allen Lobdeburgern übernahmen, wurde zusätzlich der meißnische Löwenschild ins Siegel und damit in das Wappen übernommen.

 

Kyffhäuserkreis

, Landkreis,

 

97.499 Ew. (31.12.1997) in 9 Städten und 48 Gemeinden, Fläche 1.035 km²

 

Die für das Gebiet des Kyffhäuserkreises namengebende Reichsburg Kyffhausen entstand im 12. Jahrhundert. Das Gebiet um Frankenhausen und Sondershausen war seit 1263 im Besitz der Grafen von Hohenstein, das 1356 an die Grafen von Schwarzburg fiel. Nach der Abdankung der Fürsten und Gründung des Landes Thüringen wurde der Landkreis Sondershausen gebildet. Artern wechselte von den Grafen von Hohenstein zu Mansfeld, 1579 an Kursachsen und 1815 an Preußen. Im Jahr 1952 wurde der Landkreis Artern gebildet. Der Kyffhäuserkreis ist im Ergebnis der Gebietsreform am 1. Juli 1994 durch Zusammenschluss der bisherigen Landkreise Artern und Sondershausen entstanden. Der Kyffhäuserkreis führt eine am 26. Oktober 1994 genehmigte Flagge, die aus je gleich breiten blauen (links) und weißen (rechts) Längsstreifen mit dem etwas nach oben hin versetzten und von der Teilungslinie aus gleich weit in den blauen und weißen Streifen reichenden Kreiswappen besteht. Blau-Weiß sind die alten Landesfarben der Schwarzburger Fürstentümer. Das Wappen - in Blau ein aufgerichteter goldener, rot bewehrter und gezungter Löwe, der sich auf einen Schild stützt, auf einem grünen, oben silbern eingefassten Dreiberg symbolisiert mit dem Käfernburger Löwen das Fürstenhaus Schwarzburg, zu dessen Territorien der überwiegende Teil des Landkreises gehörte, mit dem gevierten Schild der Grafen von Mansfeld das Gebiet Artern sowie mit dem Dreiberg und der Wellenleiste die Landschaft mit deren markanten Höhenzügen und Flüssen.

 

Nordhausen

, Landkreis,

 

101.309 Ew. (31.12.1997) in 4 Städten und 42 Gemeinden, Fläche 711 km²

 

Die Geschichte des Landkreises Nordhausen ist eng mit der Burg Hohnstein bei Neustadt und den dort ansässigen Grafen verbunden. Anfang des 12. Jahrhunderts ließ ein Graf Konrad dort seine Stammburg erbauen; im 30jährigen Krieg wurde diese zerstört. Das gesamte Gebiet östlich von Nordhausen fiel nach dem Westfälischen Frieden 1648 an Preußen, später wurde es in die preußische Provinz Sachsen eingegliedert und wurde 1816 als Kreis Nordhausen Teil des preußischen Regierungsbezirkes Erfurt; 1888 erfolgte die Umbenennung in "Kreis Grafschaft Hohenstein". Das Gebiet um Hohenstein selbst, das Amt Hohenstein oder später der Kreis Ilfeld (nördlich und südwestlich von Nordhausen) kamen zum Kurfürstentum Hannover. Die Stadt Nordhausen war von 1882 bis 1945 kreisfrei. Nach dem II. Weltkrieg bilden die größten Teile beider Gebiete mit der Stadt Nordhausen den Landkreis Nordhausen. In der Kreissatzung vom 8. April 1949 wurde festgelegt, dass der Landkreis die Farben Rot-Gelb führt. Nach mündlichen Aussagen wird eine längsgestreifte Kreisflagge in diesen Farben verwendet.


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