Glossar zu Flaggen und Wappen

Stand: 10.05.2005

Einleitung
Alphabetischer Schnellzugriff
Verwendete Literatur
Hinweise und Ergänzungen

 


Einleitung

Im "Flaggenkurier" Nr. 16 (Dezember 2002), S. 70-85, stellte Hans-Ulrich Herzog sein Glossar zur Diskussion. Wir hatten es zunächst im internen Bereich unserer Website eingehängt. Seit 18. Mai 2005 steht das Glossar allen Flaggeninteressenten zur Verfügung.

Wir bitten alle Leser, Herrn Herzog Anregungen und Kritik zukommen zu lassen. Vielen Dank!

 


Alphabetischer Schnellzugriff

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A

Abmessungen: Maßangaben zu Flaggen in absoluten Zahlen, siehe auch Proportionen.

Abzeichen: heraldische Figur, heraldisches Zeichen, wappenähnliches Emblem, das jedoch nicht den strengen Regeln der Heraldik unterworfen ist; kann sowohl als besonderes Emblem auf Flaggen als auch allein Verwendung finden, siehe Badge.

Achievement: englisch = Vollwappen.

Adler: Der Vogel des Zeus, des obersten der Götter, im Altertum als dessen Symbol verwendet und auf den Spitzen der stangenförmigen "Fahnen" der römischen Legionen angebracht, dem Vexilloid. Häufig vorkommend. Siehe auch Doppeladler. Seit 811 n. Chr. belegt als deutsches (kaiserliches) Hoheitszeichen. Von Friedrich II. für die Standarte des Garde du Corps Preußens, später von Kaiser Napoleon (aigle) wieder aufgegriffen. Im 20. Jahrhundert von den Faschisten in Italien und Deutschland nachgeahmt.

Admiralitätsflagge: Flagge der Marineverwaltung, in Großbritannien der Admiralität und ihrer Mitglieder; Dienstflagge der dieser unterstellten Fahrzeuge (zaristisches Rußland und Hamburg).

Admiralsflagge: die Anwesenheit eines Admirals kennzeichnendes Rangabzeichen; siehe Flaggoffizier.

Afrikanische Farben: Rot, Gelb und Grün; zuerst von Äthioppien (äthiopischer Negus = Ras Tafari: daher auch "rastafarische Farben") verwendet, kommen sie in den Flaggen der Mehrzahl der seit Anfang der sechziger Jahre unabhängig gewordenen Staaten Afrikas vor, oft kombiniert mit Garveys Farbakkord Rot-Schwarz-Grün oder dem von diesem benutzten schwarzen Stern. (Auch panafrikanische Farben genannt)

Ahnenwappen: Eine auf früheren Grabmalen anzutreffende Darstellung der Wappen einzelner Familienmitglieder und ihrer Vorfahren.

Aigles: französisch = Adler; Bezeichnung für die mit einem Adlerbildnis an der Spitze der Fahnenstange versehenen Regimentsfahnen der napoleonischen Armee.

Allianzwappen: Die gemeinsam dargestellten, gegeneinander geneigten Wappen von Eheleuten, Ehewappen; das Wappen des Ehemannes heraldisch rechts.

Ancient: englisch; veralteter Begriff für Fahnen- oder Standartenträger.

Andreaskreuz: in Erinnerung an die Marter des hl. Andreas. Ein Kreuz aus zwei diagonal verlaufenden, einander kreuzenden Balken. Auch Schrägkreuz / Schragen genannt.

Anker: Schweres, hakenartiges Gerät zum Festmachen eines Schiffes im freien Wasser am Grund, zumeist ohne Ankertau dargestellt. Unklarer Anker (englisch: foul anchor) wird das Gerät genannt, wenn dessen Schaft und evtl. auch die Flunken vom Ankertau umschlungen sind.

Anschlagen: das Befestigen einer Flagge an einer Flaggenleine.

Anspruchswappen: Ein Wappen, dessen Bildinhalte u. a. den Anspruch des Wappenträgers auf nicht in seinem Besitz befindliche Gebiete und Titel bekräftigen sollen; vor allem vom 12.-17. Jahrhundert verbreitet. Diente der politischen Propaganda, konnte Kriege auslösen. (Ähnlich die französischen goldenen Lilien auf Blau in den britischen Königsflaggen, bis George III. den Anspruch auf den französischen Thron aufgab).

Ansteckflagge: ein Fähnchen aus Stoff, Metall oder Plast, das als patriotisches oder politisches Abzeichen an die Kleidung gesteckt werden kann, aus Papier als Spendenquittung bei Straßensammlungen.

Antoniuskreuz: Ein T-förmiges Kreuz.

Applikation: Textiltechnik, bei der ein oder mehrere Stoffstücke auf ein Feld (eine textile Unterlage) genäht werden, um dieses zu gestalten. Französisch / englisch: appliqué.

Arabische Farben: Grün, Rot, Schwarz und Weiß; von den meisten arabischen Staaten in ihren Flaggen verwendet. (Auch panarabische Farben genannt.)

Armillarsphäre: ein bis in das 17. Jahrhundert gebrauchtes astronomisches Instrument, welches aus Ringen ein stilisiertes Abbild der wichtigsten Himmelskreise bildet. Seit dem 15. Jahrhundert von portugiesischen Seefahrern verwendet. Galt als Symbol portugiesischer Weltgeltung und Kolonialmacht.

Arme-Leute-Flagge: Vereinfachte, für den allgemeinen Gebrauch vorgesehene Form einer komplizierten Nationalflagge / Bürgerflagge.

Armorial: englisch = Wappenbuch.

Armorial banner: englisch = Wappenbanner.

Armorial sail: englisch = Wappensegel.

Auftuchen, aufgetucht: Das Hissen eines verschnürten Flaggenpäckchens, das bei Erreichen des Flaggenknopfes durch Ziehen der Flaggenleine geöffnet wird, so daß sich die Flagge entfalten kann. In Großbritannien und den USA verbreitete Art der Flaggenhissung, in der deutschen Marine unzulässige Methode; siehe Ausreißen.

Augenöse: ein durch Umsäumen verstärktes Loch im Stoff (z. B. Flaggentuch), durch das eine Leine laufen oder in das ein Karabinerhaken greifen kann. Englisch: grommet.

Augmentation of Honor: englisch,  Besserung.

Ausflaggen:

·          das Streichen eines Schiffes aus dem Schiffsregister, d. h. der Entzug der Berechtigung, die betreffende National- oder Handelsflagge zu führen;

·          das festliche Beflaggen von Schiffen,  siehe Flaggengala.

Ausreißen: das Öffnen eines den Flaggenknopf erreichenden verschnürten Flaggenpäckchens durch Ziehen der Flaggenleine, wodurch eine plötzliche Entfaltung einer oder gleichzeitige Entfaltung mehrerer Flaggen möglich ist; siehe Aufgetucht.

Avancierfahne: Seit der 2. Hälfte des 18. und im 19. Jahrhundert übliche Bezeichnung für die erste Fahne von zweien, die ein Bataillon zu haben pflegte. Die Avancierfahne des ersten von zwei Bataillonen war dann eine Leibfahne.

Avers: lateinisch „adversus“ = zugewandt, allgemein Bezeichnung für die Vorderseite mit dem wichtigen Bild, vor allem für Medaillen oder Münzen verwandt (Aversmedaillon = Vorderseite eines Ordens). Das Gegenstück ist das Revers / die Rückseite.

 


B

Badge: englisch, ein nicht den strengen heraldischen Regeln unterworfenes Abzeichen (das z. B. nicht eines Wappenschildes bedarf); kann neben oder über dem Schild angebracht oder als Erkennungszeichen ohne das Wappen geführt werden.

Seit dem 15. Jahrhundert vor allem in Italien und England gebraucht.

Besonders in der englischen Heraldik aus dem Mittelalter beibehalten, wo es als persönliches Abzeichen neben dem vererbten Wappen gezeigt wurde.

Zu den Badges zählen auch die meist kreisförmigen Abzeichen in den britischen Dienst- und Kolonialflaggen. Berühmt sind die Rosenbadges der Rosenkriege in England (Tudor Rose).

In Frankreich Devise und in Italien "Impresa" genannt.

Balken: Heroldsbild, das durch eine zweifache waagerechte Teilung eines Wappenschildes entsteht. Als Balken bezeichnet man das zwischen den beiden Teilungslinien liegende Feld. Seine Breite beträgt i. d. R. zwei Siebentel bis ein Drittel der Höhe eines Schildes. Bei mehreren Balken in einem Schild kann der einzelne Balken auch schmaler sein. Die diagonale Anordnung eines Balkens heißt Schrägbalken oder Schräglinksbalken. Englisch: fess, französisch: la fasce

Band: Seit dem 18. Jahrhundert sind viele Fahnen mit Bändern verschiedenster Art ausgeschmückt worden; siehe Banderole, Krawatte, Paradeband, Säkularband. Englisch = ribbon

Bandelier: französisch, ein breiter, über die linke Schulter zu tragender Lederriemen. Die an seinem unteren Ende befindliche Tasche dient der Aufnahme des unteren Endes der Fahnenstange (Fahnenschuh). Bei Reitern haben die Bandeliere statt der Tasche einen Karabinerhaken zum Einhaken in den Laufring der Fahnen- bzw. Standartenstange. Seit dem 19. Jahrhundert wurden in einigen Staaten (z. B. in Rußland und Preußen) die Bandeliere häufig durch aufgelegte Tressen prächtig ausgestattet.

Bandera de la Raza ("Fahne der Rasse"): Die Flagge zeigt auf weißem Tuch (Friedenssehnsucht der Völker) drei purpurne Kreuze (die drei Kreuze auf den Segeln der Schiffe des Kolumbus). Das mittlere, größere Kreuz wird überhöht von einer bronzenen "Inkasonne", die an die Ureinwohner erinnert. Ein lateinamerikanisches Symbol, das an die gemeinsame Geschichte und an die kulturelle Zusammengehörigkeit erinnern soll. Der Entwurf für diese Flagge stammt von dem uruguayischen Hauptmann Angel Cablor, der ihr auch den Namen gab (erstmals gehisst am 12. 10. 1932).

Banderole: ursprünglich jedes lange, schmale Stoffstück, wie der Kommandowimpel, heute in Deutschland ein schmales Band in den Landesfarben, das um die Fahnenspitze geschlungen wird. In der preußisch-deutschen Armee verstand man unter Banderole ein ziemlich langes, schmales Band in den Farben der Nation oder des die Fahne verleihenden Landesherrn. Es entsprach in seiner Bedeutung der Cravatte der französischen Fahnen und kam in Preußen zuerst 1709 in der Farbe der Feldbinde (schwarz-silbern) vor. Die Banderolen der italienischen Fahnen waren nicht in den Nationalfarben, sondern in der blauen Farbe des Königshauses gehalten. Siehe auch Band, Krawatte, Paradeband. (Englisch = Banderol / Bandrol / Bandrole)

Bandspange: ein Metallplättchen auf einem Stoffstreifen (siehe Band, Banderol, Krawatte, Paradeband und dergleichen) mit Inschrift / Gravur zur Erinnerung an ein bestimmtes Ereignis.

Banner:

·        poetischer Ausdruck für Fahnen im allgemeinen;

·        im engeren Sinne ein Wappenbanner;

·        hängende Fahne.

·        im Mittelalter gebräuchlicher Begriff für „Fahne“ (Panier).

·        Heute versteht man unter Banner im allgemeinen eine lange schmale Flagge, die an einem Querstock befestigt ist und mit diesem an einem Mast gehißt wird, so daß sie senkrecht herabhängt; auch Hängefahne genannt.

Banner weichen erheblich von den gesetzlichen Bestimmungen über die Flaggenproportionen der einzelnen Länder ab und dienen vorwiegend der dekorativen Ausschmückung von Gebäuden und Räumen.

Banneret: englisch,

·        ursprünglich ein Ritter, der unter eigenem Banner Kriegsleute in die Schlacht führte;

·        in Norditalien und in der Schweiz ein Zivilbeamter;

·        eine kleine Flagge in der Art eines Dudelsack- oder Trompetenbanners (auch Bannerette genannt).

Bannerherr: ein Edelmann, dessen militärische Gefolgschaft groß genug war, um ihn zum Führen eines Wappenbanners zu qualifizieren.

Bannerol: englisch, veralteter Begriff für eine kleine Flagge, gewöhnlich quadratisch, die ein einziges Quartier aus dem Wappen einer verstorbenen Person zeigt und als Begräbnisflagge dient; nicht zu verwechseln mit Banderol.

Base: englisch = Schildfuß.

Bastardfaden: Heraldisches Beizeichen zur Kennzeichnung unehelicher Geburt, ein über das väterliche Wappenbild gelegter schmaler Schräglinksbalken.

Bataillon: Truppeneinheit, Untergliederung eines Regiments, in modernen Armeen meist aus drei bzw. vier Kompanien bestehend. Im 18. Jahrhundert hatte ein Bataillon oft zwei Fahnen, Ende des 19. und im 20. Jahrhundert nur noch eine.

Battle Honour: englisch, siehe SchlachtennameBandspange.

Bearing: englisch, siehe Heroldsbild, Abzeichen, Emblem.

Beflaggungstage: auch Flaggentage; offiziell festgelegte Tage, an denen Behörden und ihnen gleichgestellte Einrichtungen eines Staates ohne Einzelanordnung ihre Flaggen zu setzen haben, in der Bundesrepublik Deutschland z. B. der 1. Januar, der 1. Mai, der 23. Mai, der 17. Juni, der 20. Juli, der 3. Oktober [seit 1990], Volkstrauertag (dann halbmast).

Beizeichen: kleine heraldische Zeichen und Figuren, mit denen ein Grundmuster abgewandelt wird. So dienen Beizeichen in Familienwappen z. B. zur Unterscheidung verschiedener Linien oder als Zeichen unehelicher Geburt, siehe Bastardfaden.

Bekrönung: die plastische Figur am oberen Ende einer Fahnenstange, meist aus Metall, oft lanzenförmig; bei Flaggenmasten in der Regel aus dem gleichen Material wie diese.

belegt mit: versehen mit einer Figur oder einem Beizeichen, englisch: defaced by, charged with, superimposed.

Bend on a flag: englisch; siehe anschlagen.

Besanmast, Kreuzmast: Kreuz- oder Besantopp. Bei einem Dreimaster der hinterste, senkrechte Mast. Englisch = mizzen-mast;

Besät, bestreut: das mit einer kleinen Figur in vielfacher regelmäßiger oder unregelmäßiger Wiederholung bedeckte Feld eines Wappenschildes, einer Flagge. (Die Figuren sind am Schild- bzw. Flaggenrand abgeschnitten.)

bewehrt: sind die mit Waffen, d. h. Schnabel, Zunge, Zähnen bzw. Krallen versehene Wappentiere. Englisch = armed;

Besserung: Einfügung eines Zeichens in ein Wappen z. B. in Anerkennung geleisteter besonderer Dienste.

Beutefahne: Beutestück im Kriege. Siehe auch erbeutete und eroberte Fahnen.

Bikolore: horizontal, vertikal oder diagonal in zwei unterschiedlich gefärbte Felder geteilte Flagge.

Billigflagge, englisch flag of convenience: Umschreibung für die Praxis von Reedereien, ihre Schiffe in Ländern zu registrieren, die bei geringen Lizenzgebühren beträchtliche Vorteile gegenüber einer Schiffsregistrierung im eigenen Land bieten. Ausschlaggebend sind günstige Steuersätze, fehlende Festlegungen über Mindestlöhne, Kranken- und Altersversicherung sowie minimale Anforderungen an die berufliche Qualifikation der Seeleute, deren Unterbringung und Verpflegung als auch ein niedriger Standard für Zustand und technische Sicherheitseinrichtungen der Schiffe; auch Gefälligkeitsflagge genannt. Englisch = flag of convinience

Blasonierung: den Regeln der Heraldik entsprechende Wappenbeschreibung, die stets in Blickrichtung des Schildträgers, nicht des Betrachters erfolgt. Die vom Betrachter aus linke Seite ist heraldisch rechts und umgekehrt (die übliche Bezeichnungen dafür sind dexter und sinister (englisch) oder dextre und sinistre (französisch); dexter ist vom Träger aus gesehen rechts, sinister links.

Zuerst werden Bild und Farbe des Schildes beschrieben, bei einem geteilten Schild mit dem oberen, bei einem gespaltenen mit dem rechten Feld, bei einem gevierten mit dem ersten Feld rechts oben beginnend. Der Beschreibung des Schildes folgen die des Helmes, der Helmdecken und etwaigen Prachtstücke (Helmzier, Prunkstücke), der Schildhalter und des Postaments.

blau: spanisch: azur (Wappen), azul (Flagge): auch: azul claro (hellblau: Flagge), azul celecte (himmelsblau: Flagge), azul oscuro (dunkelblau: Flagge), azul marino (meeresblau).

Blue Ensign: britische Dienstflagge, Flagge der Regierungsschiffe, blaues Tuch mit der Union Jack in der Oberecke; mit dem entsprechenden Emblem (badge) auf der Flugseite Dienstflagge staatlicher Institutionen und britischer Territorien / Kolonialbehörden, in einigen Kolonien faktisch Landesflagge.

Blutfahne:

·        Im Mittelalter eine durch den Landesherren als Zeichen hoher Gerichtsbarkeit verliehene rote Fahne, wichtigstes Symbol der Belehnung mit einem Fahnenlehen. Auch Blutbanner.

·        Allgemein die Bezeichnung für eine Fahne, die aufgrund kämpferischer Auseinandersetzungen propagandistisch heroisiert wird.

·        Die beim Hitlerputsch (Marsch zur Feldherrnhalle) in München 1923 getragene Hakenkreuzfahne: in der NSDAP später Gegenstand kultischer Verehrung

Bord: sich vom Schild, von der Flagge oder einem Teil davon farblich oder im Material unterscheidende Einfassung / Rand; nicht zu verwechseln mit fimbriation. Englisch = bordering

Border: englisch = Bord.

braun: spanisch: granate (Flagge), marrón (kastanienbraun: Flagge); französisch tenné.

Break out a flag / Break a flag: englisch = Ausreißen.

Breadth: englisch, auch Width = Breite. Eine breadth beträgt 9 Inch (23 cm).

Breite: Die Entfernung zwischen Ober- und Unterkante eines Flagge, am Liek gemessen (manchmal auch Höhe genannt).

Breitwimpel: ein verhältnismäßig kurzer Wimpel; Rangflagge (auch: Signalwimpel) Höhe zu Länge gewöhnlich 1:5. Der Breitwimpel des Deutschen Kaisers bedeutete in der kaiserlich-deutschen Marine vor 1918: Kein Salut erwünscht.

Broad Pennant: eine kurze, schwalbenschwanzförmig ausgeschnittene Flagge, vor allem in Seestreitkräften und Jacht-Klubs verwendet.

Bugflagge: Bugsprietflagge, Gösch; wird an dem Flaggstock auf dem Vordersteven gehißt, wenn ein Schiff im Hafen ankert oder festgemacht hat.

Einige Staaten haben für ihre Kriegsschiffe eine besonders festgelegte Gösch, andere verwenden die Nationalflagge.

Das Führen von Bugflaggen in Gestalt der Hausflagge oder Reedereiflagge ist in manchen Ländern auch bei der Handelsschiffahrt üblich.

Bugspriet: Der vorderste Mast, schräg nach vorne über den Bug ragend. Auf dem hier befindlichen Flaggstock wird die deshalb auch Bugsprietflagge genannte Gösch gesetzt. Englisch = bowsprit, französisch = beaupré;

Bundesdienstflagge: Die Bundesflagge der Bundesrepublik Deutschland mit dem rotbewehrten, schwarzen Adler im goldenen Wappenschild im Zentrum.

Die Bundesdienstflagge wird von allen Bundesbehörden geführt. Die Bundeswehr führt die Bundesdienstflagge als Splittflagge.

Ausnahme: Dienstflagge der Deutschen Bundespost war die Bundesflagge mit einem goldenen Posthorn mit Quasten im verbreiterten Mittelstreifen.

Bundeszeichen: kleines Zeichen meist in der Oberecke einer Flagge / Fahne zur Kennzeichnung der Zugehörigkeit zu einer größeren Gemeinschaft, wie z. B. das Unionszeichen der schwedischen und norwegischen Flaggen während der Personalunion 1844-1905 oder der Union Jack in vielen britischen Flaggen.

Bunting: englisch, ein starkes, lose gewebtes aber haltbares Material zur Flaggenherstellung, ursprünglich aus Wolle, heute auch aus anderen Fasern.

Im weiteren Sinne Begriff für geraffte Dekorationen aus Flaggentuch, die in manchen Ländern von der Nationalflagge abweichen muß. Im übertragenen Sinne für Flaggen allgemein verwandt. In Deutschland ist eine derartige Dekoration mit allen Flaggen gestattet.

Burgee: englisch, die schmale Unterscheidungsflagge eines Jacht-Klubs, gewöhnlich dreieckig oder schwalbenschwanzförmig ausgeschnitten.

Bürgerflagge, bürgerliche Flagge,: die Nationalflagge, die von jedem Bürger eines Landes an Land verwendet werden darf, oft identisch mit der Handelsflagge. Siehe auch Arme-Leute-Flagge.

 


C

Canton: englisch, siehe Oberecke.

Charge: englisch, siehe Bearing.

Civil ensign: englisch, siehe Handelsflagge.

Civil flag: englisch, siehe Bürgerflagge.

Coat-of-arms: englisch,  siehe Wappen

Cockade: englisch, siehe Kokarde.

College of Arms: das englische Heroldsamt; das schottische Gegenstück ist das „Lord Lyon King of Arms“.

Colour: englisch = Farbe.

Colours: englisch = Flagge, Fahne, vor allem für die Regimentsfahnen der Army gebraucht.

Commission pennant: englisch, siehe Kriegswimpel

Compartment: englisch, siehe Postament.

Counterchanged: englisch, zwei beiderseits einer Linie angeordnete Farben, welche ihre Plätze wechseln.

Courteoisieflagge: siehe Höflichkeitsflagge

Crest: englisch, siehe Helmzier; das heraldische Symbol oberhalb des Wulstes bei einem Wappen, kann auch separat geführt werden.

In der angelsächsischen Heraldik werden oft nur der Schild des Wappens und darüber schwebend Wulst und Helmzier / Crest dargestellt - ohne Helm und Helmdecken. Das Crest wird häufig als Badge verwendet.

 


D

Damaszierung: Ein durch Zierlinien, z. B. Ranken- oder Rautendamast gestaltetes, sonst leeres Feld eines Schildes.

Danebrog: „brog“ dänisch = Flagge, Bezeichnung der im 14. Jahrhundert entstandenen, seit dem 17. Jahrhundert offiziell gebräuchlichen dänischen Nationalflagge, die zum Vorbild für die Gestaltung der Flaggen der skandinavischen Länder wurde.

Davidstern: Hexagramm; eine aus zwei ineinander verschränkten Dreiecken gestaltete Figur; auch Salomonsiegel genannt; erstmals im 14. Jahrhundert nachgewiesenes jüdisches Siegelzeichen zur Abwehr böser Geister; wurde im 17. Jahrhundert zum allgemein gebräuchlichen jüdischen Glaubenssymbol.

Defensionerfahne: Fahne einer Landmiliz, seit 1613 in Sachsen bekannt.

Deutsche Farben: die Nationalfarben Deutschlands. Aufgrund der fehlenden staatlichen Einheit hatte das deutsche Reich vor 1806 keine Nationalfarben. Als kaiserliche Farben galten die Farben des Reichswappens - schwarzer Doppeladler auf gelbem Grund, die in Österreich bis 1918 erhalten blieben. Bei der Gründung der Allgemeinen Deutschen Burschenschaft 1818 wählte man die auf die Lützowschen Jäger zurückgehenden Farben Schwarz-Rot-Gold, die man irrtümlich für die Farben des alten Deutschen Reiches hielt. Die schwarz-rot-goldenen Farben wurden mit dem Hambacher Fest (1832) zum Symbol des großdeutschen Gedankens und freiheitlicher Gesinnung.

Die Revolution von 1948 verhalf den Farben Schwarz-Rot-Gold zum allgemeinen Durchbruch. Die Nationalversammlung und der Bundestag der Vertreter der deutschen Fürsten erklärten sie zu den Bundesfarben; die Truppen der Bundesfürsten trugen z. T. bis 1852 schwarz-rot-goldene Kokarden. Im Krieg von 1866 verwendete Österreich die Farben noch als Zeichen des Deutschen Bundes.

Im bewußten Gegensatz hierzu führte Bismarck Schwarz-Weiß-Rot als Flagge des Norddeutschen Bundes ein, die das Schwarz-Weiß Preußens mit dem Rot-Weiß Brandenburgs und der Hansestädte verband. Diese Flagge wurde 1870/71 zur Flagge des Deutschen Reiches und 1892  Nationalflagge. Die Novemberrevolution von 1918 machte Schwarz-Rot-Gold zum Symbol der Republik. Die Weimarer Nationalversammlung schloß 1919 den politisch folgenschweren Kompromiß: Reichsfarben wurden Schwarz-Rot-Gold und die Handelsflagge Schwarz-Weiß-Rot mit den Reichsfarben in der Oberecke. Die Nationalsozialisten hoben diese Regelung am 12. 3. 1933 auf, führten Schwarz-Weiß-Rot als Reichsfarben wieder ein und erklärten durch das Flaggengesetz vom 15. 9. 1935 die Hakenkreuzfahne zur alleinigen deutschen Nationalflagge.

Die Bundesrepublik Deutschland und die DDR kehrten bei ihrer Gründung zu Schwarz-Rot-Gold zurück. Vom 1. 10. 1959 bis 1990 trug die DDR-Flagge zusätzlich das Staatssymbol Hammer und Zirkel im Ährenkranz.

Devise: kurzer, programmatischer Wahlspruch / Motto mit der Zielsetzung des Staates zum Inhalt. Von vielen Staaten in ihren Wappen auf einem Band oder dem Postament geführt.

Dexter, dextre: heraldische Bezeichnung für Rechts, heraldisch rechts; siehe auch Blasonierung.

Dienstaltersstander: wird zusätzlich zu einem im Topp geführten Kommandozeichen an der Rah gesetzt, um den dienstälteren von zwei Kommandanten gleichen Ranges zu kennzeichnen.

Dienstflagge: einer einzelnen oder allen Behörden eines Landes vorbehaltene Sonderform der Nationalflagge, von dieser oft durch Einfügung des Staatswappens unterschieden, gelegentlich auch Staatsflagge genannt. Heckflagge für unbewaffnete Regierungsschiffe, z. B. Postschiffe und Zollfahrzeuge.

In Ländern, in denen Nationalflagge und Handelsflagge nicht identisch sind, beruht die Dienstflagge zu Lande oft auf der Nationalflagge, die Dienstflagge zur See auf der Handelsflagge. Dienstflaggen für einzelne Dienststellen oder Einrichtungen sind häufig mit speziellen Abzeichen oder Emblemen versehen.

Dippen: Flaggengruß in der Seeschiffahrt, ausgeführt durch Niederholen der Flagge bis zur halben Höhe des Flaggstocks und umgehendes erneutes Vorhissen auf die volle Höhe.

Doppeladler: heraldisches Fabeltier - Adler mit zwei Köpfen; im Orient bereits um 1000 v. Chr. bekannt. Ein gelber Doppeladler auf rotem Grund war das Wappen der Kaiser von Byzanz, ein schwarzer Doppeladler auf gelbem Grund seit 1433 das Wappen der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. In den Siegeln einiger Reichsstädte erscheint der Doppeladler schon seit dem 13. Jahrhundert (Kaiserswerth 1272). Der österreichische Doppeladler war (1804-1918) und (1934-1938) schwarz auf gelbem Grund. Auch das Wappentier des russischen Zarenreiches war ein Doppeladler. Englisch = double-headed eagle.

Doppelstander: schwalbenschwanzförmig gestaltete Flagge, deren Flugseite einen dreieckigen Einschnitt aufweist, d. h. schwalbenschwanzförmig gestaltet ist, auch Splittflagge  genannt.

Doppelstander sind eine Besonderheit der Gestaltung der Dienst- und Marineflaggen der skandinavischen Länder sowie militärischer Kommandozeichen und Rangabzeichen.

Eine besondere Form des Doppelstanders weist in der Mitte des dreieckigen Ausschnittes eine Zunge auf, sie ist gezungt.

Auch Cornette, Splittstander genannt; Englisch adj.: swallowtailed.

Douceur: eigentlich Trinkgeld, Prämie für die Eroberung einer Fahne oder einer anderen Trophäe von Bedeutung, z. B. eines Paukenbehanges.

Drache: Mythologisches geflügeltes, oft mehrköpfiges, feuerspeiendes Fabeltier von echsenartiger Gestalt oder einer Mischgestalt aus Vogel, Schlange oder Löwe, als heraldisches Bild aus dem Orient übernommen (Bhutan).

Die Bekämpfung des gefährlichen Ungeheuers galt als besonders heldenhaft (Drachenkampf des Perseus, des Sankt Georg, Siegfrieds) und ist häufiger Bestandteil von Märchen.

In der Bibel Symbol des Bösen, des Teufels, der Abgötterei sowie des Heidentums. In der germanischen Sage an seiner Stelle der die Schätze bewachende Lindwurm. In Ostasien dagegen verkörpert der Drache vorwiegend wohltätige Mächte: Wasser, Fruchtbarkeit, das männliche Prinzip Yang (Yang-Yin-Symbol). In China seit der späten Chou-Zeit auf bildlichen Darstellungen verbunden mit Wasser in Form von Wolken, Brunnen und Quellen.

Drapierung: eine dekorative Stoffanordnung aus Flaggentuch, siehe auch Bunting.

Dreieck: englisch = triangle;

Dreifarb: Eine im allgemeinen Sinn dreifarbige Flagge; im Gegensatz zur Trikolore ist die Anordnung gleichgültig. Englisch = Triband;

durchgehend: bis an die Wappen- bzw. Flaggenränder reichend, englisch = overall.

durchgehendes Kreuz: bis an die Wappen- bzw. Flaggenränder reichendes Kreuz (vgl. skandinavisches Kreuz), englisch = cross throughout; Gegensatz: griechisches Kreuz, englisch = couped cross.

 


E

Ehewappen: siehe Allianzwappen.

Ehrenfahne: Eine nicht reglementarische, sondern aus einem besonderen Anlass gestiftete oder verliehene Fahne. Solche Fahnen erhielten britische Regimenter für die Schlacht bei Assaye 1803, die württembergischen 2. Dragoner für Linz 1809.

Ehrenflagge: Flagge, die Schiffen für bestimmte Leistungen ihrer Besatzung verliehen wird, z. B. die neun verschiedenen Ehrenwimpel der Französischen Kriegsmarine, der Kriegsverdienstwimpel der Deutschen Kriegsmarine von 1941, die zwei österreichischen Ehrenflaggen von 1854 und die verschiedenen Sonderformen der sowjetischen Kriegsflagge.

Ehrenwimpel: eine Ehrenflagge in Wimpelform.

Ehrenzeichen und Orden: etwa seit 1800 werden an Truppeneinheiten für besondere Leistungen oder Verdienste Auszeichnungen verliehen, deren Abzeichen in Form von Ehrenzeichen und Orden an den Truppenfahnen angebracht werden. Z. B. erhielt 1800 die Fahne des 1. Bataillons des 3. bayerischen Infanterieregiments die Tapferkeitsmedaille, bald folgten die allgemeinen Kriegsgedenkmünzen u. dgl., seltener und erst in neuester Zeit eigentliche Orden, wie die Ehrenlegion in Frankreich oder in Preußen der Schwarze Adlerorden bzw. der Hausorden von Hohenzollern. Preußen (die blaue Fahne mit Eisernem Kreuz) und Russland verliehen auch Kriegsauszeichnungen, die in der Fahnenspitze oder als Fahnenbänder in den Ordensbandfarben angebracht wurden.

Einfassung, Umrandung: sehr schmale, andersfarbige Kante eines Feldes, eines Heroldsbildes, englisch = fimbriation. Nicht zu verwechseln mit Bord

Eisernes Kreuz: Abkürzung EK, 1813 anläßlich der Befreiungskriege gestifteter preußischer Orden, 1870 und 1914 erneuert; es gab ein Großkreuz und zwei Klassen; eine Sonderform war der Stern zum Großkreuz, der 1815 an Blücher („Blücherstern“) und 1918 an Hindenburg verliehen wurde. 1939 wurde das EK für das Deutsche Reich erneuert: Großkreuz, Ritterkreuz und zwei Klassen (EK I und EK II).

Als Flaggensymbol erschien es unter anderem in der Standarte des Königs von Preußen und der deutschen Kaiserstandarte sowie der Reichskriegsflagge beider Weltkriege. Die Bundeswehr verwendet es heute wieder, schwarz mit weißabgesetzten schwarzen Seitenstreifen, als militärisches Erkennungszeichen der Panzer und Flugzeuge sowie zur Gestaltung der Rang- und Kommandozeichen der Bundesmarine.

Emblem: bildlich-symbolische Darstellung, durch deren Anbringen eine vorhandene Flagge für einen speziellen Zweck abgewandelt wird. Embleme werden im Gegensatz zum Abzeichen / Badge / Crest in der Regel nicht außerhalb und losgelöst von ihrer Flagge verwendet.

Ensign: englisch = Heckflagge, die von einem Schiff geführte Nationalflagge. Schiffe in Privatbesitz führen das civil ensign, Kriegsschiffe das war ensign und unbewaffnete Regierungsschiffe das state ensign;

·        in den USA der rangniedrigste Kommandantenrang der Navy;

·        im 17. und 18. Jahrhundert im englischen Sprachraum übliche Bezeichnung für die Truppenfahne und den Fahnenträger.

Entweihung: Herabwürdigung einer Fahne oder Flagge durch Beschmutzen, Zerreißen oder Verbrennen, häufiges Mittel zur Äußerung von Mißfallen gegenüber der betreffenden Nation.

Erbeutete Fahne: Fahne, die nicht im Kampfe erobert, sondern nachher vorgefunden worden ist. Siehe auch Beutefahnen / Trophäen

Erkennungsflagge: eine Flagge, die den Eigner erkennen läßt, aber keinen Gruß erwarten kann, da es sich nicht um ein Hoheitszeichen handelt, z. B. Erkennungszeichen der Seefahrzeuge und Binnenschiffe Deutschlands und Japans nach 1945.

Eroberte Fahne: Beutefahnen, Flaggen und Fahnen, die im Kampf erobert oder im Krieg erbeutet wurden; werden gewöhnlich als Trophäen sorgfältig verwahrt. Die Eroberung einer Fahne - ebenso wie eines Geschützes - wurde mit einer Prämie (douceur) belohnt. Dem Feind abgenommene Fahnen werden in feierlicher Weise heimgebracht und aufgestellt, vielfach in Kirchen, so z. B. in der Riddarholmskirche in Stockholm, jetzt meist in Museen. Trophäen sind die wertvollsten Quellen für das Studium der Fahnengeschichte, da nicht verlorengegangene Fahnen meist bis zum Aufbrauch geführt wurden und kaum noch erhalten sind.

Erzbischofshut: In der Heraldik ein Bischofshut mit Quasten oder eine Mitra im Wappen der Erzbischöfe.

Eskadron: Schwadron. Seit dem 18. Jahrhundert die Unterabteilung eines Kavallerieregiments mit einer eigenen Standarte. Zuvor hatte jede Kompanie eine Standarte (Kornett). Zwei Kompanien entsprechen einer Schwadron.

Estandarte: Dasselbe wie Standarte bei der Reiterei.

Europaflagge: Irreführende, aber eingebürgerte Bezeichnung für die Flagge des Europarates: auf blauem Grund 12 kreisförmig angeordnete Sterne. Der Begriff wird heute für die Flagge der Europäischen Union (EU) verwendet.

Die Flagge der Europabewegung zeigte im grünen Feld ein weißes "E" ["Churchills Unterhose"].

Exerzierfahne: Zur Schonung der Paradefahne aus einfachem, billigerem Material gefertigte Fahne.

 


F

Fahne: Aus dem althochdeutschen Wort „fano“ = Tuch entstandener Begriff:

·        Ein an einer Fahnenstange/-schaft mittels Schlaufen, Ringen oder Nägeln direkt oder beweglich befestigtes, aus Tuch hergestelltes und besonders gestaltetes ein- oder mehrfarbiges Unterscheidungszeichen, das oft mit einem besonderen Abzeichen oder Emblem belegt ist;

·        im weitesten Sinne jedes Stück Stoff, das an einer seiner Kanten dauerhaft oder beweglich befestigt ist und eine symbolische Bedeutung kundtut;

·        im engeren Sinne jene Stoffstücke, die einer bestimmten Gruppe unter bestimmten Voraussetzungen übergeben wurden und somit nicht ohne weiteres durch ein gleichartiges Stück Stoff ersetzt werden dürfen; technisch daher meist mit der Stange dauerhaft verbunden, siehe auch Flagge.

Geschichte: Die Fahne wurde von den Truppen der Heere Feldzeichen, bei den britischen Truppen Standarte genannt, und im 18. Jahrhundert von Kompanien, Schwadronen und Batterien, später von Bataillonen und Regimentern geführt; sie galt der Truppe als zur Treue verpflichtendes Symbol.

Fahnen waren als Feldzeichen schon im Altertum und Mittelalter in Gebrauch; sie waren auch Anwesenheitszeichen und Symbol der Herrscher, z. B. der mittelalterlichen Kaiser, deren Blutfahne, unter der Reichslehen mit Gerichtsbarkeit über Leben und Tod verliehen, zur Reichsfahne und Reichssturmfahne wurde. Dem Landsknechtshaufen, Fähnlein genannt, war die Fahne Sammelpunkt in der Schlacht; der Fähnrich haftete mit seinem Leben für sie. Der Verlust der Fahne bedeutete für die Truppe Entehrung, die nur durch hervorragende Taten wieder ausgeglichen werden konnte. Ehrenbezeigungen wurden der Fahne wie einem Vorgesetzten erwiesen.

Im I. Weltkrieg wurden Fahnen noch mit ins Feld genommen, doch bald in die Standorte zurückgeführt, da sie im modernen Krieg ihren Sinn verloren hatten. Die deutsche Reichswehr hatte keine Fahnen, sie wurden erst 1936 wieder bei allen Truppenteilen eingeführt. Seit 1965 haben die Bataillone und Geschwader der Bundeswehr eine Truppenfahne mit dem Bundesadler im Zentrum und dem Eisernen Kreuz als Bekrönung der Fahnenstange.

Fahnenband: Jedes an einer Fahne befestigte Stoffband. Siehe auch Krawatte.

Fahnenbuch: meist gemaltes Verzeichnis eigener Fahnen oder auch gewonnener Trophäen.

Fahneneid: der dem Kriegsherren geleistete Treueschwur des Soldaten / militärischer Diensteid zur feierlichen Bekräftigung der soldatischen Pflichten, wobei früher die Regimentsfahne, bei der Kavallerie die Standarte berührt wurde. Mit dem Eid gelobte der Soldat Gehorsam gegenüber dem König, im 19. Jahrhundert Schutz des Vaterlandes, Treue gegenüber der Verfassung. Englisch = flag salute, flag pledge

Fahnenkunde: siehe Vexillologie.

Fahnennagel: ein zur Befestigung der Fahne in die Fahnenstange eingeschlagener, besonders verzierter Nagel, siehe auch Nagelung.

Fahnenring: um die Stange der Fahne unterhalb des Tuches gelegte Ringe mit Angaben, um den Truppenteil anzugeben, dem die Fahne verliehen wurde, oder besondere Ereignisse festzuhalten, an denen die Einheit und ihre Fahne teilgenommen haben oder denen die Fahne unterworfen war, z. B. Erneuerung des Tuches, Tod oder tödliche Verwundung eines Fahnenträgers mit der Fahne in der Hand, Teilnahme an einer Feier, z. B. der Kaiserproklamation in Versailles u. dgl.

Fahnenschuh: das meist durch metallenen Beschlag verstärkte untere Ende des Fahnenstange.

Fahnenschwenken, -schwingen, -schlagen: ein in Europa, besonders in der Schweiz, Italien und den Niederlanden beliebter Brauch, Fahnen kunstvoll zu schwingen, empor zu werfen und wieder aufzufangen.

Fahnenspruch: Geleitwort, mit dem die Fahne geweiht wurde oder das auf ihr angebracht ist.

Fahnenstange: eine meist hölzerne Stange, an der mittels Schlaufen, Ringen oder Nägeln ein aus Tuch hergestelltes Unterscheidungszeichen direkt oder beweglich befestigt ist; siehe auch Flaggenmast

Fahnenträger: der eine Fahne tragende Soldat, i. d. R. ein Unteroffiziersdienstgrad, siehe auch Fähnrich. Englisch = colo(u)r-bearer, vexillary, standard-bearer;

Fahnenüberzug: eine Hülle als Abdeckung einer eingerollten Fahne zum Schutze vor Witterungseinflüssen, oben meist verstärkt und unten mit Schnüren zugebunden.

Fahnenwache: eine mit der Bewachung und dem Tragen einer Fahne beauftragte Personengruppe des Militärs oder paramilitärischer Verbände.

Fahnenweihe: Militärisches Zeremoniell zur Übergabe einer Fahne an eine militärische Einheit.

Fähnlein (Venlin): im 16. und 17. Jahrhundert Bezeichnung für eine Truppenfahne und die diese führende Einheit. Nach dem Entstehen des in Kompanien geteilten Regimentsverbandes wurde diese Bezeichnung auf eine Kompanie angewandt.

Fähnrich:

·        ein Soldat, der die Fahne trug;

·        in den Armeen des 18. Jahrhunderts ein junger, auf Beförderung dienender Edelmann im Unteroffiziersrang;

·        in modernen Armeen meist ein Offiziersanwärter.

Der Träger der Fahne ist heute meistens ein Unteroffizier, siehe Fahnenträger / Kornett. Im deutschen Heer hatte der Fahnenträger seit 1898 ein besonderes Ärmelabzeichen und einen Ringkragen.

Falke: überwiegend in arabischen Ländern gebräuchliches Wappentier.

Falsche Flagge: eine als Kriegslist unrechtmäßig geführte Flagge, bildlich auch für „Täuschungsabsicht“.

Familienwappen: siehe Wappen.

Fanion: Markierungsfähnchen, meist der besseren Übersicht beim Exerzieren dienende kleine Fahne/Wimpel; kein Hoheitszeichen, ohne Trophäenwert.

Farben:

·        die Flagge eines Landes (im übertragenen Sinne);

·        die Flagge eines militärischen Einheit (im besonderen).

In der Heraldik unterscheidet man bei der Gestaltung der Wappen Farben, Metalle und Pelze. Die Farben sind: Sable (Schwarz), Azure (Blau), Gules (Rot), Vert (Grün) und Purpure (Purpur), die Metalle Argent (Silber) und Or (Gold), die Pelze vorwiegend Hermelin.

Farbenalphabet: Rangordnung der Farben, in denen die Grundfarben der Truppenfahnen gehalten sind. In der preußischen Armee seit 1890: Weiß, Rot, Gelb, Blau, Grün.

Feld: das Grundtuch einer Flagge, Fahne. Heraldische Bezeichnung für den Untergrund eines Wappens oder eines bei seiner Teilung entstehenden Teilstückes, siehe Schildteilung.

Feldbinde:

·        Seit ca. 1520 eine Schärpe in bestimmten Farben (anfangs meist nur einer) als Kennzeichen der Parteizugehörigkeit im Felde, zuerst Feldzeichen genannt. Die kaiserliche Feldbinde war rot, die französische weiß, d. h. zunächst kein Zusammenhang mit den Wappenfarben. Mit Aufkommen der Uniformierung der stehenden Heere im 17. Jahrhundert ist die Feldbinde meist in den Landesfarben gehalten und wird nur noch von Offizieren getragen, in Preußen z. B. in den Wappenfarben Schwarz und Silber.

·        durch aufgesetzte Tressen prächtig ausgestaltetes Offizierskoppel.

Feldzeichen:

·        ursprünglich Bezeichnung für die Feldbinde;

·        seit der Renaissance deutsche Übersetzung für das lateinische signum;

·        seit dem Altertum bekanntes, besonderes Erkennungs- und Unterscheidungszeichen einzelner Teilformationen bzw. Truppenteile eines Heeres.

·        seit Ende des 19. Jahrhunderts Sammelbegriff für militärische Fahnen und Standarten.

Feldzeichen dienten u. a. der Aufrechterhaltung der taktischen Ordnung, wurden den Einheiten in der Schlacht voran getragen und im Lager neben dem Zelt des Befehlshabers aufgestellt. Aus den Feldzeichen entwickelten sich die heutigen Truppenfahnen militärischer Verbände und die Rangabzeichen militärischer Befehlshaber. (Zu den Feldzeichen zählten auch Schärpen, Armbinden u. a. m.)

fimbriation: englisch, sehr schmale Ränderung einer Farbfläche in abweichender Farbgebung; zu unterscheiden von Rand/Bord; siehe auch Saum.

Flagge: Ein aus Tuch hergestelltes, besonders gestaltetes Unterscheidungszeichen, das an einer Flaggenleine leicht auswechselbar befestigt und mit ihrer Hilfe an einem Flaggenmast oder Flaggstock gehißt und niedergeholt werden kann.

Oberbegriff für Flaggen, Fahnen, Standarten und Stander.

Dient der Kennzeichnung der Nationalität (Nationalflagge), im allgemeinen mit Unterschieden für Kriegs- und Handelsschiffe (Marineflagge, Handelsflagge).

Das Führen falscher Flaggen ist strafbar.

Admirale, Kommodore, Flottenchefs, Befehlshaber und Kommandeure führen Rangabzeichen und/oder Kommandozeichen. Besonderen Zwecken dienen: Not-, Quarantäne- (bei ansteckenden Krankheiten an Bord) und Lotsenrufflaggen (zum Heranrufen eines Lotsen). Signalflaggen werden zur gegenseitigen Verständigung zwischen Schiffen gebraucht. Außer den National-, Handels- und Kriegsflaggen werden von Behörden Dienstflaggen (z. B. Post, Zoll) und von Reedereien Reedereiflaggen (Hausflaggen, Kontorflaggen) geführt.

Wird die eigene Flagge zusammen mit einer fremden Nationalflagge gezeigt, z. B. bei Staatsbesuchen, gebührt der eigenen Flagge der Vorrang, d. h. sie wird, vom Betrachter aus gesehen, links gesetzt. Beim Hissen einer größeren Zahl von Nationalflaggen, z. B. bei Ausstellungen, Sportveranstaltungen, Tagungen, werden diese in alphabetischer Folge nach dem französischen oder einem anderen, vorher vereinbarten Alphabet (beginnend von links) gesetzt.

Flaggenbeschreibung: Bei der Beschreibung von Flaggen wird davon ausgegangen, daß sich der Flaggstock links vom Betrachter befindet.

Für die Beschreibung einer Flagge wird diese in vier Viertel geteilt. Zwei Viertel liegen auf der Liekseite und zwei auf der Flugseite. Das obere Viertel am Liek wird als Oberecke bezeichnet.

Das senkrechte Maß einer Flagge ist die Breite, das waagerechte Maß die Länge. Angaben wie 2 : 3 oder 1 : 2 beziehen sich auf das Verhältnis von Breite zu Länge und bezeichnen die Proportionen einer Flagge.

Eine einfache Flagge besteht meist aus farbigen Streifen oder ist in Flächen gegliedert und/oder mit Mustern bedeckt. Bei der Beschreibung einer Streifenflagge werden die Farben der Streifen von links nach rechts bzw. von oben nach unten genannt.

Flaggenbuch: ein amtliches illustriertes Verzeichnis gültiger National-, Erkennungsflaggen, Kommandozeichen, Unterscheidungsflaggen usw., eine Fortbildung der privaten Flaggenverzeichnisse des 17. und 18. Jahrhunderts. Das erste dürfte "Pavillons des Puissances Maritimes, en 1819" sein. In Deutschland das "Flaggenbuch“ bearbeitet und hrsg. vom Oberkommando der Marine, letzte Aufl. 1939.

Flaggengala: Festliches Beflaggen von Schiffen, auch „Flaggen über die Toppen“ genannt; in den Toppen (Mastspitzen) werden die großen Toppflaggen (Nationalflaggen) gesetzt, an den Flaggenleinen und Maststagen die an Bord vorhandenen Signalflaggen befestigt. (Gelegentlich auch als Ausflaggen bezeichnet.)

Flaggengruß: Grüßen mit der Flagge, siehe Dippen, Salut.

Flaggenknopf: der Knauf des Flaggenmastes/Flaggstocks, durch den die Flaggenleine geführt (geschoren) wird.

Flaggenkunde: Wissensbereich, der sich mit den Regeln der Gestaltung, mit der Symbolik und der Entstehungsgeschichte von Fahnen und Flaggen befaßt; siehe Vexillologie.

Flaggenleine: Die Leine zum Hochziehen / Hissen einer Flagge.

Flaggenlinie: eine zur Führung der Nationalflagge berechtigte Schiffahrts- oder Luftverkehrsgesellschaft.

Flaggenmast, Flaggstock: Der metallene oder hölzerne Mast/Stock, an dem eine Flagge mit Hilfe der Flaggenleine gehißt wird, oft auch irrtümlich Fahnenstange genannt.

Flaggensatz: die Gesamtheit der Flaggen, die zur gewöhnlichen Ausrüstung eines Schiffes gehören, z. B. Heckflagge, Rangflaggen, Kommandowimpel, Gösch, Signalflaggen.

Flaggenstempel: ein Poststempel in Flaggenform.

Flaggentage: siehe Beflaggungstage

Flagge zeigen: im politischen Sprachgebrauch der Bundesrepublik Deutschland beliebt gewordene Redensart in dem Sinne, es auf einen Wettbewerb oder Streit ankommen zu lassen.

Flaggoffizier: ein Marineoffizier, der zum Führen einer Rangflagge berechtigt ist, d. h. mindestens Kommodore.

Flammenzungen: an den Kanten eines Fahnentuches angesetzte flammenförmige Stoffstücke.

Flasbo: amtliche Kürzung für „Flaggen-, Salut- und Besuchsordnung“, eine Dienstvorschrift der deutschen Kriegs- und Bundesmarine, welche das bei den verschiedenen Anlässen zu beobachtende Zeremoniell enthält.

Fliegendes Ende: auch Flugsaum, die dem Liek entgegengesetzte Kante eines Flaggentuches.

Flügel: eine Flagge in Form des Kommandowimpels, aber ohne dessen Bedeutung als Kommandozeichen.

Flüger: Ein kurzer Wimpel, im Topp geführt, der Kontrolle der Windrichtung dienend, heute meist Stander genannt.

Flugsaum: siehe Fliegendes Ende

Flugseite,: Die dem Liek bzw. der Fahnenstange, dem Flaggenmast abgewandte Hälfte einer Flagge oder Fahne.

Flugzeugkokarde, -abzeichen: Nationalitätskennzeichen militärischer Luftfahrzeuge, i. d. R. in den Nationalfarben gehalten - englisch "roundel".

Fly: englisch,

·        das fliegende Ende, der Flugsaum einer Flagge,

·        auch die Entfernung vom Mast bis zum fliegenden Ende, zum Flugsaum, d. h. der frei fliegende Teil einer Flagge;

·        die dem Mast abgewandte Hälfte einer Flagge, siehe Flugseite.

Fockmast, Vormast: Fock oder Vortopp: Abgesehen vom schrägen Bugspriet der vorderste, senkrechte Mast. Englisch = Foremast.

Fransen: ein bei Standarten, Truppen- oder Paradefahnen oft angebrachter Besatz, meist an den drei freien Seiten, auch am Ende der Krawatten und der Lätze der Gonfanons.

Fransenrand: Der Besatz eines Flaggenrandes mit Fransen. Englisch = fringe.

Freies Geleit: wird durch allseitig anerkannte Flaggen gesichert, z. B. durch die Flagge des Roten Kreuzes, des Roten Halbmondes (bzw. früher des Roten Löwen).

Freiheitsbaum: republikanisches Freiheitssymbol, entstanden während der französischen Revolution aus einem mit einer Jakobinermütze geschmückten Maibaum; im 18. und 19. Jahrhundert vor allem in Lateinamerika verbreitet. Auch als heraldisches Zeichen verwendet.

Friedensfahne, -flagge: Fahne zur Bekundung friedlicher Absicht bzw. des Friedenswillens, z. B. die weiße Parlamentärflagge.

Führen: die berechtigte Nutzung einer Flagge. Auf Schiffen wird die Flagge "gesetzt".

Fürstenhut: deutsche Fürstenkrone, gelegentlich Bestandteil eines Wappens, bestehend aus einem hermelinverbrämten Purpurhut, der von perlenbesetzten Bügeln überhöht ist, auf deren Kreuzungspunkt ein Reichsapfel ruht (Liechtenstein).

Fürstenstandarte: Königsstandarte.

 


G

Gaffel: eine Stange (Rundholz, Spiere), die bei einem Schiff mit Schoner-Takelung mit einem Ende am Mast (am hinteren, Kreuz- oder Besanmast) ansteht und mit ihren Flaggenleinen das Hissen von Flaggen erleichtert.

Garnisonsflagge: in den Vereinigten Staaten die in Armeelagern gesetzte sehr große Nationalflagge.

Garveysche Farben: Marcus Garvey schuf 1917 für die "United Negro Improvement Association" eine Flagge, die in gleich breiten Streifen rot-schwarz-grün waagerecht geteilt war. Zugleich verwendete er einen schwarzen Stern. Garvey war Anhänger der "Back-to-Africa-Bewegung". Die Flagge wurde von der "Black-Power-Bewegung" sowie den in den USA lebenden Karibikstämmigen verwendet. Zusammen mit den afrikanischen Farben Grün, Gelb und Rot nahmen zahlreiche afrikanische und karibische Staaten diesen Farbakkord auf.

Gebetsfahne: ein schmales, gewöhnlich hochrechteckiges, mit Gebetsinschriften bedecktes Tuch, das einzeln oder in Gruppen flatternd die Gebete himmelwärts ausdrücken soll; vor allem bei den Buddhisten im Himalayagebiet/Tibet gebräuchlich.

Gefälligkeitsflagge: siehe Billigflagge.

Gefechtsname: siehe Schlachtenname.

Gemeine Figur: die in Wappen vorkommende Darstellung von Lebewesen, Pflanzen, Gegenständen und Zeichen, ausgenommen Heroldsbilder. Anders als die Heroldsbilder reichen gemeine Figuren nicht bis an die Schildränder, sondern sind auf mindestens zwei Seiten von diesen gelöst. Man unterscheidet zwischen natürlichen, von Menschen geschaffenen und Phantasiefiguren.

Genfer Fahne: Flagge des Roten Kreuzes, die farbliche Umkehrung der Schweizerflagge.

Georgskreuz: das seit dem 14. Jahrhundert übliche Attribut des Sankt Georg, auf weißem (silbernem) Grund ein durchgehendes gerades rotes Kreuz, Nationalsymbol Englands.

Gerautet: heraldische Teilung, bei der die Schildfläche durch einander schräg kreuzende, Rhomben oder Rauten bildende Linien zweifarbig gemustert wird, siehe Schildteilung. Englisch = diamond-shaped

Geschacht: heraldische Teilung, bei der die Schildfläche durch senkrechte und waagerechte Linien schachbrettartig in mindestens zwölf Felder zweifarbig gegliedert wird, siehe Schildteilung. Englisch = checky, chequy

Gesellschaftswappen: Wappen von Körperschaften, Universitäten, Gilden, Innungen, Vereinen, u. a.; werden (Großbritannien ausgenommen) selten nach heraldischen Regeln gestaltet.

Gespalten: heraldische Teilung durch eine oder mehrere senkrechte Linien, siehe Schildteilung / Pfahl. Englisch = per pale, impaled, divided in pale, französisch = parti

gespalten, zweimal: Englisch = tierced in pale

Geständert: heraldische Teilung in Sektoren (Ständer), normalerweise zu acht Plätzen durch eine Senkrechte, eine Waagerechte und zwei Diagonalen, siehe Schildteilung. Englisch = gyronny (of eight)

Geteilt: heraldische Teilung durch eine oder mehrere waagerechte Linien, siehe Schildteilung / Balken. Englisch = per fess, französisch = coupé

Geviert, quadriert: heraldische Teilung durch je eine senkrechte und eine waagerechte, sich in der Mitte des Feldes rechtwinklig kreuzende Linien in vier Quartiere, deren Beschreibung oben rechts (erstes Feld) beginnt, darauf folgt oben links (zweites Feld), unten rechts (drittes Feld) und unten links (viertes Feld). Bei der Darstellung von zwei Wappen in den Feldern 1 und 4 bzw. 2 und 3 spricht man von einem quadrierten Schild. Englisch = quarterly, französisch = écartelé.

Gezähnt: eine im Zickzack verlaufende Trennlinie. Englisch = serrated.

Gezungt: Die durch eine Zunge in der Mitte des dreieckigen Ausschnittes der Flugseite eines sonst schwalbenschwanzförmig gestalteten Doppelstanders entstehende Flaggenform mit drei Zungen.

Gleve: französisch, Bezeichnung für die obere Hälfte einer Lilie; auch eine Lanze mit lilienförmiger Spitze.

Gonfalone (das): in Italien beliebte Fahnenform, besonders öffentlicher Körperschaften, zu Prozessionen geeignet, an einem Kreuzstab befestigt; unten meist in Lätzen mit Fransen oder Quasten endend.

Gonfaloniere: Träger eines Gonfalone oder einer Fahne überhaupt, in der katholischen Kirche z. T. erblicher Ehrentitel „Gonfaloniere della Chiesa“.

Gonfanon (Gundfano): wörtlich „Kriegsfahne“, mit zwei oder mehreren viereckigen Zipfeln, siehe Latz, fast immer bildlose längliche, an eine Lanze geknüpfte Fahne aus vorheraldischer Zeit, d. h. vor dem 12. Jahrhundert, die es aber in heraldischer Zeit noch gab; diente als Kampf- und Turnierfahne.

Gösch: niederländisch, siehe Bugflagge, Bugsprietflagge. Eine von Kriegsschiffen im Hafen und auf Reede am Bugspriet zu setzende Flagge. Der Begriff geht zurück auf die Geusen, die niederländischen Freiheitskämpfer des 16. und 17. Jahrhunderts, und kommt zum erstenmal 1614 vor. In fast allen Ost- und Nordseeanliegerstaaten hat sich dieses Wort eingebürgert: die englische Form "jack" ist [vermutlich] gebildet aus dem Namen Jakobs I., des ersten Königs von Großbritannien, unter dessen Regierung England und Schottland zu einem Staat vereinigt wurden. Die romanischen Sprachen haben z. T. dieses Wort - auch in der missverstandenen Form "yacht" anzutreffen - übernommen, sofern sie nicht einfach "Bugsprietflagge" sagen. Göschen sind meist von besonderer Zeichnung, [1939] Bulgarien und Estland, oder wappenmäßig gestaltet (Finnland und Portugal), oder, so die Kriegsflagge von der Handelsflagge stark abweicht, gleich der Handelsflagge (Deutschland und Japan). Seltener als man allgemein annimmt ist die Übereinstimmung der Gösch mit der Oberecke der Kriegsflagge (Amerika, England, Deutschland 1867 bis 1921). Eine Bugflagge ist in manchen Ländern auch bei Handelsschiffen üblich (Kontorflagge / Reedereiflagge), die gesetzt wird, wenn das Schiff ankert oder im Hafen festgemacht hat.

Oft auch die von der allgemeinen Gestaltung abweichende obere Ecke (Oberecke) am Liek einer Flagge.

Greek cross: englisch = Griechisches Kreuz.

Greif: Altorientalisches Fabelwesen mit Adlerkopf und Löwenkörper, Flügeln und Krallen/Fängen.

Die Bedeutung im Orient ist unklar; verkörpert oft das Böse, erscheint aber auch als Wächter und Schützer. Im Mittelalter kam der Greif auch als Königs- und Wappenvogel vor.

Griechisches Kreuz: ein gradarmiges schwebendes Kreuz mit gleich langen, die Schildränder nicht berührenden Armen; das Wappen des früheren Königreichs Griechenland enthielt ein solches Kreuz.

Größe: die Größe der Flaggen in absoluten Zahlen, siehe auch Abmessungen

Großkolumbianische Farben: Die Farben der Flagge Großkolumbiens (1819-1830): Gelb, Blau und Rot (heute noch in den Flaggen der daraus hervorgegangenen Staaten Ekuador, Kolumbien und Venezuela).

Großmast: Hauptmast oder Großtopp. Der höchste, meist mittlere Mast. Englisch = top mast, main mast.

Großmastwimpel [Banderole]: Lange, flatternde Fahne, oft auf Kriegsschiffen im Einsatz.

Grund: siehe Feld.

Grün: angeblich Lieblingsfarbe des Propheten Mohammed, in den Flaggen zahlreicher islamischer Staaten (Libyen, Pakistan, Saudi-Arabien) zu finden, siehe auch Arabische Farben. Spanisch = sinople (Wappen), verde (Flagge); englisch = vert, green.

Guidon: Jede eingeschnittene Fahne, Flagge oder Standarte, siehe Doppelstander. Bei den Landtruppen die übliche Form der Dragonerfahnen, bei der Marine bevorzugt Rang- bzw. Kommandozeichen unter Konteradmiral (Kommodore usw.).

 


H

Hakenkreuz: Kreuz, dessen Enden rechtwinklig umgebogen sind. In Sanskrit Swastika, Svastika; uraltes Symbol als Sinnbild der Sonne (Sonnenrad) oder als zwei sich kreuzender Blitze („Thors Hammer“) gedeutet.

In Europa und Asien bekannt, in Afrika und Lateinamerika seltener. In vorgeschichtlicher Zeit und der christlichen Kunst des Mittelalters als Ornament verwendet, im 20. Jahrhundert Kennzeichen verschiedener Unabhängigkeitsbewegungen und antisemitischer Organisationen. Symbol des deutschen Nationalsozialismus (Faschismus).

Halbmast, halbstocks: Zeichen der Trauer oder des Protestes; beim Setzen wird die Flagge erst „vorgeheißt“ und dann auf halbmast niedergeholt. Am Ende der Halbmastbeflaggung wird die Flagge wieder voll vorgehißt. Persönliche Flaggen (z. B. Admiralsflaggen) werden beim Tode ihres Inhabers bis zur erfolgten Beisetzung auf Halbmast gesetzt. Siehe Trauerbeflaggung

Half-mast: englisch, siehe Halbmast.

Halbmond: Symbol des Islam; heraldisches Zeichen, häufig zusammen mit einem fünfstrahligen Stern verwendet.

Eine politische Bedeutung als Herrschafts- und Siegeszeichens erhielt dem Halbmond durch die Türken. Er gilt im Orient als Zeichen des Glücks; der Stern wird auf die Sure 53 des Koran „Die Sterne“ bezogen.

Ursprünglich entwickelten sich Halbmond und Stern aus der Abstraktion für Sonne und Mond, die auf Siegelabdrücken in Sumer und Babylon nachgewiesen sind, wo sie in der religiösen Symbolik eine Rolle spielten und untrennbar mit dem Herrscher verbunden waren, der zugleich weltliches Oberhaupt und Gott war. Aus dem Sonne-Mond-Symbol (meist lag das Abbild der Sonne in der Höhlung eines steigenden Halbmondes) entstand das Mond-Stern-Symbol. Englisch = crescent

Halskleinod: Ein vom Turnierhelm an einer Kette herabhängendes Medaillon.

Handelsflagge: Heckflagge der Handelsschiffe eines Staates. Zumeist gültig auch für andere Schiffe in Privatbesitz, z. B. Jachten, Kreuzfahrtschiffe und Fischereifahrzeuge. Das Recht zum Führen der Handelsflagge wird durch das Flaggenzeugnis des Staates verliehen, in dem das Schiff registriert ist; sie wird gesetzt z. B. beim Begegnen mit einem Kriegsschiff innerhalb der Dreimeilengrenze, vor einer Festung u. dgl. Siehe Kauffahrteiflagge / Billigflagge.

Handelsschiffsbeflaggung: Handelsschiffe führen am Heck die Handelsflagge, die Reederei-, Haus- bzw. Kontorflagge am Bug oder Mast. Am Vortopp kann in fremden Gewäsern als Höflichkeitsflagge die National- bzw. Handelsflagge des Aufenthaltslandes gesetzt werden.

Hängefahne: eine um 90° gedrehte Flagge; zur Straßendekoration geeignet; auch Banner genannt. 

Hausfarben, Livreefarben: Bevorzugte Farbenzusammenstellung einer Adelsfamilie, Grundfarben der Familienflagge, der Livree der Dienerschaft, der Uniformen eines Regiments. Oft dem Familienwappen entnommen. Meist identisch mit den beiden in einer Wappenbeschreibung zuerst genannten Farben

Hausflagge: Unterscheidungsflagge von Reedereien, Luftverkehrsgesellschaften oder Firmen. Bei Schiffen auch Reedereiflagge / Kontorflagge genannt; kein Hoheitszeichen.

Hausmarke: ein meist geometrisches Zeichen, Zeichen des Eigentums; viele frei angenommene, d. h. nicht verliehene bürgerliche Wappen enthalten Hausmarken (in Polen auch viele Adelswappen). Gelegentlich findet man Wappen, die eine Hausmarke mit einer heraldischen Figur vereinen, siehe auch gemeine Figur.

Heckflagge: die am Flaggstock am Heck eines Schiffes geführte, völkerrechtlichen Ansprüchen genügende und international anerkannte National-, Handels-, Kriegs- oder Dienstflagge, aus der das Herkunfts- bzw. Registerland, d. h. die Nationalität des Schiffes ersichtlich ist.

Heerfahne: Hauptfahne einer ganzen Armee.

Heeresflagge: Dienstflagge der Landstreitkräfte eines Landes. Siehe auch Kriegsflagge.

Heimatwimpel: ein Wimpel in den Proportionen von ca. 1 : 120, der bis zur Wasseroberfläche herunterreichen kann und von einem Kriegsschiff auf der Heimreise nach einem einjährigen Auslandaufenthalt gesetzt wird.

Heißen: hochdeutsche Form von „Hissen“, das langsame Hochziehen einer Flagge am Flaggenstock oder -mast. Die Leine wird am Ende des Vorganges stramm angezogen; fast nur als Imperativ „Heißt Flagge!“ gebraucht.

Helm: aus der Ritterzeit stammendes, in der europäischen Heraldik zum festen Bestandteil eines Oberwappens gewordenes Symbol. Durch Verleihung von Wappen, z. B. Großbritanniens an seine Kolonien und die Mitgliedstaaten der Commonwealth, ist der Helm als Wappenbestandteil auch in Ländern anzutreffen, in denen es historisch keine Helme gab.

Neben dem Schild ist der Helm der wichtigste Bestandteil eines Familienwappens. Auf ihm ist die Helmzier angebracht.

Die Form des Helmes läßt auf die Entstehungszeit des Wappens schließen: Topfhelm (13. Jahrhundert), Kübelhelm (14. Jahrhundert), Stechhelm (15. Jahrhundert) und Spangenhelm (16. Jahrhundert). Der Helm muß der Form des Wappens entsprechen.

Helmdecken [Sg.: Lambrequin]: Über den Helm gebreitetes Tuch in den Wappenfarben, ursprünglich gedacht, den Träger vor Hitze und Schmutz zu schützen; später vielfach zu schwungvoll wehenden, blattartig verschnörkelten, breiten Bändern geformt und kunstvoll drapiert.

Helmet: englisch, der Teil eines Wappens zwischen dem Wulst und dem Schild; siehe Helm.

Helmkleinod: siehe Helmzier.

Helmzier: Auch Helmkleinod, Kleinod oder Zimir genannt; seit Ende des 12. Jahrhunderts auf dem Ritterhelm angebrachter Helmschmuck, der i. d. R. ein Bestandteil des Wappenbildes wiederholte; wurde zu einem auch selbständig anstelle des Wappens verwendbaren Symbol.

Als Helmzier verwandte man ganze Tiere, Teile von Tieren wie Hörner, Flügel, Federn, Tierköpfe. Die Helmzier war wie Schild und Banner Unterscheidungs- und Erkennungszeichen des Ritters, fand Eingang in die Heraldik und erlangte besondere Bedeutung im Turnierwesen.

Schild, Helm und Helmzier sind die Bestandteile eines vollständigen Familienwappens (Vollwappen). Verschiedene Zweige einer Familie unterscheiden sich bei gleichem Wappenbild häufig durch die Helmzier.  Englisch = Crest.

Heraldik: von Herold; Wappenkunde; Mitte des 14. Jahrhunderts entstandene historische Hilfswissenschaft von der Entstehung, Gestaltung, Beschreibung (Blasonierung), Veränderung, Bedeutung und Verwendung der Wappen und deren Darstellung. Englisch = heraldry, armory;

Heraldische Figur: siehe Heroldsbild

Heraldisch links: die linke Seite eines Wappens, d. h. die von Betrachter aus rechts befindliche.

Heraldisch rechts: die rechte Seite eines Wappens, d. h. die von Betrachter aus links befindliche.

Herold: Seit dem späten Mittelalter Bediensteter von Fürsten, der über das Hofzeremoniell wachte und die Turnierfähigkeit der Ritter prüfte. Bei Turnieren Ausrufer der Teilnehmer, Kenner der unterschiedlichen Wappen und ihrer Träger, sowie der Regeln der Heraldik und Blasonierung. Er wurde auch als Kriegs- und Friedensbote eingesetzt.

In der Neuzeit gab es in einzelnen deutschen Staaten Heroldsämter zur Führung der Adelsmatrikel. Einziges noch tätiges Amt ist das britische "College of Arms".

Heroldsbild, Heroldsstück: geometrisches Wappenbild, das durch vielfältig geformte, bis an die Schildränder reichende Teilungslinien entsteht (z. B. Balken, Pfahl, Sparren), kann auch verselbständigt verwendet werden, z. B. Rauten. Zu den Heroldsbildern zählt auch das einfarbige Schildlein.

Herzschild: Einem anderen, größeren Schild im Zentrum (Herzstelle) aufgesetzter kleiner Schild. Der Herzschild kann Heroldbilder und gemeine Figuren tragen. Ist er einfarbig und ohne weitere Gestaltungselemente, wird er Schildlein genannt.

Hexagramm: siehe Davidstern.

Hilfsschiffsflagge: Dienstflagge der Hilfsschiffe der Seestreitkräfte eines Landes, siehe auch Marineflagge.

Hi-no-maru ["Sonnenscheibe"]: Nationalflagge Japans.

Hissen, Heißen: das Hochziehen einer Flagge mittels der Flaggenleine an einem Flaggenmast / Flaggstock bis zu dessen oberen Ende (Flaggenknopf).

Höflichkeitsflagge: Praxis von Handelsschiffen, während des Aufenthalts in ausländischen Territorialgewässern bzw. Häfen aus Höflichkeit am Vormast die National- bzw. Handelsflagge des Aufenthaltsstaates zu zeigen; hierzu gibt es keine international verbindlichen Vorschriften. Auch Courteoisieflagge genannt.

Höhe: siehe Breite einer Flagge.

Hoheitszeichen: Symbol staatlicher Souveränität, dessen Form, Gestaltung, Verwendung in der Mehrzahl der Staaten durch Gesetz geregelt sind. Zu den Hoheitszeichen zählen: Staatswappen, Nationalflagge, Handelsflagge, sowie alle Dienstflaggen wie z. B. die Flagge des Staatsoberhauptes und die Marineflagge.

Hoist: englisch, siehe Liek:

·        das Maß (die Breite) einer Flagge am Mast;

·        ihr dem Mast nächstgelegener Teil;

Hülse: eine aus Metall oder Stoff gefertigte Röhre, in der die Stange / der Schaft einer Fahne steckt, an welche(n) diese feierlich genagelt werden kann.

 


I

 


J

Jachtflagge: in manchen Ländern bestehende Sonderform der Nationalflagge für den Gebrauch durch Jachtklubs oder für andere Wassersportarten, z. B. in den USA, auch in Deutschland von 1933 bis 1945. Die Pflicht zum Führen der National-/Handelsflagge besteht nur ab einer gewissen Schiffsgröße, welche Privatjachten nicht erreichen. Eine Reihe von Ländern hat durch Hinzufügung von Abzeichen zur Handels- oder sogar Kriegsflagge für diese Schiffsgruppe eigenen Nationalflaggen geschaffen.

Jack: englisch, siehe Gösch / Bugflagge / Bugsprietflagge.

Jakobinermütze: auch phrygische Mütze, Freiheitsmütze genannt. Kopfbedeckung der Phrygier, eines kleinasiatischen Volkes, die im Römischen Reich zum Freiheitssymbol sowie während und nach der Französischen Revolution in Europa populär wurde. Sie wurde im antispanischen Befreiungskampf der lateinamerikanischen Länder beliebt, von denen viele sie heute im Wappen führen.

Jolly Roger: eine schwarze Flagge mit weißen Seeräuberemblemen, siehe Piratenflagge; im weiteren Sinne auch zusätzliche Flagge, z. B. der englischen U-Boote im Zweiten Weltkrieg.

 


K

Kaiserstandarte: siehe Königstandarte.

Karabinerhaken: ein mit einer Feder versehener Haken, der das Herausgleiten der Öse aus dem Haken verhindert.

Kartusche: Ein aus halbaufgerollten Bändern oder Blättern gebildeter Zierrahmen eines Wappens, auch Barockkartusche genannt.

Kauffahrteiflagge: veralteter Ausdruck für Handelsflagge.

King’s Colour: in Ländern, in denen militärische Einheiten zwei Fahnen führen, heißt die Truppenfahne, durch die das Treueverhältnis zum Staatsoberhaupt zum Ausdruck gebracht wird, je nachdem „King’s Colour“, „Queen’s Colour“ oder „Presidental Color“.

Kirchenstander: in der Marine Großbritanniens und der USA verwendeter Stander, der gehißt wird, wenn auf einem Schiff ein Gottesdienmst stattfindet. Einzige Flagge, die über der Nationalflagge gehißt werden darf.

Kleid: Stoffbahn, aus der Fahnen zusammengenäht werden, etwa 50 cm breit. Früher manchmal als Maßbegriff für die Flaggenproportionen verwendet. Siehe auch breadth.

Kleinod: siehe Helmzier.

Knatterfahne: kurze, breite Fahne oder Flagge, die mit der breiten Seite an der Fahnenstange oder Flaggenleine befestigt ist, kein Hoheitszeichen, weicht stark von den offiziell festgelegten Flaggenproportionen ab und dient der dekorativen Beflaggung. Englisch = fluttering guidon of narrow vertical size, französisch = à la flamande;

Kokarde:

·        Rundes oder ovales Unterscheidungszeichen, im 18. und 19. Jahrhundert entstanden; ursprünglich aus Stoff gefertigte, in den National-, Landes- oder Kommunalfarben gestaltete Rosette.

·        Heute vor allem an Uniformen getragenes, rundes Abzeichen.

·        Rundes Unterscheidungszeichen der Militärflugzeuge zahlreicher Staaten, das oft auch auf den Dienstflaggen der Luftstreitkräfte geführt wird, siehe Flugzeugkokarde.

Englisch = roundel, französisch = la cocarde

Kolonialflagge: Besondere Flagge für die kolonialen Besitzungen eines Landes,  ungenaue Bezeichnung für die Flagge der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft (sog. Peters-Flagge) als Sinnbild der deutschen Kolonialbestrebungen.

Kommandowimpel (Kommandantenwimpel): ein langer Wimpel, der von einem Offizier der Kriegsmarine mit eigenem Kommando geführt wird, so er nicht zur Führung einer Rangflagge berechtigt ist; in manchen Ländern unterscheiden sich Kriegsschiffe von Handelsschiffen nicht durch die Heckflagge, sondern nur durch den Kommandowimpel. Siehe auch Kriegswimpel.

Kommandozeichen: Flagge oder Stander des Befehlshabers eines militärischen Schiffsverbandes oder des Kommandanten eines Kriegsschiffes. Das Kommandozeichen wird am Mast des Schiffes (des Verbandes) gesetzt, auf dem sich der Befehlshaber aufhält. Siehe Rangabzeichen, Kommandowimpel.

Kommunalheraldik: Teilgebiet der Heraldik, das sich mit den Wappen der Kreise, Städte und Gemeinden befaßt.

Kompanie: kleinere Truppeneinheit, seit dem 16. Jahrhundert meist etwa 10 Kompanien auf ein Regiment, bis ins 18. Jahrhundert jede mit einer eigenen Fahne, siehe Fähnlein.

Kompaniefähnchen: Im 18. und 19. Jahrhundert übliche, mit der Kompanienummer bezeichnete Markierungsflagge, die beim Exerzieren den Platz der betreffenden Kompanie kennzeichnete.

Königsstandarte, königliche Standarte, Königsflagge: persönliche Rangflagge eines Monarchen; siehe auch Standarte.

Kontorflagge: siehe Hausflagge.  

Kornett: im 16. und 17. Jahrhundert üblicher Ausdruck für:

·        eine (viereckige) Reiterstandarte,

·        eine Reiterkompanie und

·        deren Standartenträger (Rang).

Kraftwagenflagge / Kfz-Stander: Rangflagge an Kraftfahrzeugen, meist am vorderen Kotflügel angebracht, siehe auch Unterscheidungszeichen / Rangabzeichen. Französisch = fanion de voiture

Kranz: steht oft symbolisch für den Reichtum und die Fruchtbarkeit eines Landes, z. B. als Ährenkranz, Kranz aus Eichen-, Lorbeer-, Kaffee- oder Tabakblättern.

Krawatte: Auszeichnung von Truppenteilen, ein breites, in Falten gelegtes Stoffstück in den Farben der Feldbinde, um die Spitze der Fahnenstange geschlungen, zuerst von Frankreich nach der Schlacht bei Fleurus (1690) verwendet.

Kreisscheibe, Leitwerkmarkierung: Meist kreisförmiges Hoheitszeichen an Militärflugzeugen. Siehe auch Flugzeugkokarde. Englisch = Roundel

Kreuz: häufig vorkommendes Heroldsbild bzw. gemeine Figur aus meist zwei sich oft rechtwinklig überschneidenden Balken, i. d. R. „durchlaufend“, d. h. die Ränder des Wappenschildes oder des Fahnentuches berührend; Andreaskreuz, Georgskreuz, Krückenkreuz (Krukenkreuz), Malteserkreuz, Patriarchenkreuz, Patrickskreuz, Tatzenkreuz usw.

Kreuz des Südens; auch Südliches Kreuz, Südkreuz genannt, ein in den Flaggen mehrerer Staaten der südlichen Hemisphäre vorkommendes Sternbild. (Südliches Kreuz ist auch Bezeichnung für die Flagge der Südstaaten während des amerikanischen Bürgerkrieges.)

Kreuzstab: ein rechtwinklig zur Fahnenstange angebrachter und mit dieser fest oder durch eine Leine verbundener Stab, von dem ein Fahnentuch (Banner)  senkrecht herabhängt.

Kriegsflagge: Dienstflagge der Streitkräfte; in einigen Ländern unterscheidet sich die Kriegsflagge zu Lande (Heeresflagge) von der Kriegsflagge zur See (Marineflagge).

Kriegs(marine)flagge: Flagge der Seestreitkräfte eines Staates, bzw. der Küstenwache von Ländern mit wenigen, nur der Küstenüberwachung dienenden Schiffen. Die Hoheitsflagge eines Staates auf militärischen Gebäuden, Kriegsschiffen, die sich von der Nationalflagge unterscheidet (z. B. die frühere deutsche Reichskriegsflagge). Die Bundeswehr führt die allgemeine Bundesdienstflagge. Die Schiffe der Bundesmarine führen die Bundesdienstflagge in Form einer Splittflagge.

Kriegsschiffsbeflaggung: Die Gösch wird nur gesetzt, wenn das Schiff vor Anker liegt oder festgemacht hat. Auf Segelschiffen wurde die Rangflagge / der Kommandowimpel je nach Rang am Großtopp (Admiral), Fock- oder Vormast (Vizeadmiral) bzw. Kreuz- oder Besanmast (Konteradmiral) gehisst.

Kriegswimpel: schmaler, langer Wimpel,

wird von Kriegsschiffen geführt, deren Kommandant nicht zur Führung einer Kommandoflagge befugt ist;

wird in Großbritannien von den Kriegsschiffen mit der Indienststellung geführt - commission pennant;

war früher üblich um z. B. Kriegschiffe von Handelsschiffen zu unterscheiden.

Krone: seit dem 15. Jahrhundert wird vielfach eine Krone anstelle eines Helms auf den Wappenschild gesetzt, um den Rang des Wappeninhabers anzuzeigen.

Seit dem 17. Jahrhundert außer Kaiser- und Königskronen auch Adelskronen mit unterschiedlicher Zahl von Perlen für Grafen, Freiherren und andere Edelleute gebräuchlich.

Im 18. Jahrhundert erschienen Stadtwappen mit Mauerkronen.

Eine besondere Kronenform ist die Tiara des Papstes.

Siehe auch Fürstenhut, Kurhut.

Krönlein: ein bis ins 18. Jahrhundert üblicher Ausdruck für die Fahnenspitze.

Krückenkreuz: auch Krukenkreuz genannt: ein Kreuz, das an den Enden der Arme kleine Querbalken hat bzw. aus vier kreuzförmig angeordneten Krücken besteht.

Kurhut: Die hermelingestulpte purpurrote Kappe, welche die deutschen Kurfürsten zu ihrer Amtstracht trugen und die nach 1648 auch mit Kronenbügeln geschlossen waren. Siehe auch Fürstenhut.

Kuß: In manchen Ländern, in denen der Kuss eine öffentlich-zeremonielle Rolle spielt, wird bei der Fahnenübergabe (Fahnenweihe) die Fahne geküsst.

 


L

Labarum: Das labarum war eine von Konstantin dem Großen geschaffene Sonderform des vexillum. Sein genaues Aussehen ist umstritten, wesentlicher Bestandteil das Monogramm Christi. Es war weniger christliche Fahne als vielmehr Symbol religiöser Toleranz. Das Aussehen des labarum nach Eusebius: Ein langer Speer, mit Gold beschlagen, mit einer Querstange, in der Form eines Kreuzes, oben an der Spitze des Ganzen ein Kranz, geflochten aus kostbaren Steinen und Gold, darin das Symbol der Rettung vor der Anklage, zwei Zeichen, den Namen Christi anzeigend (durch die ersten Buchstaben), wobei das Rho in der Mitte durchkreuzt war. Von der Querstange hing ein Stück Leinen, ein königliches Gewebe, bestickt mit kostbaren Steinen, die die Lichtstrahlen reflektierten, und mit Gold durchwoben. Es war von gleicher Länge und Breite und trug unter dem Siegeszeichen des Kreuzes direkt auf dem Tuch das goldene Brustbild des gottgeliebten Kaisers, sowie seiner Söhne.

Das berühmteste Vexillum der Geschichte ist das Labarum Konstantin des Großen, welches nach der Schlacht an der Milvischen Brücke im Jahre 312 mit dem Christusmonogramm versehen wurde.

La Estrella Solitaria ["Der einsame Stern"]: Die Nationalflagge Kubas.

Lambrequin: französisch = Helmdecke.

Länge: das Maß einer Flagge zwischen Liek und Flugsaum, senkrecht zum Mast gemessen,

Landesfarben: die Farben der Nationalflagge, unabhängig von ihrer Anordnung, welche die Hoheit eines Staates oder die Zugehörigkeit zu einer Nation ausdrücken. Ursprünglich in Kokarden angewandt, haben sie die Herausbildung der Streifenflaggen beeinflusst und dienen z. B. auch der Bemalung von Schilderhäusern, Grenzschranken u. dgl. Auch Aktenschnüre (Siegelschnüre) werden aus Fäden in den Landesfarben gedreht. Siehe  Kokarde; Bunting.

Landesflagge: Die Flagge eines souveränen Territoriums, das eine gewisse Autonomie genießt, ohne völkerrechtlich anerkannt zu sein. Flagge der Glieder von Staatenbünden und Vielvölkerstaaten.

Länge: Die Entfernung zwischen Liek und Flugsaum

Lanzenflagge, Lanzenfähnchen: ein dreieckiges oder schwalbenschwanzförmig gestaltetes Fähnlein an den Lanzen berittener Truppen.

Lappen: halbkreisförmige Stoffstücke zur Verzierung der äußeren Kante eines Fahnentuches.

Latz: Die durch gleichlange Einschnitte an der unteren Kante eines Gonfalone entstehenden rechteckigen Zipfel, deren unterer Rand oft mit Fransen bzw. deren Ecken mit Quasten versehen werden. Englisch = tail

Leibfahne (Drapeau Colonel): Fahne der Kompanie oder des Bataillons des Regimentsobersten, fast immer von weißer Grundfarbe; siehe Ordinärfahne / Avancierfahne.

Length: englisch = Länge.

Liek (österreichisch Leik):

·        Tau, mit dem ein Segel an den Kanten eingefaßt, bzw. das in dessen Saum eingenäht wird;

·        die in eine Flagge, zumeist mit Hilfe eines neutralen weißen Tuchstreifens eingenähte Leine, an deren Enden die Flaggenleine befestigt wird; stehendes Liek;

·        die dem Flaggenmast bzw. der Fahnenstange zugewandte Hälfte einer Flagge bzw. Fahne, auch Liekseite / Stockseite genannt.

Liktorenbündel: aus dem antiken Römischen Reich stammendes Symbol, bestehend aus einem durch eine Verschnürung zusammengehaltenen Bündel von Stäben, aus deren Seitenmitte ein Beil herausragt (republikanische Form). Es wurde den höchsten Staatsbeamten, die Körper- und Todesstrafen verhängen konnten, von den Liktoren vorangetragen. Bei der faschistischen Form ist das Beil am äußeren Rand des Bündels befestigt.

Lilie: häufig verwendetes, stark stilisiertes Wappenbild; Hauptemblem der französischen Könige; eine halbe Lilie heißt Gleve.

Lilienbanner: das im 12. Jahrhundert entstandene Banner Frankreichs, mit goldenen (gelben) Lilien bestreuter blauer Grund. Die Lilien wurden später heraldisch stilisiert und auf drei reduziert. Seit Mitte des 17. Jahrhunderts mit Unterbrechungen die weiße mit goldenen (gelben) Lilien besäte Flagge der französischen Könige (Bourbonenflagge)

Livree (Liberey): Ursprünglich eine Bilddevise, dann diese in Verbindung mit den Hausfarben, schließlich deren hauptsächlichste Anwendungsform, die Dienerkleidung.

Livreefarben: die - zumeist zwei – Farben, in denen Gefolgsleute oder Dienerschaft gekleidet wurden; in England meist identisch mit den beiden in einer Wappenbeschreibung zuerst genannten Farben.

Lord Lyon King of Arms: Das schottische Heroldsamt

Löwe: Im Mittelalter ursprünglich von den Landesherren verwendetes „Gegensymbol“ zum Adler, dem Zeichen des kaiserlichen Herrschaftsanspruchs (Löwe von Juda, Löwenwappen, Folkunge-Löwe, britischer Löwe).

Lotsenflagge: Dienstflagge der Fahrzeuge des Lotsendienstes eines Landes.

Lotsenrufflagge: seit 1824 übliches Flaggensignal eines Schiffes, das einen Lotsen benötigt,

 


M

Mahometsfahne: siehe Schellenbaum.

Malteserkreuz: ein achtspitziges Kreuz, dessen Arme sich nach außen verbreitern und deren Enden schwalbenschwanzförmig ausgeschnitten sind.

Mantling: englisch = Helmdecken.

Marineflagge: Dienstflagge der Schiffe, Boote und Einheiten der Seestreitkräfte eines Staates, auch Kriegsflagge genannt. Für die den Seestreitkräften zugehörenden Hilfsschiffe gibt es in vielen Staaten die Hilfsschiffsflagge.

Maststag: zum Befestigen eines Mastes verwendetes Tau

Marinereserveflagge: Nationalflagge für Handelsschiffe, deren Kapitän Reserveoffizier der Kriegsmarine ist.

Mauerkrone: auf einigen Städtewappen befindliche Krone aus Mauerwerk, bereits seit der Antike bekannt, mit drei, vier oder fünf Zinnen, je nach Bedeutung der Stadt.

Medaillon: siehe Halskleinod.

Merchant flag: englisch = Handelsflagge.

Metall: In der Heraldik Bezeichnung für Gold (Gelb) und Silber (Weiß).

Minderung: Formale Änderung eines Wappens ohne den wesentlichen Wappeninhalt zu verändern, z. B. durch Veränderung einer Farbe bei Erhaltung des Wappenbildes oder durch Einfügung von Beizeichen.

Mittelschild: in der Heraldik ein Schildchen in der Mitte eines größeren, des Rücken- oder Hauptschildes; siehe Herzschild und Schildlein.

Mon: kreisförmiges japanisches Unterscheidungszeichen der Samurai, angebracht auf Helm, Schild und Rückenbanner, später auch auf dem Überwurf; besteht meist aus Blumen-, Pflanzen-, Vogel- oder Schmetterlingsmotiven, Schriftzeichen oder geometrischen Figuren, bei denen Farben keine Bedeutung haben. Seit 1868 haben auch bürgerliche Familien eigene Abzeichen (Mon).

Mond: in der Heraldik häufig verwendetes Zeichen von unterschiedlicher Bedeutung. Wird in mohammedanischen Ländern meist als Halbmond gebraucht. Ein liegende Halbmond mit nach oben weisenden Hörnern wird als steigend bezeichnet.

Motto: siehe Devise.

Musterflagge: in der Neuzeit übliches Modell, nach dem sich die Herstellung einer Flagge zu richten hat (Flaggenmuster).

 


N

Nagelmarke: Kennzeichnung einer Kompanie durch eine Anzahl in bestimmter Anordnung in die Fahnenstange geschlagener Nägel, war in Preußen im 18. Jahrhundert üblich.

Nagelung: die feierliche Zeremonie, bei der ein Fahnentuch durch Einschlagen vorher nur lose eingesetzter Nägel endgültig an der Stange befestigt wird; auch die dabei entstehende Nagelreihe selbst. Den ersten Nagel schlug früher der Landesherr ein, weitere Mitglieder seiner Familie, die restlichen, in Preußen waren es etwa 100 Nägel, Abordnungen der Regimenter.

Name der Einheit: eine bei manchen Nationen auf das Fahnentuch gestickte oder gemalte Inschrift, bei manchen auch auf den Schmuckbändern, in Deutschland meist auf Fahnenringen.

Nationalfahne: eine Fahne in der Zeichnung der Nationalflagge.

Nationalfarben, Landesfarben: häufig dem Wappen entnommene Farben der Nationalflagge eines Staates oder einer Landesflagge, in denen Schlagbäume, Ordensbänder, Schilderhäuser u. a. gehalten sind. Die Farben der Staaten und Regionen sind historisch entstanden und zumeist von symbolischer Bedeutung.

Nationalflagge: ursprünglich die Flagge, die ein Schiff zur Bekanntgabe seiner Nationalität zeigt; Bürgerliche Flagge, Bürgerflagge; Hoheitszeichen eines Staates.

·        In den meisten Staaten sind die Proportionen, die Gestaltung und Verwendung der Nationalflagge in der Verfassung und/oder anderen Gesetzen festgelegt.

·        Manche Staaten gestatten ihren Bürgern den Gebrauch der Nationalflagge ohne Einschränkung.

·        Andere erlauben den Gebrauch der Nationalflagge nur an bestimmten nationalen und internationalen Gedenk- und Feiertagen, die zumeist als sogenannte Flaggentage / Beflaggungstage gesetzlich festgelegt sind.

·        Es gibt auch Staaten, in denen der Gebrauch der Nationalflagge allein den Behörden erlaubt ist.

·        Zahlreiche Staaten, vor allem Vielvölkerstaaten und Staaten mit nationalen Minderheiten bezeichnen die den Gesamtstaat verkörpernde Nationalflagge als Staatsflagge.

Niederholen: das Herabholen einer mit Hilfe einer Flaggenleine an einem Flaggenmast / Flaggstock gehißten Flagge.

Niederlegung: Außer Gebrauch tretende Fahnen wurden oft feierlich in Kirchen oder Museen „niedergelegt“.

Nummernflagge: im frühen 19. Jahrhundert allgemein übliche Flagge, aus der die Versicherungsnummer eines Schiffes, bzw. sein Name, der seines Kapitäns, der Heimathafen und andere wichtige Daten zu Schiff und Eigner abgelesen werden konnten, meist von Versicherungsgesellschaften herausgegeben.

 


O

Oberecke (das Obereck): quadratischer oder rechteckiger Teil einer Flagge, gewöhnlich am oberen Liek, der von der Grundgestaltung abweicht, vielfach nicht besonders abgegrenzt ist und i. d. R. ein Viertel der Flaggenfläche einnimmt; siehe Gösch. Die Oberecke eines Schildes ist dessen obere, heraldisch rechte Ecke. Auch Freiviertel genannt.

Oberkante: Der obere Rand einer Flagge.

Oberwappen: über einem Wappenschild angeordnete Wappenbestandteile wie Helm, Helmdecken, Wulst und Helmzier. Englisch = crest

Obverse: englisch = Vorderseite, Avers.

Old Glory: Legendäre Bezeichnung für eine handgefertigte USA-Flagge, die der Seemann William Driver 1824 bei ihrer Überreichung so bezeichnete und die ihn Zeit seines Lebens begleitete. Seit 1922 in der Smithonian Institution in Washington.

Orden:

·        Seit der Spätantike Zusammenschluß von Personen oder Personengruppen, die sich an vereinbarten Grundsätzen, Regeln oder Zielstellungen orientieren. Die Gemeinschaft war vielfach religiös motiviert (Mönchs-, Ritterorden).

·        Später wurde der Begriff auf das Abzeichen oder Symbol derartiger Zusammenschlüsse übertragen.

·        Heute versteht man unter Orden zuerst eine von einem Staat gestiftete und für besondere Verdienste verliehene hohe Auszeichnung, welche häufig in verschiedene Klassen eingeteilt ist, die ihren Ursprung in den o. g. Gemeinschaften und deren Insignien haben.

Ordinärfahne: die zweite und evtl. alle weiteren Fahnen einer militärischen Einheit; siehe Leibfahne.

Oriflamme: französisch = „Goldflamme“, Auriflamme, französisches Heerzeichen im Mittelalter (seit 1124), ehemalige Kriegsflagge französischer Könige; ursprünglich die Kriegsfahne der Abtei St. Denis, später des Königs von Frankreich als Schutzherr des Klosters von St. Denis. Angeblich das Leichentuch des heiligen Dionysius.

Die Oriflamme war ein rotes Tuch in Form eines unten gezackten Banners, später mit grünen Quasten an den Spitzen und an einer goldenen Lanze befestigt. 1415 bei Azincourt letztmalig im Feld.

 


P

Panafrikanische Farben: siehe afrikanische Farben.

Panarabische Farben: siehe arabische Farben.

Panier / Panner: poetische Form von Banner.

Panslawische Farben: siehe slawische Farben.

Paradeband: prunkvoll ausgestattetes Band als Fahnenschmuck, in den Heeren Deutschlands, Rußlands und Österreichs als fürstliches Geschenk beliebt, seit dem 18. Jahrhundert vorkommend.

Paradefahne: eine für feierliche Anlässe besonders sorgfältig, oft aus kostbarem Material gefertigte Fahne.

Paradeseite: Die Seite einer Truppenfahne, welche dem die Parade Abnehmenden zugekehrt ist, wenn die Fahne hochgehalten nach hinten weht. (Für den die Parade Abnehmenden kommt die Truppe von links).

Parlamentärflagge: eine weiße Flagge als Zeichen der friedlichen Absicht bzw. Verhandlungsbereitschaft.

Patriarchenkreuz: Kreuz mit zwei Querbalken, die kürzer als der Längsbalken und selbst unterschiedlich lang sind, bei gleichlangen Querbalken Lothinger Kreuz genannt.

Patrickskreuz: nach dem irischen Nationalheiligen St. Patrick, ein rotes Schrägkreuz (Andreaskreuz) auf weißem Grund, seit 1801 Symbol Irlands.

Paukenbehang: ein seit dem 17. Jahrhundert verwendeter Stoffbehang um die militärischen Pauken, meist übereinstimmend mit den zugehörigen Fahnen gestaltet und als Trophäe ähnlich bewertet.

Pavesade: Ausschmückung eines Schiffes mit Setzschilden (Pavesen) entlang der Bordwand. 

Pavese: Setzschild; siehe Tartsche.

Pelz: bei der Gestaltung von Wappen neben Farben und Metallen verwendetes Muster, zumeist Hermelin. Englisch = furs, französisch = la fourrure.

Pfahl: Heroldsbild; das bei einer Schildteilung durch zwei senkrechte Linien entstehende, zwischen diesen liegende Wappenfeld, zwei Siebentel bis ein Drittel der Breite des Wappenschildes einnehmend. Bei mehreren Pfählen in einem Wappen können diese auch schmäler sein. Englisch = pale, französisch = le pal

Piratenflagge: eine schwarze Flagge mit weißem Seeräuberemblem, siehe Jolly Roger.

Phrygische Mütze: siehe Jakobinermütze.

Postament: in der Heraldik eine ornamentale oder der Natur nachgebildete Grundfläche, auf welcher der Wappenschild ruht und auch die Schildhalter stehen.

Postflagge, Postwimpel: Erkennungsflagge postführender Schiffe, bewirkt bevorzugte Abfertigung im Hafen; in manchen Ländern auch Dienstflagge der Posteinrichtungen.

Pontifikalhut: Kopfbedeckung kirchlicher Würdenträger, Tiara, Mitra, Bischofshut.

Prachtstück: siehe Prunkstück.

Präsidentenflagge, -standarte: persönliche Rangflagge eines republikanischen Staatsoberhauptes; siehe Standarte.

Presidental Color: siehe King’s Colour.

Preisignal: Flagge, mit der Zollboote zum Beidrehen auffordern. "Preien", "anpreien" bedeutet soviel wie anrufen (englisch: to hail).

Proportionen [Seitenverhältnisse]: In Zahlen angegebenes, in vielen Staaten gesetzlich festgelegtes Verhältnis der Flaggenbreite zur Flaggenlänge, um bei unterschiedlicher Flaggengröße eine einheitliche Gestaltung der Flaggen zu gewährleisten. Die gebräuchlichsten Proportionen offizieller Flaggen sind 1 : 2, 2 : 3, 3 : 5; z. B. haben britische Flaggen meist die Proportionen 1 : 2, die deutschen früher 2 : 3, jetzt 3 : 5.

Prunkstücke: jene Nebenteile eines Wappens, die den Rahmen eines Vollwappens überschreiten, also Rangkronen anstelle des Helmes, Orden, Wappenmäntel, -zelte und dgl.

 


Q

Quadriert: siehe Geviert.

Quarantäneflagge: i. d. R. gelbe Flagge einer Quarantänestation oder Signalflagge eines Schiffes für Quarantäne aufgrund ansteckender Krankheit an Bord.

Quarter: englisch = Quartier.

Quartier: Teil einer Flagge / eines Schildes, den man erhält, wenn man das Feld durch horizontale und vertikale Linien teilt; siehe Teilung.

Quartierflagge, Quartierfähnchen: Seit dem 18. Jahrhundert gebräuchliche Flaggen, die beim Quartiermachen oder Lageraufschlagen den Platz der darauf angegebenen Truppeneinheit bezeichneten.

Quasten: über einen Holz- oder Metallkern herabfallende, gedrehte Metallfäden am Ende der Schmuckschnur von Paradefahnen.

Queen’s Colour: siehe King’s Colour.

 


R

Rahmen: eine der Versteifung eines Flaggentuches dienende Vorrichtung aus stabilem Material, besonders üblich bei Kraftwagenflaggen.

Rahnock: das äußerste Ende einer Rah. Eine Rah ist innerhalb der Takelage eine waagerechte Stange, zu der eine Flaggenleine laufen kann.

Rahstander, Raastander: In der duetschen Marine ein dem Kommodorestander gleichender, aber an an einer Querstange befestigter Stander, der mit dieser frei fliegend gesetzt wird. (Auch Führerstander genannt)

Rand: ein das Grundmuster einer Flagge umgebendes Feld, Bord, z. B. bei Lotsenflaggen.

Ränderung: Schmales Farbband, setzt zwei andere Farben voneinander ab. Siehe auch Einfassung, Umrandung, fimbriation.

Rangabzeichen: Flagge, deren Führung militärischen Kommandeuren entsprechenden Ranges vorbehalten ist, auch Rangflagge genannt.

Rangflagge: Unterscheidungsflagge, siehe Rangabzeichen. Englisch = rank flag

Rangordnung: an öffentlichen Aufzügen teilnehmende Fahnen ordnen sich nach dem Rang ihrer Inhaber, siehe Flagge.

Raute: Heroldsbild, geometrische Figur, entsteht durch sich kreuzende Schräglinien gleicher (gerautet) oder unterschiedlicher (schräggerautet) Neigung, Englisch = lozenge, diamond.

Rautenkranz: gemeine Figur; schräg über ein bereits bestehendes Wappen gelegte Blätterkrone.

Redendes Wappen: Wappen, dessen Bild symbolhaft auf den Namen des Wappenträgers hinweist.

Red Ensign: britische Handelsflagge, rotes Tuch mit der britischen Union Flag in der Oberecke, für die britischen Territorien auf der Flugseite mit dem jeweiligen Abzeichen / Badge versehen.

Reedereiflagge: siehe Hausflagge.

Regalienfeld: Im Wappen bildloses rotes Feld als Zeichen politischer Unabhängigkeit, Regalienschild.

Regierungsflagge: Dienstflagge.

Regiment: Truppenverband aus zwei bis vier Bataillonen. Während früher jedes Bataillon eine Fahne hat, gibt es heute je Regiment nur noch eine, höchstens zwei.

Regimentsfahne: die das Regiment selbst repräsentierende Fahne, in Ländern mit King’s Colours o. ä. diesen nachgeordnet.

Regimentsflagge: in Großbritannien übliche Spezialflagge der Regimenter, die an deren Quartieren gehißt wird.

Regionalflagge: Von einheimischen oder überseeischen, als Region oder Territorium dem Mutterland eingegliederten Gebieten neben der Nationalflagge des Mutterlandes geführt. Siehe auch Landesflagge

Reichsadler:

·        Als Wappentier Karls des Großen seit 811 bildlich nachgewiesen. Wappentier des Kaisers seit Ende des 12. Jahrhunderts.

·        Seit Kaiser Sigismund (1410 - 1437) bis 1806 bildet ein doppelköpfiger Adler (Doppeladler) das Wappen des Kaisers und des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.

·        1871 bis 1945 wieder einköpfig im Staatswappen der Kaiserreiches, der Weimarer Republik und des Dritten Reiches.

·        Als „Bundesadler“ seit 1949 im Bundeswappen der Bundesrepublik

Englisch = imperial eagle

Reichsbanner: Hauptfahne der Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation; enthielt seit dem 13. Jahrhundert auf gelbem Grund den schwarzen ein- später doppelköpfigen Reichsadler.

Im 13. und 14. Jahrhundert gab es daneben noch die Fahne des Heiligen Römischen Reiches mit einem durchgehendem weißen Kreuz auf rotem Grund.

Reichsfarben: siehe deutsche Farben.

Reichssturmfahne: Seit Anfang des 14. Jahrhunderts im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation das Reichsbanner in kleinerem Format, zu der ein roter Wimpel geführt werden konnte; kam 1336 in den Besitz der Grafen (später Herzöge) von Württemberg in ihrer Eigenschaft als Reichsbannerträger.

Rennfahne: eine längliche Reiterfahne im Mittelalter und der frühen Neuzeit, auch Bezeichnung für die exponierteste Truppe.

Rennflagge: besondere Flagge von Jachten als Wettfahrtteilnehmer.

Retirierfahne: Ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts nannte man die ersten Fahnen eines Regiments Avancierfahnen, die zweiten Fahnen Retirierfahnen.

Revers: lateinisch „reversus“ = abgewandt, Rückseite vor allem von Medaillen oder Münzen, Gegenteil von adversus (Vorderseite);

Ring: ein kreisförmig gebogenes Werkstück aus stabilem Material, zum Aufspannen eines Windsacks und seiner Befestigung dienend; in der Heraldik eine aus zwei konzentrischen Kreisen unterschiedlichen Durchmessers mit gleichen Mittelpunkt gebildete Figur.

Roßschweif: ein ursprünglich aus der Mongolei stammendes Rangabzeichen aus echten oder imitierten Pferdeschwänzen; Würdezeichen mohammedanischer Befehlshaber, die Anzahl der Rossschweife kennzeichnete ihren Rang; in Deutschland an Schellenbäumen angebracht; siehe Tugh.

Rot:

·        Farbe der Scherifen von Mekka, eine der arabischen Farben.

·        Symbol des Kampfes, der Revolution, Farbe der Arbeiterbewegung.

·        Zeichen für Gefahr (Alarmfarbe).

·        Im Altertum Symbol des Rechts über Leben und Tod.

Spanisch: gules (Wappen), rojo (Flagge); auch: carmesí (dunkel-, karmesinrot: Flagge), púrpura (purpurrot: Flagge), morado (violett). Englisch: gules, red, scarlet, crimson;

Rückseite: stimmt in Flaggen mit der Vorderseite (Avers) meist spiegelbildlich überein; bei Truppenfahnen kommen abweichende Rückseiten öfter vor; die weniger wichtige Seite einer Flagge, gewöhnlich sichtbar, wenn sich der Flaggenmast / die Fahnenstange rechts vom Betrachter befindet; siehe auch Revers.

 


S

Säkularband: in Rußland und nach dessen Vorbild auch in der deutschen Armee (Preußen und Hessen) ein breites Fahnenband mit einer auf das ein- oder zweihundertjährige Bestehen bezogenen Inschrift.

Säkularschleife: in Preußen zusätzliche Schleife zur Würdigung des gleichen Anlasses nach weiteren hundert Jahren.

Saltire: englisch = Schrägkreuz.

Salut: Gruß gegenüber Nationen, Personen und Flaggen, die Zahl der Salven / Kanonenschüsse richtet sich z. B. nach dem Rang der zu ehrenden Person.

Salut der Nation: international üblich sind 21 Schuß.

Saum: schmale Ränderung einer Farbfläche in abweichender Farbgebung; zu unterscheiden von Rand / Bord; siehe fimbriation.

Scandinavian Cross: englisch = Skandinavisches Kreuz.

Schärpe: ein über die Schulter (manchmal auch quer über den Leib) zu tragender Stoffband, gewöhnlich in den Nationalfarben und oft mit dem Staatswappen bestickt, vor allem in Lateinamerika als Würdezeichen eines Staatspräsidenten, aber auch bei politischen Organisationen vorkommend.

Scheibe: eine kreisförmige Figur.

Schellenbaum: Tragstange mit geschweiften Querriegeln, an denen Schellen und Roßschweife befestigt sind; im 18. Jahrhundert aus der Janitscharenmusik (Mahometsfahne) in die europäische Blasmusik übernommen; dient heute mit zusätzlichen Verzierungen, Emblemen und fahnenartigem Behang großen Militärorchestern als besonderes Prunkstück.

Schild:

·        Im Altertum, im Mittelalter und bei Naturvölkern am Arm getragene Schutzwaffe aus Fell, Holz, Leder oder Metall.

·        Hauptbestandteil eines Wappens, gibt durch Farben, Heroldsbilder sowie andere Zeichen und Figuren Hinweise auf seinen Inhaber und läßt durch die Form auf seine Entstehungszeit schließen.

Schildfuß: das untere Drittel eines Wappenschildes; als Heroldsbild durch eine waagerechte Linie abgeteilter unterer Teil des Wappenschildes. Englisch = base, französisch = champagne.

Schildhalter: die einen Wappenschild haltenden, seitlich von diesem angeordneten Symbolfiguren (Menschen, Tiere, Fabelwesen). Englisch = supporter.

Schildhaupt: das obere Drittel eines Wappenschildes; als Heroldsbild durch eine waagerechte Linie abgeteilter oberer Teil des Wappenschildes. Englisch = chief, französisch = le chef.

Schildlein: kleiner, einfarbiger Schild im Zentrum eines Wappenschildes, gilt als Heroldsbild; siehe auch Herzschild.

Schildteilung: Gliederung eines Wappenschildes durch bis zu den Rändern reichende waagerechte, senkrechte oder schräge Linien unterschiedlicher Neigung, durch Heroldsbilder oder Schnitte; auch Teilung genannt. Englisch = partition of the shield.

Schnitt: eine nicht gerade Linie, durch die eine Schildteilung vollzogen wird, wie Wellenschnitt, Sägeschnitt, Zackenschnitt, Zinnenschnitt und ähnliches.

Schlachtenname (englisch = battle honour): ein von England ausgehender, später auch auf dem Kontinent geübter Brauch, auf die Fahne eines Truppenteils oder ein dieser aufgenähtes Band die Namen der Schlachtorte zu sticken; diese können auch auf Bandspangen oder einem Streamer stehen oder auf Metallstreifen/ringen an der Fahnenstange angebracht werden.

Schnurbanderole: eine um die Fahnenspitze geschlungene, aus Metallgespinnst gefertigte, in Quasten endende Schmuckschnur. Die Fahnen hatten bis zum 17. Jahrhundert im Gegensatz zu den mit Quasten an farbigen Rundschnüren versehenen Standarten meist nur kleine Quasten an der Spitze und unten am Tuch.

Schraffierung, Schraffur: Kennzeichnung der Wappen- bzw. Flaggenfarben durch enge Gitter- oder Parallellinien unterschiedlicher Richtungen bzw. durch Punktierungen. Englisch = hatchments, französisch = les hachures, les guillochures.

Schrägbalken: Zwischen zwei parallel laufenden, von der heraldisch rechten oberen Seite ausgehenden, schrägen Teilungslinien befindliches Feld, i. d. R. zwei Siebentel der Schildhöhe breit; siehe Schildteilung. Englisch = bend, französisch = la bande.

Schräglinksbalken: Zwischen zwei parallel laufenden, von der heraldisch linken oberen Seite ausgehenden, schrägen Linien befindliches Feld, i. d. R. zwei Siebentel der Schildhöhe breit; siehe Schildteilung. Englisch = bend sinister, französisch = la barre.

Schrägkreuz, Schragen: durch diagonal angeordnete Arme gebildetes Diagonalkreuz, siehe Andreaskreuz. Englisch = saltire, französisch = sautoir.

Schuh: siehe Fahnenschuh.

Schwadron: seit dem 18. Jahrhundert Unterabteilung eines Kavallerieregiments, mit eigener Standarte, meist zwei Kompanien stark.

schwalbenschwanzförmig: in der Flugseite einen dreieckigen Ausschnitt aufweisende Flagge (Doppelstander), wie die Kriegsflaggen der Ostseeanrainerstaaten; einige haben in diesem Ausschnitt eine Zunge, sind gezungt.

schwarz: spanisch: sable (Wappen), negro (Flagge); englisch = sable, black.

Schwenkel: eine im Mittelalter sehr beliebte rechteckige oder wimpelartige Verlängerung des oberen Teils eines Fahnentuches. 

Setzen: das Hissen einer Flagge an Bord eines Schiffes.

Siegel: lateinisch „sigillum“ = Bildchen; reliefartiges, mittels eines Stempels (Siegelstempel) gefertigtes Zeichen aus Metall, Wachs oder anderem leicht verformbaren Material zur Beglaubigung einer Urkunde oder zum Verschluß eines Schriftstücks oder eines Behältnisses, um dessen Unversehrheit zu kennzeichnen. Das Siegel wird der Urkunde aufgedrückt oder ihr mittels einer Schnur oder eines Pergamentstreifens angehängt.

Siegelführend waren ursprünglich Einzelpersönlichkeiten, später auch Körperschaften. Kaisersiegel sind aus Byzanz seit dem 6. Jahrhundert, Papstsiegel seit dem 9. Jahrhundert bekannt. Im frühen und hohen Mittelalter siegelten Kaiser und Könige sowie Angehörige des Adels und der hohen Geistlichkeit, denen im 13. Jahrhundert auch das Bürgertum folgte. Siegel geistlicher Korporationen sind seit dem 11., Städtesiegel seit dem 12. Jahrhundert (Trier 1113, Köln 1149) bekannt.

Siegelbilder (Reiter-, Schiffs-, Thron-, Wappen-, Architektursiegel u. a.) sind wichtige kulturgeschichtliche Quellen.

Siegelschnur: Schnur oder Kordel, welche in das an einer Urkunde hängende Siegel eingeschlossen ist, meist zweifarbig, manchmal in den Landesfarben.

Siegesflagge: Flagge, die der Gewinner einer Wettfahrt setzen darf.

Signalflaggen: vor allem in der Seeschiffahrt übliche Stander und Wimpel, die nach einem international vereinbarten Code einzelne Buchstaben (Flaggenalphabet) oder Begriffe bzw. ganze Sätze bedeuten. Bei den Handelsflotten gilt seit dem 1. Januar 1934 das Internationale Signalbuch. Seestreitkräfte besitzen jeweils eigene Signalflaggensysteme. Siehe auch Winken.

Signum: lateinische Bezeichnung für die Vexilloide der römischen Heere.

Sinister, sinistre: Heraldische Bezeichnung für links; siehe heraldisch links, Blasonierung.

Silber: in der Heraldik eines der Metalle, dem in der Vexillologie die Farbe „Weiß“ entspricht. Englisch = silver, französisch = argent

Skandinavisches Kreuz: in Nachahmung des Danebrog in den Flaggen der skandinavischen Staaten vorkommendes, bis an die Flaggenränder reichendes Kreuz, dessen Mittelpunkt etwas zur Stange verschoben ist.

Slawische Farben: die von den Staaten mit vorwiegend slawischer Bevölkerung geführten Farben Weiß, Blau und Rot. (Auch panslawische Farben genannt.)

Spitze: lanzenförmige Bekrönung einer Fahnenstange. Die Fahnenspitze wird seit Anfang des 17. Jahrhunderts kunstvoll mit Wappen oder Namenszügen verziert, während es vorher eine einfache Lanzenspitze war. An die Stelle einer Spitze treten oft plastische Bilder, z. B. die "Adler" der französischen Fahnen unter beiden Napoleon, und besonders bei Querstabstandarten gemäß deren römischem Typus. Seit den Befreiungskriegen erhielten preußische Fahnen, deren Einheit an einem Feldzug teilgenommen hatte, das Eiserne Kreuz in der Fahnenspitze. Bei Erneuerung des Tuches wurde die Spitze beibehalten, obwohl nach einer Äußerung König Wilhelms I. das Tuch das eigentliche Palladium (Symbol) sei.

Splittflagge: siehe Doppelstander.

Sportflagge: Die Flagge eines abhängigen Landes, das keine eigene, international anerkannte Flagge hat, bei sportlichen Veranstaltungen [Papua-Neuguinea etwa 1962/71; Taiwan 1984; Südafrika 1992]. Gesamtdeutsches Olympiateam 1960/68.

Staatenheraldik: Teilgebiet der Heraldik, das sich mit den Wappen der Staaten befaßt.

Staatsflagge: Hoheitszeichen eines Staates; oft dem Gebrauch durch Behörden und andere staatliche Einrichtungen vorbehalten, z. B. als Dienstflagge von Schiffen im Staatsdienst. In manchen Staaten identisch mit der Nationalflagge und zum allgemeinen Gebrauch zugelassen. Bei Staatenbünden die Flagge des Gesamtstaates.

Staatssiegel: Das Siegel eines Staates zur Beglaubigung von Dokumenten und Verträgen. Wird, so kein Staatswappen vorhanden, an dessen Stelle, manchmal auch auf der Flagge (z. B. mancher USA-Bundesstaaten) verwendet.

Staatswappen: heraldisches Hoheitszeichen eines Staates, dessen Benutzung den Behörden und anderen staatlichen Einrichtungen vorbehalten ist und das z. B. auf Amtsschildern, Dokumenten und Siegeln angebracht ist. Einige Ländern besitzen ein Großes Staatswappen (in Monarchien auch Reichs- oder Königswappen genannt) mit Wappenzelt und anderen Prunkstücken und verfügen darüber hinaus über ein mittleres und ein kleines Staatswappen.

Stabsflagge: Erkennungsflagge militärischer Kommandodienststellen.

Stadtwappen: seit dem 12. Jahrhundert als Feldzeichen für das Heeresaufgebot überliefert (Mailand 1160); im 16. Jahrhundert stärker verbreitet; i. d. R. nur Wappenschild mit Bild.

Staff: englisch = Flaggenmast.

Standard: englisch  = Standarte.

Standarte:

·        quadratische Flagge, 

·        eine Lanze mit einem plastischen Gegenstand an der Spitze (Vexilloid);

·        im mittelalterlichen England formal übereinstimmend mit Rennfahne;

·        seit dem 19. Jahrhundert Rangflagge regierender Fürsten und ihrer Familien (Königsstandarte) und republikanischer Staatsoberhäupter (Präsidentenstandarte);

·        früheres Feldzeichen, militärisches Rangabzeichen, Fahne einer berittenen Truppe;

·        poetische Bezeichnung ähnlich wie Panier.

Standartenträger: der Träger einer Standarte (Fahnenträger); in Schottland ein erblicher Hoftitel; in England ist „The Honourable the Queen’s Champion“ der Staatsbannerträger.

Stander :

·        dreieckige oder trapezförmige (manchmal am fliegenden Ende abgerundete) Flagge, in den Proportionen den Flaggen ähnlich,

·        auf der Flugseite dreieckig ausgeschnittener Stander = Doppelstander, Guidon,

·        Unterscheidungszeichen, bei den Seestreitkräften häufig Rangabzeichen oder Kommandozeichen.

·        auch (unkorrekt) für Kraftwagenflagge verwendete Bezeichnung;

St. Andrew’s cross: englisch = Andreaskreuz.

Stars and Stripes: englische umgangssprachliche Bezeichnung für die Nationalflagge der USA, seit dem 14. 06. 1777, Sternenbanner, erfuhr mehrere Änderungen und Ergänzungen.

Star-Spangled Banner: Nationalflagge der USA 1795-1818 mit 15 Sternen und 15 Streifen, inspirierte das Lied „The Star-Spangled Banner“

State ensign: englisch, Heckflagge für unbewaffnete Regierungsschiffe, z. B. Postschiffe und Zollfahrzeuge,  siehe Dienstflagge.

State flag: englisch, Flagge für öffentliche Gebäude an Land, siehe Dienstflagge.

Stehendes Liek: siehe Liek.

Stern: häufig verwendetes Symbol der Heraldik und Vexillologie.

Stock, Stange: Halt für Fahnen und Flaggen, bei Fahnen in fester, bei Flaggen meist in loser Verbindung.

Stockseite: siehe Liek.

Südliches Kreuz, Südkreuz: siehe Kreuz des Südens.

Supporters: englisch = Schildhalter.

Sturmfahne: Das gleiche wie Hauptfahne, Banner oder Heerfahne. Die Reichssturmfahne zu führen war seit dem 14. Jahrhundert ein Vorrecht der Grafen von Württemberg.

Stutflagge: eine normale rechteckige Flagge.

Swallow tail: englisch = schwalbenschwanzförmig.

 


T

T'aeguk-Flagge: Die Nationalflagge der Republik Korea mit dem Yang-Yin(T'aeguk-)Symbol in der Mitte.

tanné: Heraldische Farbe, Gelbbraun (nicht von Tanne, sondern von Gerbrinde kommend); französisch = tanné;

Tartsche: Bezeichnung für verschiedene Schildformen des Mittelalters. Die Tartsche des Fußvolkes war viereckig, aus Holz und mit Leder oder Leinwand bezogen. Eine Setztartsche, auch Pavese genannt, war ein schwerer mannshoher Schild mit einer oder mehreren eisernen Spitzen an der Unterkante zum Einstoßen in die Erde. Reiter führten eine kleine Rundtartsche oder die größere Reitertartsche (Turniertartsche) mit einer Aussparung zum Einlegen der Lanze. Diese Schildform fand in der Heraldik starke Verbreitung

Tatzenkreuz: Kreuz, dessen Arme sich nach außen verbreitern und leicht geschweift sind.

Teilung: siehe Schildteilung.

Territorialflagge: siehe Landesflagge.

Tiara: Die päpstliche Krone, ursprünglich eine hohe weiße Mütze, der im 13. Jahrhundert ein verzierter goldener Stirnreif angefügt wurde, dem ein zweiter und dritter folgten. Zwischen diesen befinden sich seit dem 15. Jahrhundert ein purpurner, ein blauer und ein grüner Streifen. Im 16. Jahrhundert wurde ihre obere Spitze abgerundet.

Tinktur: Farbgebung eines Wappens

Tischbanner, Tischflagge: eine kleine, oft hängende Nationalflagge (Miniatur), die vor allem bei internationalen Beratungen und Konferenzen die Plätze der teilnehmenden Delegationen bzw. ihrer Leiter markiert.

Topp: die Spitze eines Schiffsmastes (Mehrzahl = Toppen)

Toppflagge, Toppwimpel: An der Spitze eines Schiffsmastes zu hissende / gehißte Flagge / Wimpel / Kommandowimpel. Eine Flagge, die im Topp eines Mastes geführt wird. Toppflaggen sind alle Kommandozeichen, Staatsoberhauptsstandarten und Unterscheidungsflaggen von Dienstzweigen. Im Masttopp werden auch die Kriegsflagge im Gefecht und im Vortopp die Handelsflagge des Aufenthaltslandes geführt.

Toppen, über die Toppen flaggen: Bei feierlichen Anlässen setzen Schiffe Signalflaggen an einer Flaggenleine, die vom Bug über die Mastspitzen (Toppen) nach dem Heck läuft. Siehe Flaggengala.

Totenkopfflagge: siehe Piratenflagge / jolly roger

Trauerbeflaggung: siehe halbmast

Trikolore: eine dreifarbige Flagge oder Fahne mit i. d. R. drei gleich breiten vertikalen oder horizontalen Farbstreifen, insbesondere die französische Trikolore und deren Ableitungen. Oft Bezeichnung für jede Art dreifarbiger Flagge, gleich wie die Farben angeordnet sind. Siehe Dreifarb.

Trommelbehang: siehe Paukenbehang.

Trompetenfahne, Trompetenbehang: ein am Rohr einer Trompete hängendes fahnenartiges, meist heraldisch gestaltetes und auf den drei freien Seiten mit Fransen versehenes Tuch.

Trooping the Colour: eine britische Zeremonie, bei der die Fahne an der aufgestellten Truppe (ursprünglich zur Kenntnisnahme) vorbei getragen wird; heute z. B. Bestandteil eine Zeremonie anläßlich des Geburtstages der britischen Königin.

Trophäe: Beutefahne, eroberte Fahne und gleichwertige Gegenstände, z. B. Paukenbehänge, siehe auch Fahnenbuch.

Truppenfahne: die Fahne einer militärischen Einheit (Schwadron, Bataillon, Regiment, Armee).

Tschakra: indisch, auch Dharma Tschakra = Rad der Lehre, Lebensrad; in buddhistischen Ländern des öfteren verwendetes, aus der religiösen Symbolik übernommenes Flaggen- und Wappensymbol.

Tugh: Roßschweif, Vexilloid der Mongolen und Turkvölker. Ihre Anzahl zeigt den Rang einer Persönlichkeit an.

Tughra: der in arabischer Kalligraphie ausgefertigte Name und Titel islamischer Herrscher, üblich seit der Zeit der Seldschuken, Bestandteil des Großen Wappens des Osmanischen Reiches, angebracht auf Staatsurkunden, Münzen, Orden und Briefmarken.

Tülle: siehe Hülse.

 


U

Union Flag: die aus Zusammenfügung des Georgskreuzes, des Andreaskreuzes und des Patrickskreuzes entstandene britische Nationalflagge, umgangssprachlich als Union Jack bezeichnet.

Union Jack: englisch,

·        umgangssprachliche Bezeichnung der offiziell „union flag“ heißenden Flagge des Vereinigten Königreiches.

·        In der Vexillologie englischsprachige Bezeichnung für das Unionszeichen eines Staatenbundes, z. B. des schwedisch-norwegischen von 1844 bis 1906.

Unterscheidungsflagge: eine meist zusätzlich zur Nationalflagge geführte Flagge zur Kennzeichnung einer besonderen Funktion oder dgl. In den Niederlanden heißen die Standarten der Mitglieder des Königshauses Unterscheidungsflaggen, in Deutschland hießen die Rangflaggen von nichtbefehlshabenden hochrangigen Personen Unterscheidungsflaggen.

Unterkante: Der untere Rand einer Flagge.

 


V

Verlängerung: von Kreuzarmen, Flaggenstreifen und Flaggenoberkanten (Schwenkel); dient bei mehreren gleichartigen Fahnen und Flaggen z. B. durch unterschiedliche Farbgebung zu deren Unterscheidung.

Verwechselte Farben: in der Heraldik beliebter Farbenwechsel, wenn Figuren in zwei verschiedenfarbigen Feldern vorkommen oder in sie hineinreichen, oder wenn zwei Farben an einer Linie ihre Plätze tauschen (englisch "counterchanged" genannt).

Vexillarius: Träger des Vexillum einer abgestellten Einheit, der „vexillatio“, in den römischen Heeren.

Vexilloid: ein Gegenstand, der ohne Flaggentuch die Funktion einer Fahne erfüllt, meist eine Stange, an deren Spitze ein auffälliger Gegenstand befestigt ist.

Vexillologie: vom lateinischen „vexillum“, siehe Flaggenkunde.

Vexillologisch: von Vexillologie.

Vexillum: lateinisch, einfarbiges, meist rotes, z. T. mit Inschriften und vielleicht mit bildlichen Darstellungen geschmücktes Tuch, das mittels eines Querholzes an einer vom römischen Adler bekrönten Stange befestigt war; höchstes Zeichen einer militärischen Einheit des antiken Römischen Reiches, in den römischen Heeren das einzige textile signum. Es repräsentierte eine ganze Legion, war Signalflagge, eine Art Feldherren- und Kaiserstandarte, Vereinsfahne, religiöse Fahne und schließlich Symbol von Provinzen. Das vexillum war die Mehrzweckfahne der Römer.

Vollwappen: eine vollständige Wappendarstellung mit allen Hauptelementen: Schild, Helm, Helmdecken und Helmzier; siehe auch Prunkstück.

Vorderseite: die wichtigere Seite einer Flagge, sichtbar, wenn die Fahnenstange oder das Liek der Flagge sich links vom Betrachter befindet; siehe Avers.

 


W

Wahlspruch: siehe Devise.

Wappen: Unterscheidungszeichen eines Monarchen, einer Adelsfamilie, eines Ritters, das im Mittelalter auf dem Schild des durch die Rüstung nicht erkennbaren Ritters angebracht war; später auch von Städten und Staaten verwendet. Heute sind Wappen nicht mehr an die Schildform gebunden. Ihre Embleme und Figuren sind symbolische Insignien des Landes, der Region, der Stadt, Organisation oder Familie.

Hauptelemente eines Wappens sind Schild (shield), Helmzier (crest), Wulst (wreath), Helm (helmet), Schildhalter (supporters), Postament (compartment) und Devise (motto). Englisch = coat of arms.

Wappenbanner: ein Banner, dessen Fläche von dem entsprechenden Wappenbild vollständig eingenommen wird. Siehe Banner; Wappenflagge, Wappensegel.

Wappenbeschreibung: siehe Blasonierung; bei der Wappenbeschreibung wird der Schild von oben heraldisch rechts nach unten links gegliedert. Englisch = blazon, description of the arms.

Wappenbesserung: fürstlicher Gnadenakt, durch den ein einfaches Wappen mit Zusätzen versehen wird, die entweder auf den Verleihungsanlaß direkt Bezug nehmen oder nur prunkvolleres Aussehen verschaffen sollen.

Wappenbrief: Urkunde über die Verleihung eines Wappens.

Wappenbuch: Wappensammlung. Die mittelalterlichen Wappenbücher wurden von Herolden zusammengestellt und sind neben den Siegeln die wichtigsten Quellen für die Kenntnis des mittelalterlichen Wappenwesens. Wichtige Wappenbücher sind u. a.: Zürcher Wappenrolle (um 1340); Codex Gelre (um 1370); Siebmachers Wappenbuch (ab 1854). Französisch "armorial".

Wappenfarben: Die in einem Wappen hauptsächlich enthaltenen Farben sind oft Grundlage der Landesfarben, Hausfarben und Livreen.

Wappenflagge: Flagge oder Fahne, deren gesamte Fläche von den Elementen eines Wappens eingenommen wird; siehe Wappenbanner, Wappensegel.

Wappenkunde: siehe Heraldik.

Wappenmantel: ein aus einer Rangkrone herabfallender Mantel in Gestalt eines aufgeschlagenen Zeltes, meist auf der Außenseite purpurn, auf der Innenseite weiß, mit Hermelinschwänzen bestreut und mit dem eigentlichen Wappen belegt; siehe Wappenzelt.

Wappenschild: Schild

Wappensegel: ein Schiffssegel, dessen Fläche von den Elementen eines Wappens bedeckt ist; siehe Wappenbanner, Wappenflagge.

Wappenzelt: ein Wappenmantel, der aus einer Kuppel herabfällt, eine Art Baldachin in Zeltform, der mit einem Wappenschild samt Oberwappen und Schildhaltern belegt ist und eine Rangkrone trägt; i. d. R. außen purpurn, innen weiß und mit Hermelinschwänzen bestreut.

War ensign: englisch, Heckflagge für Kriegsschiffe, siehe Marineflagge.

War flag: englisch, Kriegsflagge, Flagge für militärische Gebäude an Land, siehe auch Dienstflagge.

Wassersportflagge: Das Führen der National- bzw. Handelsflagge ist erst ab einer bestimmten Schiffsgröße, welche Privatjachten nicht erreichen, zwingend vorgeschrieben. Zahlreiche Länder haben durch Einfügen von Abzeichen in die National-, Handels- oder Kriegsflagge für diese Schiffsgruppe besondere Nationalflaggen geschaffen.

Weihe (Fahnenweihe): In den alten Armeen feierliche Segnung von Fahnen und anschließende Übergabe an die Einheiten. Außerdienstgestellte Fahnen wurden bei Wiederingebrauchnahme nicht zum zweitenmal geweiht.

Weiße Flagge: Bereits im 18. Jahrhundert angewendetes Zeichen friedlicher Absicht, der Verhandlungsbereitschaft, oder der Kapitulation eines unterlegenen Gegners.

Weiße Sonne im blauen Himmel über rotem Land": Die Nationalflagge der Republik China (Taiwan).

White Ensign: englisch, Flagge der britischen Royal Navy; die Georgsflagge mit der Union Flag in der Oberecke.

Width: englisch, die am Liek gemessene Breite einer Flagge.

Wimpel: Eine langgestreckte dreieckige Marineflagge für kommandoführende Offiziere, denen kein besonderes Kommandozeichen zusteht. In Ländern, in denen Kriegs- und Handelsflagge identisch sind, unterscheidet der Wimpel ein Kriegsschiff von einem Handelsschiff. Wimpel sind schmaler und länger als Stander. Sie verjüngen sich zum fliegenden Ende hin und können dort "abgeschnitten" (englisch "squared-off"), abgerundet oder schwalbenschwanzförmig ausgeschnitten sein. Siehe auch Breitwimpel, Kommandowimpel, Kriegswimpel, Lanzenflagge, Stander, Ehrenwimpel.

Windfahne: ein metallener, in einem Scharnier um 360 Grad beweglicher flaggenförmiger Gegenstand, der auf Turmspitzen, Mastspitzen und dgl. Angebracht sich mit dem Winde dreht und die Richtung anzeigt, aus der dieser weht. Siehe Flüger.

Windsack: eine ärmelförmige Flagge, deren eines Ende mit einem Ring am Stock befestigt und deren andere Seite offen ist. Dient vor allem auf Flugplätzen zur Anzeige der Windrichtung.

Winken, winkern: Signalisieren mittels verabredeter Armhaltungen, siehe Signalflagge.

Winkeralphabet: Ein System der Nachrichtenübermittlung durch eine Person, die durch Armbewegungen zwei Flaggen in bestimmte Haltungen bringt. Neben dem internationalen System gibt es bei den Seestreitkräften einzelner Länder eigene (geheime) Signalsysteme.

Wreath: englisch = Wulst.

Wulst:

·        Ursprünglich aus zwei oder drei unterschiedlich gefärbten Stoffstreifen zusammengedrehter Ring zur Abdeckung der Befestigung der Helmzier.

·        Das in einem Wappen zwischen der Helmzier und dem Helm dargestellte Geflecht.

·        In der modernen englischen Heraldik vielfach freischwebendes Postament für die Helmzier / das crest.

 


X

 


Y

Yang-Yin-Symbol: ostasiatisches religiöses und weltanschauliches Symbol aus einem durch eine liegende S-förmige Linie geteilten Kreis.

 


Z

Zedernflagge: Die Nationalflagge des Libanons.

Zeltflagge: In den mittelalterlichen Heerlagern waren die Zeltkuppeln mit den Wappenflaggen der Kriegsherren besteckt und mit deren Wappenschild gekennzeichnet. Bei Manövern u. dgl. verwendete man auch in neuerer Zeit entsprechende Flaggen.

Zentralamerikanische Farben: die von den zentralamerikanischen Staaten El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Costa Rica in ihren Nationalflaggen geführten Farben Blau-Weiß-Blau, die Farben der von ihnen 1823 - 1838 gebildeten Föderation Zentralamerikanischer Republiken

Zimir: siehe Helmzier.

Zollflagge: Dienstflagge der Zolldienststellen und Zollkreuzer. Jetzt meist durch den neben der allgemeinen Dienstflagge geführten Zollstander ersetzt.

Zunge: Der in der Mitte der Flugseite einer schwalbenschwanzförmig ausgeschnittenen Flagge eingefügte dreieckige Zipfel, durch den ein gezungter Doppelstander entsteht.



Verwendete Literatur


Hinweise und Ergänzungen

Hinweise und Ergänzungen nimmt gerne entgegen:

Hans-Ulrich Herzog
Erich-Lodemann-Str. 21
D-12435 Berlin

E-M
ail: hans-ulrich-herzog@t-online.de

 

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© DGF
Stand: 20. Januar 2007
Text: Hans-Ulrich Herzog
Redaktion: JM