Erwin Günther

 

Politische Symbolik in der DDR 1989/90 (Fortsetzung)

 

3   Fahnen und Symbole der Parteien und gesellschaftlichen Organisationen

 

Bis zum Herbst 1989 hatte die DDR ein wohlgefügtes System von Parteien und sogenannten Massenorganisationen, die alle auf den Staat und die sozialistische Grundzielstellung – wenn auch mit Nuancen – ausgerichtet waren. Neben der staatstragenden Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), deren Führungsanspruch 1968 in die Verfassung aufgenommen wurde, existierten vier weitere Parteien, die in der sog. Nationalen Front für die demokratische Erneuerung Deutschlands zu einem Bündnis zusammengeschlossen waren. Sie wurden Blockparteien genannt. Das Wort von den „Blockflöten“ machte nach der Wende und bis heute die Runde... Die Wahlkandidaten für die Volkskammer stellte die Nationale Front in einer Einheitsliste auf, in der auch eine Reihe von Massenorganisationen, wie die Einheitsgewerkschaft, die Freie Deutsche Jugend, der Demokratische Frauenbund etc. eingebunden waren. Diese von der SED dominierten Organisationen sicherten weiter den Führungsanspruch der Partei auf allen Ebenen.

 

Die Symbole und Fahnen der in der Volkskammer vertretenen Parteien und Organisationen hat 1974 bereits einmal Arnold Rabbow dargestellt [1]. Tafel 3 (Abb. 25 – 36) zeigt eine Zusammenstellung der Fahnen und Abzeichen der Parteien und bekanntesten gesellschaftlichen Organisationen [2]. Auf diesen vorhandenen Materialien will der Verfasser aufbauen, ergänzen – es gab eine Reihe weiterer Organisationen und Einrichtungen – und ihre Handhabung und ihren Wandel nach dem Herbst 1989 darstellen.

 

3.1  Nationale Front des demokratischen Deutschland

 

Vorgänger der Nationalen Front war 1945 die Einheitsfront der vier nach dem Kriege in der Sowjetischen Besatzungszone wieder gebildeten antifaschistisch-demokratischen Parteien KPD, SPD, CDU und LDPD, die am 14.7.1945 einen Gemeinsamen Ausschuß und ein Verbindungsbüro gebildet hatten. Ihr einfaches Symbol waren vier parallele Balken (Abb. 37 u. 38) [3].

 

Ende 1947 entstand auf Initiative der SED-Führung die „Volkskongreßbewegung für Einheit und gerechten Frieden“, aus der schließlich auf Beschluß der SED vom 4.10.1949 die Nationale Front des demokratischen Deutschland (NF) hervorging, die alle Parteien und Massenorganisationen in sich vereinte und versuchte, auch parteilose Bürger zu integrieren. Sie war als Block eine feste Einrichtung der DDR und blieb bis Ende 1989 bestehen. In den fünfziger Jahren verwendete die Nationale Front ein wappenähnliches Symbol, schräggestreift in den Nationalfarben Schwarz-Rot-Gold, wobei Trennungslinien und Schildeinfassung golden waren (Abb. 39) [4]. Die Wahl der Nationalfarben war für diesen Verband folgerichtig, waren sie doch damals auch die Nationalfarben der DDR. Im Jahre 1959 tauchte dieses wappenähnliche Symbol, nunmehr belegt mit einem vereinfachten Staatswappen und der Inschrift „NAW 1959“ noch einmal für das sog. Nationale Aufbauwerk (NAW) in Verbindung mit dem 10. Jahrestag der DDR auf [5].

 

Nachdem nach 1959 die Farben Schwarz-Rot-Gold nicht mehr allein für die DDR stehen durften, sondern im Zuge der Abgrenzung diese Farben immer nur in Verbindung mit dem Staatswappen gezeigt werden konnten, wurde das Abzeichen der Nationalen Front in dieser Form  nicht mehr genutzt. Dem Verfasser liegen Briefköpfe der Nationalen Front aus den siebziger Jahren vor, in denen des Abzeichen mit aufgelegtem Staatswappen gezeigt wird (Abb. 39a) [6]. In der Öffentlichkeit wurden sie aber kaum noch wahrgenommen. Symbolik für die Nationale Front als Bündnis aller politischen Bewegungen waren Staatswappen und Staatsflagge.

 

Am 5.12.1989 kündigten unter dem Druck der Ereignisse die bisherigen Blockparteien CDU und LDPD ihre Mitarbeit im von der Nationalen Front gebildeten Zentralen Demokratischen Block der Volkskammer auf. Damit fiel de facto die Nationale Front auseinander; sie spielte an dem sog. Runden Tisch keine Rolle mehr.

 

 

3.2   Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)

 

Sie entstand am 21.4.1946 aus der Zwangsvereinigung von SPD und KPD, wobei die kommunistische Ideologie immer dominierend war, und war bis Ende 1989 die staatstragende Partei. Ihren Führungsanspruch ließ sie sich 1968 in der Verfassung verankern.

 

Abb. 25 (Tafel 3) zeigt die Fahne und das Parteisymbol der SED. Die erste zum Vereinigungsparteitag 1946 übergebene Fahne ist in Abb. 40 zu sehen [7]. In Übereinstimmung mit den kommunistischen und sozialdemokratischen Traditionen sowie der internationalen Arbeiter-bewegung war die Parteifahne natürlich stets rot und trug das Parteiemblem in der Mitte. Die ersten Embleme vor der Vereinigung 1946 zeigten zunächst die Zusammenstellung KPD / SPD (Abb. 41), zwei verschlungene Hände mit der Umschrift „EINHEIT . KPD . SPD“ (Abb. 42), dann in einem Kreis nur noch die Hände, wie in Abb. 40 zu sehen, bis schließlich das bekannte Parteiemblem in hochovaler Form mit den verschlungenen Händen,  roter Fahne und der Inschrift „SOZIALISTISCHE EINHEITSPARTEI DEUTSCHLANDS" entstand (Abb. 43) [8]. Die verschlungenen Hände wurden immer symbolisch für den historischen Händedruck zwischen dem KPD-Chef  W. Pieck und dem SPD-Chef   O. Grotewohl 1946 interpretiert, dessen Foto in keinen historischen Betrachtungen und Publikationen zu diesem Thema in der DDR fehlen durfte. Es ist aber gleichzeitig ein altes, traditionelles Arbeiterverbrüderungssymbol, das bereits 1848 im Correspondenzblatt aller deutschen Arbeiter „Die Verbrüderung“ zu finden war [9].

 

Neben der Parteifahne sind aus den 40 Jahren DDR zahlreiche Ehrenbanner der Partei (neben staatlichen Ehrenbannern) bekannt, die zu Parteitagen, für hervorragende Wettbewerbsergebnisse in der sozialistischen Wirtschaft und im gesellschaftlichen Leben bis zuletzt verliehen wurden. Auf eine nähere Aufführung soll hier verzichtet werden [10].

 

Die machtvollen Demonstrationen des Volkes zwangen im Herbst 1989 die SED in die Knie. Am 1.12.1989 strich die Volkskammer auf Antrag aller in ihr vertretenen zehn Fraktionen den 1968 festgeschriebenen Führungsanspruch aus der Verfassung. Dem Rücktritt der Führungsspitze mit dem neuen Generalsekretär Krenz am 3.12.1989 folgte auf dem Sonderparteitag am 8.12.1989 eine neue Führung mit Gregor Gysi als Parteivorsitzenden. Am 17.12.1989 fügte sie ihrem Parteinamen den Zusatz „Partei des demokratischen Sozialismus“ (PDS) hinzu, nannte sich fortan SED-PDS. Der halbherzige Bruch mit der Vergangenheit kam u.a. auch im Fortführen der alten Parteifahne und des alten Parteiemblems zum Ausdruck. Von dem ungeliebten, ja mittlerweile gehaßten Symbol, das viele Parteigänger auch von der früheren Führung als geschändet ansahen, trennte sich die Partei schließlich am 20.1.1990 [11].

 

Seit dem 4.2.1990 nennt sich die Partei nur noch PDS. Sie hatte seitdem kein Parteiabzeichen mehr, verwendete nur die schräggestellten Buchstaben PDS in Weiß auf rotem Parallelogramm (Abb. 44) oder auch nur als rote Buchstaben. Die Partei hat bis heute nur diese Symbolik. Eine eigentliche Parteifahne ist offiziell nie angenommen worden. Den Kreis-verbänden bleibt es überlassen, die roten Fahnen oder Fahnen mit der Aufschrift PDS zu führen und nach eigenem Gutdünken zu gestalten [12]. Bereits im Frühjahr und Sommer 1990 waren aber am Karl-Liebknecht-Haus in Berlin, dem Sitz des Parteivorstandes der PDS, rote Fahnen mit einem weißen Parallelogramm in der Oberecke mit der roten Aufschrift PDS (Abb. 45) zu sehen [13]. Man kann daneben heute rote Fahnen mit der weißen Aufschrift PDS in der Oberecke oder in großen Lettern auf der Mitte des Fahnentuches sehen; die Gestaltungsfreiheiten lassen das zu [14].

 

Eine spezielle Einrichtung der SED waren die Kampfgruppen der Arbeiterklasse (Betriebs-kampfgruppen), eine nach dem 17. Juni 1953 im Jahre 1954 geschaffene paramilitärische Einrichtung, um „die Betriebe und Einrichtungen des Volkes gegen alle Anschläge zu schützen und die sozialistischen Errungenschaften in der DDR zu verteidigen“ [15]. Sie waren mit ihren eigenen Uniformen vielfach präsent, kamen u.a. beim Bau der Berliner Mauer 1961 und beim Zurückdrängen von Protestdemonstrationen am 7.10.1989 zum Einsatz. Sie trugen eine spezielle Fahne: ein rotes Tuch, darin das Emblem der Kampfgruppen, in einem rot eingefaßten khakifarbenen Kreis eine Hand, die ein braunes Gewehr hält, an dem eine rote Fahne befestigt ist, darum auf khakifarbenem Ring in Weiß die Inschrift „FÜR DEN SCHUTZ DER ARBEITER- UND BAUERNMACHT“ (Abb. 46, S. 15) [16]. Die Khakifarbe entsprach der Uniformfarbe der Kampfgruppen. Das Symbol allein drückte den Bestimmungszweck aus. Am 15.12.1989 beschloß der DDR-Ministerrat die Auflösung der Kampfgruppen. Ihre Symbolik gehört seither der Geschichte an.

 

3.3  Christlich-Demokratische Union  (CDU)

 

Die Partei wurde nach Kriegsende 1945 in der SBZ gegründet und ging im Rahmen der Einheitsfront und späteren Nationalen Front das Parteienbündnis ein. Sie war laut ihrem Statut „die Partei der für Frieden und Fortschritt kämpfenden Christen“ und sah später „eine wesentliche Aufgabe darin, den Mittelstand für die aktive Mitarbeit beim Aufbau des Sozialismus zu gewinnen“ [17]. Sie hatte sich damit als Bündnispartner der SED voll auf den sozialistischen Kurs eingestellt, ein Umstand, der gerade ihr auch heute noch im kritischen Volksmund im Osten Deutschlands die Bezeichnung „Blockflöten“ eintrug. Mit der gleichnamigen CDU in der Bundesrepublik Deutschland hatte sie bis 1989 keine Gemeinsamkeiten.

 

Abb. 27 (Tafel 3) zeigt die Parteifahne. Sie trug auf blauem Tuch in der Mitte das Parteiabzeichen sowie zwei zusätzliche gelbe Streifen im oberen und unteren Teil. Abzeichen und Fahne wurden am 18.10.1952 auf dem 6. Parteitag der CDU bestätigt. Blau stand für Frieden und Fortschritt. Das wappenähnliche Parteiabzeichen vereinte auf blauem Hintergrund die goldene Buchstabenkombination CDU mit darüber fliegender weißer Friedenstaube (in der Fahne nur in goldenen Konturen geführt) und der Inschrift „EX ORIENTE PAX“ [18].

 

Parteifahne und Parteiabzeichen wurden auch nach der Wende im Herbst 1989 weitergeführt. Zeitweise waren auch Fahnen zu sehen, in denen anstelle des Parteiabzeichens nur die vereinfachte ineinander gestellte Buchstabenkombination CDU in Gold zu sehen war (Abb. 47) [19].

 

Am 5.12.1989 kündigte die CDU die Mitarbeit als Blockpartei auf. In Vorbereitung der Volkskammer-wahlen im März 1990 stellte sie sich zunehmend auf konservativen Kurs ein, etablierte sich als eine Schwesterpartei der westdeutschen CDU, mit der sie bis dahin nichts gemeinsam hatte, und ging mit anderen neuen konservativen Parteien (DSU und DA) ein Wahlbündnis „Allianz für Deutschland“ ein. Dieses Bündnis trat am stärksten für eine schnelle Wiedervereinigung Deutschlands auf der Grundlage des Artikels 23 des westdeutschen Grundgesetzes ein. Die CDU errang am 18.3.1990 einen überwältigenden Wahlsieg (40, 59 % aller abgegebenen Stimmen). Im Vorfeld der Wahlen hatte die CDU für den Wahlkampf neben ihren traditionellen Symbolen die Symbolik der westdeutschen CDU übernommen: der schräggestellte Schriftzug CDU sowie die schräggestellten, voneinander getrennten Streifen Schwarz-Rot-Gold (Abb. 48), das Eintreten für nationale Einheit demonstrierend. Auch der Schriftzug CDU (in Rot) prangte auf zahlreichen Wahlplakaten und Flugblättern [20].

 

Am 1.10.1990 schlossen sich schließlich die ostdeutsche CDU und die westdeutsche CDU zu einer Partei zusammen. Aber auch noch 1991 war auf Parteiveranstaltungen bzw. –kongressen auch die Fahne der früheren ostdeutschen CDU zu sehen [21].

3.4 Liberal-Demokratische Partei Deutschlands (LDPD)

 

Am 5.7.1945 in Berlin gegründet, verstand sich die LDPD zunächst „als eine Partei des nichtmonopolistischen Bürgertums, der einfachen Warenproduzenten und anderen Gewerbetreibenden, der bürgerlichen Intelligenz und Angestellten. Ihr schlossen sich auch kleinbürgerlich orientierte Kreise der Arbeiterklasse an“ [22]. Als Partei des Mittelstandes mit humanistischen und demokratischen Grundzielen schloß sie sich ebenfalls den Blockparteien an und ging mit diesen auf den sozialistisch orientierten Kurs der DDR.

 

Parteifahne und Parteisymbolik (Abb. 28, Tafel 3), 1947 angenommen, orientierten sich an nationalen Symbolen. Die Parteifahne zeigte die deutschen Nationalfarben in fünf Streifen Schwarz-Rot-Gold (Gelb)-Rot-Schwarz (etwa in den Proportionen 1:1:4:1:1), in der Mitte das Parteiemblem: ein an den Längsseiten gerades Hochoval, darin ein roter, von einer schmalen gelben Linie durchzogener Buchstabe D (für Deutschland), dahinter die aufgehende goldene Sonne mit goldenen Strahlen vor weißem Hintergrund; das Oval eingefaßt von einem schwarzen, gelb gesäumten Band mit der gelben Inschrift „LIBERAL-DEMOKRATISCHE PARTEI DEUTSCHLANDS“. Diese am stärksten ausgeprägte nationale Symbolik unter allen Parteien führte die LDPD über die gesamte Zeit ihres Bestehens [23].

 

1989 ging die LDPD als erste der Blockparteien auf eine (begrenzte) Distanz zur SED, kündigte am 5.12.1989 gemeinsam mit der CDU die Mitarbeit im sog. Demokratischen Block auf. Ihr Parteivorsitzender Prof. Manfred Gerlach wurde nach dem Rücktritt von Egon Krenz Amtierender Staatsratsvorsitzender bis zum März 1990. Seit Februar 1990 führte sie nur noch die Kurzbezeichnung LDP. Parteifahne und Parteisymbol fanden weiterhin Anwendung. Daneben benutzte die Partei seit Februar 1990 als Logo die Buchstaben LDP mit hochgestellten fünfstrahligen Sternchen und dem Zusatz "Die Liberalen" in Gelb auf blauem Hintergrund – eine erste Anlehnung an die Farben der Liberalen in der Bundesrepublik Deutschland (Abb. 49) [24].

 

Im März 1990 schloß sich die LDP mit anderen neu entstandenen liberalen Gruppierungen bzw. Parteien (DFP, F.D.P.) zum Bund Freier Demokraten (BFD) zusammen. Dieser erreichte bei den Volkskammerwahlen einen Stimmenanteil von 5,28%. Der BFD hatte kein Parteiabzeichen. In seinen Wahlaufrufen etc. verwendete er die eingerahmten einfachen Schriftzüge „BUND FREIER DEMOKRATEN . DFP . LDP . F.D.P. Die Liberalen“ (Abb. 50) [25].

 

Seit der Bildung des Bundes Freier Demokraten hatte die alte Parteisymbolik der LDPD gem. Abb. 28 keine Gültigkeit mehr; die Parteifahnen wurden Interessierten zum Kauf angeboten [26]. Am 11.8.1990 vereinigten sich in Hannover die Liberalen aus der BRD und der DDR als erste der Bundesparteien zur neuen FDP. 

 

 

3.5 National-Demokratische Partei Deutschlands (NDPD)

 

Die Partei wurde 1948 als Sammelbecken national gesinnter Bürger, insbesondere Handwerker, Einzelhändler, Angehörige der Intelligenz sowie Angehöriger der ehemaligen Wehrmacht (Berufssoldaten, Offiziere), die sich im 2. Weltkrieg bereits in der Kriegsgefangenschaft im „Nationalkomitee Freies Deutschland“ gegen den Nationalsozialismus zusammengeschlossen hatten und am demokratischen Wiederaufbau Deutschlands teilnehmen wollten, gegründet. Sie gehörte ebenfalls bis 1989 zu den sog. Blockparteien mit insgesamt sozialistischer Zielstellung. Ihre Parteisymbolik, die auf Plaketten, Schrifttafeln, Plakaten und teilweise auch auf Fahnentüchern getragen wurde (eigentliche Parteifahnen gab es nicht), war einfach und zeigte unter Verwendung der Nationalfarben die schwarzen Buchstaben NDPD sowie drei gelbe, rot geränderte und geäderte Eichenblätter auf gelbem Grund (Abb. 29, Tafel 3). Neben den Nationalfarben galten auch die Eichenblätter als ein nationales Symbol. Das 1958 geschaffene Parteiabzeichen stellte die in silbergrauem Metall geprägten Buchstaben und Eichenblätter in einem Kreis [27].

 

Die Verwendung der Nationalfarben in der farbigen Wiedergabe der Parteisymbolik gem. Abb. 29 entstand erst Ende der fünfziger Jahre. Anfangs führte die Partei die gleiche Symbolik als gelbe Buchstaben und gelb konturierte Eichenblätter auf roten rechteckigen Plaketten mit leichter Eckenrundung (Abb. 51) [28].

Im Wahlkampf des Frühjahrs 1990, den die NDPD ohne Bündnis führte und ihr nur einen äußerst geringen Stimmenanteil einbrachte, verwendete diese Partei ebenfalls symbolisch für das Streben nach deutscher Einheit (ähnlich der Wahlsymbolik der CDU) drei voneinander getrennte, schräg gestellte breite Streifen in den Farben Schwarz, Rot und Gold, zusammen mit den hier darunter gesetzten Buchstaben NDPD (Abb. 52) [29]. Am 28.3.1990 trat die NDPD kooperativ dem Bund Freier Demokraten bei; im August 1990 vereinigte sie sich mit der bundesdeutschen FDP.

 

3.6 Demokratische Bauernpartei Deutschlands (DBD)

 

1948 gegründet, vereinigte diese Partei insbesondere Mitglieder aus dem Bauernstand und wurde später nach der Zwangskollektivierung in der Landwirtschaft Interessenvertreter der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften, war somit voll in die sozialistischen Zielstellungen in der Landwirtschaft integriert – ein treuer Gefolgsmann der SED auf dem Lande. Als Bündnispartner auf den sozialistischen Kurs festgelegt, war ihre Suche nach einem eigenständigen Weg nach der politischen Wende von 1989 schwierig.

 

Die Parteifahne (Abb. 26, Tafel 3) zeigte im grünen Tuch das Parteiabzeichen. Die grüne Farbe stand für die Landwirtschaft, auch die gelbe (goldene) Ähre und der schwarze / metallfarbene Pflug im Parteiabzeichen. Ebenso symbolisierte die braune Farbe im unteren Drittel des hochovalen Abzeichens mit den weißen Buchstaben DBD und in der oberen Umrandung den landwirtschaftlichen Boden.

 

Parteifahne und Abzeichen wurden von der DBD bis zum Ende ihres Bestehens genutzt [30]. Zu den Volkskammerwahlen im März 1990 erreichte die Partei einen Stimmenanteil von 2,17%. Sie bildete mit dem Demokratischen Frauenbund Deutschlands (DFD) eine gemeinsame Fraktion in der Volkskammer, löste sich dann aber allmählich auf. Ein Teil der Führungsspitze schloß sich der PDS an, der übrige Teil trat am 1.9.1990 der CDU bei [31].

3.7.   Freier Deutscher Gewerkschaftsbund (FDGB)

Die Einheitsgewerkschaft, die größte Massenorganisation in der DDR, entstand mit dem Gründungsaufruf vom 15.6.1945; ihr erster Gewerkschaftskongreß fand am 9. – 11.2.1946 statt. Ihr Aufbau erfolgte als „revolutionäre Klassenkampforganisation der deutschen Arbeiterklasse“, folgerichtig stand sie ganz im Dienste der politischen Ziele der Sozialistischen Einheitspartei beim Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft in der DDR.

Die Fahne des FDGB (Abb. 30, Tafel 3) war rot, den Traditionen der internationalen Arbeiterbewegung folgend, und trug in der Mitte das Gewerkschaftsemblem: ein hochgestelltes, golden gerändertes rotes Rechteck, dessen Ecken leicht gerundet waren, darin in Gold (Gelb) der Handschlag als traditionelles Symbol der Arbeiterverbrüderung, darüber in Weiß, zuweilen auch in Gold (Gelb) die Buchstaben FDGB [32]. Der Handschlag, den 1946 auch die neu gebildete SED für ihre Symbolik wählte, war bereits als Symbol zum I. FDGB-Kongreß im Februar 1946 (Abb. 53) verwendet worden [33].

 

Wie die SED, hatte auch der FDGB zu seinen Kongressen zahlreiche Ehrenbanner, daneben vielfache Wettbewerbsfahnen, die das FDGB-Emblem und Inschriften trugen, oftmals auch gemeinsame Wettbewerbsbanner mit staatlichen Dienststellen und der Freien Deutschen Jugend (FDJ). Abb. 54 zeigt ein Beispiel eines solchen Banners [34].

Der FDGB als verlängerter politischer Arm der SED geriet nach der Wende 1989 unter starken politischen Druck. Am 24.4.1990 wurde auf Beschluß des Vorstandes der symbolische Händedruck aus dem Emblem entfernt [35]. Neue Abzeichen, die nur noch die Initialen FDGB enthielten, kamen aber nicht mehr zur tatsächlichen Ausführung. Die einst mächtige Einheitsgewerkschaft löste sich am 9.5.1990 de facto und am 30.9.1990 de jure auf [36]. Die Fahne des FDGB existierte damit seit Ende April 1990 nicht mehr.

3.8   Freie Deutsche Jugend (FDJ)

Die am 7.3.1946 als antifaschistisch-demokratische und überparteilich gegründete Massenorganisation für die Jugend ab 14 Jahre entwickelte sich in der DDR zum sozialistischen Millionenverband, der sich in seiner Tätigkeit stets von den Beschlüssen der SED leiten ließ. Somit wurde er zur „Kampfreserve der Partei“. Obwohl der Beitritt freiwillig war, gehörte es zum Erscheinungsbild der DDR, daß nahezu alle Jugendlichen FDJ-Mitglied wurden. Die FDJ war in der Volkskammer vertreten, ihre Führungsspitze in zahlreiche staatliche und Parteiämter integriert.

 

Symbole waren blaue Fahnen (Abb. 31, Tafel 3) und Wimpel mit dem Abzeichen der FDJ sowie blaue Hemden und Blusen als einheitliche Kleidung, von Anfang an in den Statuten der FDJ (1. Statut auf dem I. Parlament der FDJ 1946 in der Stadt Brandenburg/Havel angenommen) [37]. Blau stand für Zukunft und Hoffnung. Das wappenähnliche Symbol der FDJ bestand ebenfalls aus einem blauen, golden umrandeten Schild mit einer aufgehenden goldenen Sonne mit goldenen Strahlen; unter einem schwarzen, durch eine goldene Linie abgesetzten Schildhaupt die Initialen FDJ in goldenen Blockbuchstaben. Die aufgehende Sonne als Symbol der Zukunftshoffnung hatten junge deutsche Emigranten während des 2. Weltkrieges im Exil in London gewählt und wurde von der FDJ übernommen [38].

Neben den roten Fahnen, der SED-Parteifahne und den Staatsflaggen dominierten die blauen Fahnen der Jugendorganisation zu vielen staatlichen und gesellschaftlichen Anlässen in der DDR das Straßenbild, letztmalig in großen FDJ-Aufmärschen zum 40. Jahrestag der DDR. Als Massenorganisation hatte auch die FDJ zahlreiche blaue Wettbewerbsfahnen für Jugendkollektive in der Produktion, Ehrenabzeichen, Fahnen für Musikkorps etc.

Nach der politischen Umwälzung 1989/90 liefen der FDJ massenhaft die Mitglieder davon; sie versank in den letzten Monaten der DDR zur Bedeutungslosigkeit. Blaue Fahnen wurden nur noch gelegentlich von der klein gewordenen Anhängerschar und Nostalgikern verwendet. Dennoch gibt es die FDJ auch heute noch. Sie verwendete ihre alten Symbole sichtbar im Frühjahr 1999 bei den Protestaktionen gegen den NATO-Einsatz in Jugoslawien [39]. Zeitweise führte sie nach 1990 ihren Namenszug auch in Kleinbuchstaben „fdj“.

3.9   Junge Pioniere / Pionierorganisation „Ernst Thälmann“

Als einheitliche Massenorganisation der Kinder wurde am 13.12.1948 der Verband der Jungen Pioniere als Unterorganisation der FDJ gebildet. Er erfaßte die Kinder von 6 bis 14 Jahren, die später als 6 – 10jährige Jungpioniere, als 10 – 14jährige Thälmannpioniere hießen. Vorgänger waren die Ende 1945 in der damaligen SBZ gebildeten Gruppen des Kinderland und die 1947 gebildete Kindervereinigung der FDJ. Auf dem I. Pioniertreffen 1952 in Dresden erhielten die Jungen Pioniere den Namen „Pionierorganisation Ernst Thälmann“; ihre Ziele waren die „Erziehung der Kinder im Geiste des Friedens, der Völkerfreundschaft und des Sozialismus zu bewußten Staatsbürgern der DDR“ [40]. Die Pionierorganisation war damit voll in das gesellschaftliche Leben der DDR integriert.

Abb. 55 zeigt das Abzeichen der Pionier-organisation, die blauen, golden eingefaßten Buch-staben JP (für Junge Pioniere), darüber die goldenen Worte „SEID BEREIT“ auf blauem, golden eingerahmten Grund, über-höht von drei rot-goldenen Flammen. „Seid bereit“ war der Pioniergruß; die Antwort hieß: „Immer bereit“. Zur Symbolik gehörten blaue Fahnen (Abb. 56) und blaue Wimpel (Abb. 57) (mit und ohne gelbe Fransen) mit dem Pionierabzeichen, ein blaues dreieckiges Halstuch, das Jahre später durch ein rotes Ehrenhalstuch (von den sowjetischen Pionieren übernommen) ergänzt wurde. Blau ging auf die Farben der FDJ mit gleicher Bedeutung für Zukunft und Hoffnung zurück. Ähnlich wie bei der FDJ gab es Ehrenbanner, Pionierfahnen mit gelb eingesticktem Namen der jeweiligen sog. Pionierfreundschaft, Banner für Fanfaren- und Trommlerzüge, Wettbewerbsabzeichen „Für gutes Lernen in der Schule“, Sportleistungsabzeichen und Touristenabzeichen der Pioniere etc. [41].

Im Jahre 1990 hatte mit der demokratischen Umwälzung, die natürlich auch das Schulwesen ergriff, die Pionierorganisation in den Schulen ihre Daseinsberechtigung verloren; sie stellte ziemlich lautlos ihre Tätigkeit ein. Ihre Symbole, Fahnen, Abzeichen etc. wurden in den Schulen in aller Regel entsorgt.

3.10 Demokratischer Frauenbund Deutschlands (DFD)

Der DFD hatte sich am 8.3.1947 zunächst als antifaschistische, demokratische, parteipolitisch und religiös unabhängige Organisation der Frauen Deutschlands gegründet, geriet aber bald – wie alle Massenorganisationen – auf klaren Kurs für die von der SED vorgegebenen politischen Ziele der DDR. Sie war im Demokratischen Block der Nationalen Front integriert und stellte anteilmäßig Abgeordnete für die Volkskammer der DDR.

 

Das Symbol des DFD war die einfache weiße bzw. silberne Buchstabenkombination DFD, wobei das F größer war, auf blauem, silbern gerändertem Rechteck. Die Fahne war blau mit dem Symbol in der Mitte (Abb. 32, Tafel 3). Blau stand auch hier für Zukunft und Hoffnung. Abb. 58 zeigt die Ehrennadel des DFD [42].

 

Nach der Wende 1989 stellte sich der DFD auf einen neuen demokratischen Kurs ein, beteiligte sich am 18.3.1990 an den ersten freien Volkskammerwahlen (allerdings nur mit einem Stimmenanteil von 0,33%). Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wandelte sich der DFD am 26.10.1990 in den Demokratischen Frauenbund e.V. (dfb) mit Landesstellen in allen fünf neuen Bundesländern um und ist in dieser Form auch heute weiterhin aktiv, u.a. für die Organisation und Führung von Frauenhäusern etc. Symbolisch gelten Blau und Weiß auch heute für den dfb [43], Fahnen werden aber nicht mehr geführt. Nach einem Übergangssymbol, das die Buchstaben dfb schrägrechts versetzt in dem Symbol für Weiblichkeit enthielt, verwendet die Organisation heute ein Logo gem. Abb. 59: das das alles beherrschende männliche und weibliche Prinzip verkörpernde Yin-Yang-Symbol, darüber zwei Frauenköpfe sowie die Inschrift „DEMOKRATISCHER FRAUENBUND e.V.“ Das Symbol gibt es in blau-weißer sowie in schwarz-weißer Darstellung [44].

 

3.11 Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft (DSF)

1947 zunächst als „Gesellschaft zum Studium der Kultur der Sowjetunion“ gegründet, wurde sie im Juli 1949 umbenannt und systematisch als Massenorganisation entwickelt, „die den Lebensinteressen des deutschen Volkes dient und die Aufgabe hat, die Freundschaft mit den Völkern der UdSSR zur Herzenssache aller Deutschen zu machen“ [45]. Sie wurde voll in die politischen Dienste der DDR gestellt. Ihre Mitgliedschaft war freiwillig, war aber gleichzeitig Bewertungskriterium im sog. sozialistischen Wettbewerb aller Arbeitskollektive...

Abb. 33 (Tafel 3) zeigt die Flagge der DSF, ein weißes Tuch mit dem Symbol der Gesellschaft, die beiden nebeneinanderstehenden Staatsflaggen der Sowjetunion und der DDR, aus einem gelb eingefaßten blauen Kreisbogen mit der gelben Inschrift „FÜR DEUTSCH-SOWJETISCHE FREUNDSCHAFT“ hervorbrechend. (Zeitweise war die Inschrift auch in Weiß). Bis 1959 zeigte das Symbol noch die damalige einfache schwarz-rot-goldene Staatsflagge der DDR (Abb. 60) [46].

 

Nach der Wende zerfiel die DSF als Massenorganisation, bestand aber noch eine Zeitlang fort, bis sie sich nach der Wiedervereinigung umorganisierte und seit 1992 den Namen „Brücken nach Osten – Föderation der Gesellschaften zur Völkerverständigung“ zulegte. Ihr Wirken ist aber in der Öffentlichkeit kaum noch spürbar.

 

3.12 Gesellschaft für Sport und Technik (GST)

Die am 7.8.1952 gegründete Organisation befaßte sich insbesondere mit der vormilitärischen Ausbildung Jugendlicher und Erwachsener mit dem Ziel der Festigung der Verteidigungskraft des Staates. Zahlreiche Spezialsportarten waren in der DDR nur über die GST möglich. Sie pflegte die Sportarten Schießen, Geländesport, Flugsport, Motorsport, Seesport, Tauchen, Nachrichtensport und Modellsport (Flug-, Schiffs- und Automodellbau). Seit 1956 war die GST dem Ministerium für Nationale Verteidigung unterstellt.

Das Emblem der GST bestand aus einem Oval, eingefaßt unten von einem schwarzen, golden gefaßten Zahnrad, darin der gelbe Name der Organisation, oben von goldenen Ähren, und zeigte in der Mitte auf rotem Hintergrund einen weißen Anker, davor gekreuzt einen weißen Propeller und ein weißes Sportgewehr. Die Symbolik entsprach den Zielen der GST. Die Fahne (Abb. 34, Tafel 3) war rot, abgeleitet aus dem Rot der Arbeiterbewegung, der sich die GST verpflichtet fühlte, und trug in der Mitte das Symbol. Auf den Sportschiffen wurde die Fahne als Flagge gehißt [47].

Im Februar 1990 wurde die militärpolitische Zielstellung der GST außer Kraft gesetzt [48]. Die GST strukturierte sich in der Folge in den Bund Technischer Sportverbände (BTSV) um und löste sich in Landessportverbände und eigenständige Klubs der einzelnen technischen Sportarten auf [49].

3.13   Deutscher Turn- und Sportbund (DTSB)

Der DTSB wurde am 27./28.4.1957 in Berlin als Dachverband für alle Sportler der DDR gebildet. Zuvor gab es in der sog. Demokratischen Sportbewegung Sportvereinigungen (auf Produktionsbasis) mit Betriebssportgemeinschaften (BSG) sowie Sektionen für die einzelnen Sportarten. In der Folge der DTSB-Gründung bildeten sich für alle wesentlichen Sportarten Sportverbände, die dem DTSB angeschlossen waren, später neben den Sport- und Betriebssportgemeinschaften als Leistungszentren sog. Sportclubs in vielen größeren Städten der DDR. Die gezielte Sportförderung und die zahlreichen internationalen Sporterfolge trugen wesentlich zur weltweiten Anerkennung der DDR bei.

 

Das Abzeichen des DTSB zeigte zunächst die goldenen Buchstaben vor schwarzem Hintergrund, umgeben von zwei Lorbeerzweigen (Abb. 61), später wurden die gelben Buchstaben DDR hinzugefügt. Die Flagge war rot – wie die Farben der internationalen Arbeiterbewegung -, in der Mitte das Emblem (Abb. 35, Tafel 3), hier in der späteren Fassung mit gelb eingefaßten roten Buchstaben DTSB auf schwarzem, gelb gerahmten Hintergrund und den zusätzlichen Buchstaben DDR [50].

 

Sowohl die früheren, auf Produktionsbasis organisierten Sportvereinigungen als auch die zumeist um 1958/59 gegründeten Sportverbände hatten eigene Abzeichen und Fahnen unterschiedlichster Art, deren Aufführung aber den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde.

 

Mit der Wende von 1989 blieben die Symbole des DTSB und seiner Sportverbände zunächst erhalten. Nach der Wiedervereinigung trat der DTSB am 15.12.1990 dem Deutschen Sportbund (DSB) bei, die einzelnen Verbände wurden in die nun gesamtdeutschen, ehemals bundesdeutschen Sportverbände integriert. Die Symbole des DTSB gehören seitdem der Geschichte an.

 

 

3.14   Nationales Olympisches Komitee (NOK) der DDR

 

Das NOK wurde am 22.4.1951 gegründet, seinerzeit noch mit dem Ziel der Vorbereitung der Teilnahme Gesamtdeutschlands an den Olympischen Spielen und der Schaffung eines einheitlichen Sports in Gesamtdeutschland. Es entwickelte sich mit der zunehmenden Abgrenzung der DDR zum olympischen Interessenvertreter des DDR-Sports und bestand bis zum Ende der DDR.

 

Über lange Zeit nutzte das NOK der DDR ausschließlich die olympischen Ringe und die offizielle Olympiaflagge des IOC. 1974 schließlich wurden ein spezielles Symbol und eine Flagge des NOK der DDR eingeführt. Es war gemäß der olympischen Tradition eine weiße Flagge, darin nach vorn versetzt das gelbe (goldene) Emblem (mit den fünf olympischen Ringen, darüber in Gold die Buchstaben NOK, darunter, mit den Ringen leicht verschlungen, in Gold die Buchstaben DDR, das Ganze symbolisch golden eingerahmt). Die Flagge wurde oben und unten von je einem schmalen gelben Streifen abgeschlossen, darauf je ein weißer Lorbeerzweig mit 13 Lorbeerblättern und 13 Beeren (Abb. 62). Emblem (Abb. 63) und Flagge, die gleichzeitig auch als Banner geführt werden konnte, wurden von dem Berliner Grafiker Oskar Leißner gestaltet [51].

 

Mit dem Ende der DDR hatten Flagge und Emblem ihre Gültigkeit verloren.

 

  


3.15  Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB)

 

Die VdgB entstand 1946 aus den bei der Bodenreform gebildeten Komitees der gegenseitigen Bauernhilfe. 1950 vereinigten sich die inzwischen entstandenen Landwirtschaftlichen Genossenschaften und die VdgB durch Beschluß ihrer Führungsgremien zur Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe / Bäuerliche Handelsgenossenschaft, Abkürzung VdgB/BHG; 1957 beschloß der V. Deutsche Bauerntag in der DDR, nachdem beide Organisationen sich vollständig verschmolzen hatten, die Organisation nur noch VdgB zu benennen. Sie entwickelte sich als einheitliche Massenorganisation der Genossenschaftsbäuerinnen und –bauern sowie der Gärtner der DDR, hatte großen Anteil an der Durchsetzung zunächst der Bodenreform und dann der sozialistischen Kollektivierung in der Landwirtschaft, die schließlich vollständig 1960/61 durchgesetzt wurde. Als Massenorganisation war sie Mitglied in der Nationalen Front und bis 1963 in der Volkskammer vertreten. Als nach dem „Sieg des Sozialismus auf dem Lande“ (Zwangskollektivierung) die SED und ihr verlängerter Arm auf dem Lande, die Demokratische Bauernpartei Deutschlands (DBD), ihren direkten Einfluß in der Landwirtschaft erhöhen konnten, verringerte sich das politische Gewicht der VdgB. Sie war bis zum Ende der DDR präsent, hatte aber zunehmend Versorgungs- und Dienstleistungsfunktionen.

 

Das Emblem der VdgB, bereits 1946 entstanden, war ein nach oben verbreitertes grünes Sechseck, das die goldenen (gelben) Initialen der Vereinigung inmitten eines dem Sechseck angepaßten Kranzes von sechs stilisierten goldenen (gelben) Ähren enthielt. Die Fahne der VdgB war grün (die Farbe der Landwirtschaft) und trug in der Mitte das nochmals schmal golden umrahmte Abzeichen des VdgB (Abb. 64) [52].

 

Gelegentlich war auch 1990 die grüne Fahne der VdgB im Straßenbild noch zu sehen, um zu zeigen, daß man noch existierte. Im Verlaufe des Jahres 1990 trat schließlich anstelle der VdgB der neu gegründete Bauernverband e.V.

 

 

3.16  Kulturbund der DDR

 

1945 als „Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands“ von antifaschistischen Intellektuellen als überparteiliche demokratische Organisation gegründet, die für die kulturelle Erneuerung nach dem Zusammenbruch des Faschismus auf der Grundlage humanistischer, nationaler Traditionen eintrat, bis etwa 1947 auch interzonal wirksam war, integrierte sie sich alsbald in die Nationale Front und stellte sich in den Staatsdienst für die „Entwicklung einer sozialistischen Nationalkultur“. Im Rahmen des Demokratischen Blocks stellte die Organisation Vertreter für die Volkskammer. Im Februar/März 1958 nannte sie sich in „Deutscher Kulturbund“ um, seit Dezember 1972 hieß sie „Kulturbund der DDR“.

 

Die erste Symbolik des Kulturbundes war noch in den deutschen Nationalfarben gehalten: die stilisierten und zusammengefügten Buchstaben K und B, golden umrandet und voneinander getrennt, wobei das K schwarz, der Zwischenraum rot und das B gelb ausgefüllt waren (die goldene Umrandung hob sich dabei deutlich von dem gelben Feld des B ab) (Abb. 65) [53]. Nach der Umbenennung 1958 wurde die Buchstabenkombination DKB über zwei gekreuzten Lorbeerzweigen genutzt, zu sehen u.a. auf Plaketten anläßlich des 25-jährigen Bestehens des Kulturbundes 1970 (Abb. 66) [54]. Nach 1972 erschien wieder die einfache Kombination der zusammen geschobenen Buchstaben K und B, wobei die Flächen der Buchstaben einheitlich ausgefüllt waren (schwarz bzw. einfarbig auf weißem Grund oder auch weiß auf dunklem Hintergrund), zuweilen auch als Logo benutzt (Abb. 67) [55]. Eine Fahne war vom Kulturbund öffentlich nicht zu sehen.

 

Nach dem Ende der DDR gründete sich der Kulturbund e.V. auf Länderebene neu mit dem Ziel der Allgemeinbildung in den Bereichen Kunst, Kultur, Denkmalpflege, Umwelt- und Naturschutz sowie Heimatgeschichte [56]. Symbolisch führt er heute den Buchstaben K in einem Kreis, die Flächen in den Farben Weiß, Blau, Gelb und Rot ausgefüllt (Abb. 67a) [57].

 

 

3.17   Volkssolidarität

 

Die Volkssolidarität entstand im Herbst 1945 zunächst in Sachsens Hauptstadt Dresden als Hilfsorganisation gegen die Nachkriegsnot, besonders der Ausgebombten, Neubürger, Heimkehrer, Kinder und Alten. Ihr ging voran ein Aufruf der damals vier neu bzw. wieder gegründeten Parteien CDU, LDPD, KPD und SPD sowie der evangelischen und katholischen Kirche vom 17.10.1945 in Dresden. Sie weitete ihre Tätigkeit bald auf die gesamte Sowjetische Besatzungszone aus, nahm als Anstalt öffentlichen Rechts ihren Sitz in Berlin und entwickelte sich in der DDR-Zeit als Massenorganisation, die ihre Tätigkeit auf die Unterstützung des Friedenskampfes im gesamten Deutschland, auf Solidaritätsaktionen für die um Unabhängigkeit ringenden Völker in der Dritten Welt und auf die Mithilfe bei der Erfüllung der Volkswirtschaftspläne der DDR ausrichtete. Eine Hauptaufgabe sah sie auch in der Einbeziehung der Rentner im Land in das gesellschaftliche Leben, insbesondere auch durch die Einrichtung von Veteranenklubs [58].

 

Das erste Symbol der Volkssolidarität 1945 war wappenähnlich und aufgrund seiner lokalen Entstehung in Sachsen dem Rautenkranzwappen entlehnt. Es zeigte einen neunfach geteilten schwarz-gelben Balkenschild, schrägrechts belegt anstelle des Rautenkranzes mit den verschlungenen Händen als Zeichen der Arbeiterverbrüderung (Abb. 68). Zeitweise stand darüber noch der Schriftzug „Volkssolidarität“ [59].

 

Mit der Ausdehnung der Organisation auf die gesamte SBZ / DDR nahm die Volkssolidarität ein neues Emblem an: ein weißes, mit breitem grünem Band umrandetes Hochoval, darauf ein rotes V (für Volkssolidarität), aus dem eine stilisierte rote Flamme empor loderte. Auf dem durch das V unterbrochenen grünen Band stand oben „EINHEIT . FRIEDEN“; unten „SOLIDARITÄT“ in weißen Großbuchstaben (Abb. 69) [60]. Nachdem die Frage der deutschen Einheit kein politisches Thema in der DDR mehr war, änderte man die Inschrift auf dem grünen Band; in weißen Buchstaben stand nur noch darauf „VOLKS SOLIDARITÄT“. Abb. 36 (Tafel 3) zeigt dieses neue Emblem auf der grünen Fahne der Volkssolidarität. Die grüne Farbe stand für das Prinzip Hoffnung. In dieser Form wurden Emblem und Flagge bis zum Ende der DDR verwendet [61].

 

Die Organisation der Volkssolidarität hat mit ihren Grundidealen als Hilfsorganisation für Bedürftige, befreit vom politischen Ballast, im neuen Deutschland überlebt. Sie hat sich als Bundesverband Volkssolidarität e.V. mit Landesverbänden in allen fünf neuen Bundesländern umstrukturiert. Das Symbol gem. Abb. 36 wird auch heute verwendet. Anstelle grüner Fahnen werden heute weiße Fahnen mit dem gleichen Symbol geführt (Abb. 70). Vorhandene grünen Fahnen können aber auch heute weiter gezeigt werden [62].

 

 

3.18 Friedensrat der DDR

 

Der Friedensrat war eine gesellschaftspolitische Organisation, die als Mitglied des Weltfriedensrates für die Sicherung des Friedens, internationale Entspannung und Abrüstung eintrat, wobei die politische Zielrichtung antiimperialistisch und in Gegnerschaft zur NATO zu suchen war. Er ging hervor aus dem am 11.5.1949 gegründeten „Deutschen Komitee der Kämpfer für den Frieden“, seit 1950 Deutsches Friedenskomitee, seit 1953 Deutscher Friedensrat. Am 5.6.1963 erfolgte die Umbenennung in Friedensrat der DDR.

 

Die Symbolik war, wie auch im Welt-friedensrat, die von Picasso geschaf-fene Friedenstaube. Sie wurde weiß auf einem blauen Kreis auf einer weißen Fahne geführt, wobei die Gestaltung der Taube trotz des Vorbildes oft frei stilisiert war (Abb. 71). Anfangs trug die Fahne für den Deutschen Friedensrat noch eine kleine Oberecke, in der die Nationalfarben Schwarz-Rot-Gold standen (Abb. 72), die aber später weggelassen wurden (eine winzige DDR-Staatsflagge hätte wohl nicht in die Oberecke gepaßt...) [63]. In den fünfziger und sechziger Jahren gab es auch ein Abzeichen „Friedenskämpfer“, ein blaues Rechteck, schmal weiß eingefaßt, darauf die weiß-blaue Friedenstaube und das Wort FRIEDEN in weißen Großbuchstaben (Abb. 73) [64].

 

Mit dem Ende der Ost-West-Konfrontation erlosch die Tätigkeit des Friedensrates. Die weiße Taube von Picasso gilt aber bekanntlich auch heute weltweit als Symbol des Friedens.

 

 

3.19 Deutsches Rotes Kreuz der DDR (DRK)

 

Die Rot-Kreuz-Organisation, für die DDR 1952 mit Sitz in Dresden gebildet, war einerseits als Mitglied der Liga der Gesellschaften des Roten Kreuzes und der Grundsätze der Genfer Abkommen tätig, wurde aber gleichzeitig in der DDR zu einer Massenorganisation entwickelt, deren Aufgaben in der Unterstützung des staatlichen Gesund-heitswesens, der Ausbildung von Gesundheitshelfern (DRK-Helfern), der Hilfseinsätze bei Groß- und Massenveranstaltungen und bei öffentlichen Notständen lag.

 

Das Emblem bestand aus dem Roten Kreuz auf weißem Grund mit der Inschrift „DEUTSCHES ROTES KREUZ“ in einem das Kreuz einschliessenden roten Ring. Die Organisation führte eine weiße Fahne bzw. Flagge mit dem Emblem in der Mitte (Abb. 74); sie war gesetzlich geregelt und geschützt, ihre Abmessungen waren im Gesetzblatt exakt festgelegt [65]. Seit 1966 führte die Organisation amtlich die Bezeichnung „Deutsches Rotes Kreuz der DDR“. Die Inschrift im Emblem (Abb. 75) und in der Flagge (Abb. 76) wurde entsprechend geändert [66].

 

Mit der Einheit Deutschlands wurde das DRK zunächst auf Ebene der fünf neuen Länder neu organisiert und am 1.1.1991 mit dem DRK der alten Bundesrepublik vereint.

 

 

3.20 Bund Lausitzer Sorben (Domowina)

 

Die Domowina (sorb., „Heimat“) wurde 1912 als Bund der sorbischen (slawischen) Minderheiten in der Lausitz gebildet. Das Siedlungsgebiet erstreckt sich über Ostsachsen, Südbrandenburg und das westliche Niederschlesien. Die Domowina war Dachorganisation aller sorbischen Vereinigungen, war 1937 bis 1945 von den Nazis verboten und gründete sich im Mai 1945 erneut. Sie wurde Mitglied der Nationalen Front und richtete sich in der politischen Arbeit auf die Staats- und Parteiziele der DDR aus. 1989/90 hatte sie dadurch erhebliche Umstellungsprobleme, konnte sich aber reformieren und ist auch heute Dachorganisation der sorbischen Minderheit. 

 

Die Geschichte der erstmals 1842 erwähnten sorbischen Flagge in den slawischen Farben Blau-Rot-Weiß (Abb. 77) und des 1949 geschaffenen Emblems der Domowina mit den verwurzelten drei Linden-blättern (Abb. 78) habe ich an anderer Stelle bereits betrachtet [67]. Sie wurden als Symbole des sorbischen Volkes in der DDR geführt; die Beflaggung war in entsprechenden Regelungen der Räte der Bezirke Dresden und Cottbus sowie der gemischtsprachigen Kreise enthalten [68]. Die Führung der sorbischen Symbole wurden nach dem Ende der DDR in den Verfassungen des Landes Brandenburg und des Freistaates Sachsen erneut geregelt [69]. Die Symbole gelten heute unverändert. Die Flagge des sorbischen Volkes ist demnach so alt wie die Farben des deutschen Volkes.

 

Interessant ist, daß Anfang Mai 1945 beim Einmarsch der sowjetischen und polni-schen Truppen in den Raum zwischen Görlitz und Berlin die sorbische Bevölkerung die Truppen mit ihren sorbischen Fahnen, die 1935 verboten worden waren, begrüßte, während überall die Hakenkreuzflaggen von den Masten geholt wurden. Es war die erste Wiederverwendung von Flaggen während und nach dem Zusammenbruch Deutschlands [70].

 

 

3.21 Kammer der Technik (KDT)

 

Sie wurde 1947 vom Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB) in Berlin gegründet als ein freiwilliger Zusammenschluß aller auf technischem Gebiet Tätigen, sowohl in der Industrie als auch in der Landwirtschaft. Als Fachorganisation des ingenieurtechnischen Personals in der DDR stand sie gleichsam im Dienste der Staatsziele zum Aufbau der sozialistischen Wirtschaftsstruktur.

 

Das Symbol der KDT bestand aus den drei Buchstaben, wobei das T zusätzlich die Form eines Stahlprofiles (T-Träger) enthielt,  aus dem eine Ähre zwischen dem K und D hervorbrach. Es wurde in der Regel in blauer Farbe auf weißem Hintergrund geführt (Abb. 79). Eine eigentliche Fahne der Organisation gab es nicht. Zu internationalen Messen, wie z.B. den Leipziger Messen, wurden jedoch weiße Flaggen mit dem blauen Emblem gezeigt, die aber mehr Werbecharakter und Präsenzfunktion hatten [71]. Auch Flaggen mit umgekehrten Farben (weißes Symbol auf blauem Tuch) waren gelegentlich in Gebrauch.

 

1990 versuchte die Organisation einen Neuanfang, konnte sich aber nicht behaupten.

  (Schluss folgt)



[1] Rabbow, A., Parteisymbole in der DDR. Mit einem vergleichenden Ausblick auf die politische Symbolik im geteilten Deutschland, in: HEROLD-Jahrbuch 3/1974, S. 56 – 73.

[2] Tafel entnommen einer Rücktitelserie „Flaggen der DDR“ in der URANIA, einer populärwissenschaftlichen Zeitschrift in der DDR.

[3] Aus: Die Vereinigung von KPD und SPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands in Bildern und Dokumenten, hrsg. Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED, Dietz Verlag Berlin 1976.

[4] Lexikon A – Z in einem Band, VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1953,Tafel „Medaillen und Abzeichen I“; - s. auch: Rabbow, A., a.a.O., S. 67.

[5] s. Parteiauftrag: Ein neues Deutschland. Bilder, Rituale und Symbole der frühen DDR, hrsg. v. Dieter Vorsteher, Koehler & Amelang, Berlin / München 1997, S.218.

[6] Belege dazu erhielt der Verfasser erst nach Veröffentlichung seiner Präsentation im Herbst 1999.

[7] Quelle: s. Anm. 3.

[8] Quellen: Die Vereinigung von KPD und SPD... (s. Anm. 48): -  ferner: Benser, Günter, Wie die SED entstand, illustrierte historische hefte Nr. 40, hrsg. Zentralinstitut für Geschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR, Berlin 1968.

[9] S. z.B.: 120 Jahre deutsche Arbeiterbewegung, hrsg. Museum für Deutsche Geschichte, Dietz Verlag Berlin 1964, S. 29.

[10] Zahlreiche Beispiele findet der Interessierte z.B. in: Parteiauftrag: Ein neues Deutschland (s. Anm. 50); oder: D.D.R. Collectors Reference Guides 1949 – 1990, vol. 1 Flags and Banners. Political and Para Military, T.L.O. Publications 1993.

[11] S. Prokot, Gert, Standpunkt Symbolik, in: Neues Deutschland v. 22.1.1990.

[12] Mündliche Information eines verantwortlichen Mitarbeiters des PDS-Kreisvorstandes Chemnitzer Land vom Januar 1999.

[13] Eigene Beobachtung des Verfassers; desweiteren u.a.: TV-Berichte vom 19.10.1990. Anfragen an den Parteivorstand zu diesem Zeitpunkt blieben unbeantwortet.

[14] s. Anm. 56.

[15] Zitiert aus: Meyers Neues Lexikon, VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1962, Band 8, S. 641.

[16] Archivmaterial des Verfassers. Farbige Abb. u.a. auch enthalten in: D.D.R. Collectors Reference Guides 1949 – 1990, vol 1 Flags and Banners. Political and Para Military, S. 90ff.

[17] Meyers Neues Lexikon 1962, Bd. 2, S. 300.

[18] Archivmaterial des Verfassers; - s. auch: Rabbow, A., a.a.O.

[19] Persönliche Beobachtung des Verfassers.mso-bidi-font-size: 10.0pt">

[20] Archivmaterial des Verfassers.

[21] Persönliche Beobachtung des Verfassers.

[22] Zitiert aus: Zwanzig Jahre Liberal-Demokratische Partei Deutschlands, hrsg. Sekretariat des Zentralvorstandes der LDPD, Buchverlag Der Morgen, Berlin 1965, S. 11.

[23] Archivmaterial des Verfassers; - s. auch: Rabbow, A., a.a.O., S. 64, u. obige Quelle gem. Anm. 66.

[24] Quelle: Werbematerialien, Handzettel, Infoschriften und Zeitungsanzeigen der LDP vom Februar 1990.

[25] Quelle: Parteimaterialien, Zeitungsinserate und Wahlanzeigen vom März 1990.

[26] Schreiben des Kreisverbandes Chemnitz des Bundes Freier Demokraten v. 26.4.1990 an den Verfasser.

[27] Archivmaterial des Verfassers; - s. auch: Rabbow, A., a.a.O., S. 65/66.

[28] Lexikon A – Z in einem Band, 1953, Tafel Medaillen und Abzeichen I.

[29] Persönliche Beobachtung des Verfassers; Wahlplakate der NDPD vom März 1990.

[30] Archivmaterial und persönliche Beobachtung des Verfassers.

[31] S. z.B.: BI Universallexikon, Bd. 5, Bibliographisches Institut Leipzig, 1991.

[32] Archivmaterial des Verfassers; - s. auch: Lexikon A – Z in einem Band, 1953, Tafel Medaillen und Abzeichen I, sowie: Rabbow, A., a.a.O., S. 67.

[33] S. Benser, Günter, Wie die SED entstand, S. 36. Abb. 53 dem Umschlag des Tagungsmaterials der „Allgemeinen Delegierten-Konferenz des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes für das sowjetisch besetzte deutsche Gebiet“ am 9. – 11.2.1946 entnommen.

[34] Entnommen: D.D.R. Collectors Reference Guides 1949 – 1990, S. 81.

[35] „Freie Presse“ Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) v. 25.4.1990.

[36] Es kam am 9.5.1990 noch zur Bildung eines sogenannten Sprecherrates, der aber in der Folge bedeutungslos blieb.

[37] S. Meyers Neues Lexikon, 1962, Bd. 3, S. 412f.

[38] S. Rabbow, A., a.a.O., S. 68.

[39] Plakate, vielfach in  Berlin gegen den Jugoslawienkrieg geklebt, zeigten das alte FDJ-Abzeichen; so gesehen am 20.4.1999 im Ostteil der Stadt.

[40] Meyers Neues Lexikon, 1963, 6. Bd., S. 549.

[41] Persönliche Beobachtungen und Archivmaterial des Verfassers.

[42] Entnommen: Meyers Neues Lexikon, 1963, 6. Bd., Tafel „Orden und Medaillen IV“.

[43] Die Organisation wählte ihre Abkürzung in Kleinbuchstaben, um eine Verwechslung mit dem Deutschen Fußballbund DFB jederzeit auszuschließen.

[44] Information der Landeskoordinatorin der Landesstelle Sachsen des dfb v. 22.4.1999. Abb. 59 entnommen dem „Rundbrief des dfb, März 1996“.

[45] Meyers Neues Lexikon, 1962, 3. Bd., S. 618.

[46] Archivmaterial des Verfassers.

[47] Statut der Gesellschaft für Sport und Technik 1960, Artikel 53 u. 54. (Das Statut wurde offiziell vom Ministerrat der DDR / Ministerpräsident O. Grotewohl und Minister für Nationale Verteidigung Heinz Hoffmann am 28.7.1960 bestätigt. Dieser Vorgang zeigt die zentrale Bedeutung der GST als vormilitärische Einrichtung).

[48] 2. Verordnung über die Gesellschaft für Sport und Technik v. 14.2.1990, in: GBl der DDR, T. I, Nr. 10 v. 28.2.1990, S. 81.

[49] Information eines ehem. Leitenden Mitarbeiters der GST in Karl-Marx-Stadt / Chemnitz v. 25.5.1999. Nach der Wende tauchten zeitweise auch schwarz-rot-goldene Flaggen mit dem Emblem der GST auf, die aber keinerlei offiziellen Status mehr hatten, nach meiner Einschätzung wohl eher Gefälligkeitsanfertigungen waren.

[50] Meyers Neues Lexikon, 1962, Bd. 2, S. 498;  - Archivmaterial des Verfassers.

[51] S. dazu auch: Tenora, Jiri, The GDR NOC Symbol, Banner and Flag, in: Flag Bulletin XXVIII:5/131, S. 284 – 288 (Abb. 62 diesem Artikel entnommen); - (Machatschek, Heinz), Im Zeichen Olympias. Embleme Nationaler Olympischer Komitees (3), Artikelserie in: Neue Berliner Illustrierte (NBI), 1980.

[52] Lexikon A – Z in einem Band, 1953, Tafel Medaillen und Abzeichen II; - Archivmaterial des Verfassers; - s. auch: Rabbow, A., a.a.O., S. 70.

[53] Lexikon A – Z in einem Band, 1953, Tafel Medaillen und Abzeichen I; - Archivmaterial des Verfassers; - s. auch: Rabbow, A., a.a.O., S. 70.

[54] Abb. entnommen: Rabbow, A., a.a.O., S. 70.

[55] Archivmaterial des Verfassers. Abb. 67 entnommen dem Heimatkalender des Kreises Calau 1989, hrsg. vom Kulturbund des Kreises. Andere Druckschriften zeigten in dieser Zeit mitunter auch das K und B in Kleinbuchstaben, ebenfalls einfarbig ausgefüllt.

[56] Meyers Grosses Taschenlexikon in 24 Bänden, B.I. Taschenbuchverlag, Mannheim 1998.

[57] Information unseres Mitgliedes Gerd Claussen, Dessau, v. 14.10.1999.

[58] S. z.B. Uhlmann, Wolfgang, Herbst 1945: Hilfe durch Volkssolidarität, in: Chemnitzer Stadtjournal, Nov. 1998, S. 5; - Lexikon A – Z in einem Band, 1953, S. 1068; - Meyers Neues Lexikon, Bd. 8, 1964, S. 534.

[59] Uhlmann, W., a.a.O.; - Die Vereinigung von KPD und SPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands in Bildern und Dokumenten, Berlin 1976, S. 149; - Benser, G., Wie die SED entstand, S. 37.

[60] Lexikon A – Z in einem Band, 1953, Tafel Medaillen und Abzeichen II.

[61] Persönliche Beobachtung des Verfassers.

[62] Information der Geschäftsleitung des Stadtverbandes Chemnitz der Volkssolidarität e.V. v. 30.5.1999.

[63] Archivmaterial des Verfassers.

[64] Lexikon A – Z in einem Band, 1953, Tafel Medaillen und Abzeichen I.

[65] 2. Verordnung über das Deutsche Rote Kreuz, v. 20.8.1959, §§3 u. 4, in: GBl, T. I, Nr. 50 v. 5.9.1959, S. 667ff.

[66] Dritte Verordnung über das Deutsche Rote Kreuz, v. 21.10.1966, § 1, in: GBl, T. II, Nr. 125 v. 15.11.1966, S. 789ff.

[67] Günther, E., Wappen und Flaggen der Stadt- und Landkreise Brandenburgs und der ehemaligen Grenzmark Posen-Westpreußen, Limbach-Oberfrohna 1998, S. 40.

[68] Schreiben der Akademie der Wissenschaften der DDR / Institut für sorbische Volksforschung v. 9.3.1989; s. auch: Sorben. Srbska. Ein kleines Lexikon, VEB Domowina Verlag Bautzen 1989, S. 84.

[69] Verfassung des Landes Brandenburg – Entwurf – v. 31.5.1991, 4. Abschn. / Art. 26(4), in: Gesetz- und Verordnungsblatt Land Brandenburg, 2. Jhg., Nr. 9 v. 7.6.1991, S. 100; - Verfassung des Freistaates Sachsen v. 27.5.1992 (Sonderdruck), Artikel 2 (4).

[70] S. Sorben. Srbska, a.a.O.

[71] Archivmaterial und eigene Beobachtung des Verfassers.


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